Trotz starken Nebel und dem Rat des Flughafens in Smolensk nicht zu landen und einen anderen Ort anzufliegen, bestand der polnische Präsident Lech Kaczynski darauf und zwang den Piloten dazu. Der Tower von Smolensk empfahl Minsk stattdessen anzusteuern. Der Pilot versuchte dreimal vergeblich die Tupolev-154 zu landen und beim vierten Versuch stürzte die Maschine um 8.50 Uhr ca. 1 Km vor der Piste ab. Aus dem Funkverkehr mit dem Tower kann man entnehmen, der Pilot war unter starken Stress. Kaczynski bestand darauf und soll bei ähnlicher Gelegenheit gesagt haben: „Der polnische Präsident kann landen wo immer er will!“
Der Pilot der Präsidentenmaschine habe bei nebligem Wetter vier Landeversuche unternommen, sagte der Vizekommandant der russischen Luftwaffe, Sergej Rasygrajew, der Agentur Itar-Tass. Der Flughafen in der Nähe der Stadt Smolensk sei technisch in einwandfreiem Zustand gewesen. Wegen des Nebels soll dem Piloten angeboten worden sein, in der weissrussischen Hauptstadt Minsk zu landen oder nach Warschau umzukehren, berichteten russische Medien. In anderen Berichten heisst es, auch ein Weiterflug nach Moskau sei zur Debatte gestanden.
Ähnlich äusserte sich laut der Agentur Interfax auch ein Vertreter der weissrussischen Luftfahrtbehörde. Die weissrussischen Fluglotsen seien von ihren russischen Kollegen gebeten worden, die polnische Präsidentenmaschine vor dem Verlassen ihres Luftraums darüber zu informieren, dass die Wetterbedingungen für eine Landung in Smolensk ungünstig seien. Dies hätten die Fluglotsen weitergegeben.
Wenige Minuten vorher war eine andere Maschine abgedreht, eine Iljuschin aus Moskau. Deren Pilot sei schon oft in Smolensk gelandet, er kenne das Gelände, die Landebahn und den Platz, schreiben die Nachrichtenagenturen. Zweimal habe er den Anflug versucht, dann aufgegeben und sei nach Moskau zurückgeflogen.
"Die Besatzung hat dann eine unabhängige Entscheidung getroffen, in Smolensk zu landen", sagte der Sprecher der Smolensker Regionalregierung, Andrej Jewsejenkow, im russischen Fernsehen. Offensichtlich stand die Besatzung so unter Druck und hat gegen jede Vernuft und fliegerischen Regeln sich dazu zwingen lassen, dann blieben sie an Bäumen hängen.
Kaczynski wollte unbedingt mit der Delegation an der Gedenkfeier für die Ermordung tausender polnischer Offiziere und Soldaten durch den sowjetischen Geheimdienst NKWD auf Befehl von Stalin vor 70 Jahren im russischen Katyn teilnehmen. Zur Erinnerung, Josef Stalin war gar kein Russe, sondern hies ursprünglich Iosseb Dschughaschwili und war Georgier, nur damit das Bild zurechtgerückt wird.
Am Mittwoch hatten erstmals die Ministerpräsidenten beider Länder, Wladimir Putin und Donald Tusk, der Opfer von Katyn gedacht und sich als Zeichen der Versöhnung die Hand gereicht. Der russische Präsident Dmitri Medwedew zeigte sich erschüttert über die Katastrophe und versprach Aufklärung. "Mit tiefem und aufrichtigem Mitgefühl habe ich, wie alle Bürger Russlands, die Nachricht von dieser schrecklichen Tragödie aufgenommen", sagte Medwedew nach Angaben des Kreml.
Ausser dem Präsidentenpaar kamen der Vize-Parlamentschef Jerzy Szmajdzinski, Vize-Aussenminister Andrzej Kremer, Armeechef Franciszek Gagor, mehrere Parlamentarier sowie die engsten Mitarbeiter von Lech Kaczynski ums Leben. Auch der Chef der polnischen Zentralbank, Slawomir Skrzypek, ist unter den Opfern. Gestorben sei die "Elite der Nation", sagte Ex-Präsident Lech Walesa.
Medwedew setzte eine Untersuchungskommission unter Leitung von Regierungschef Putin ein. Putin wollte an den Unglücksort reisen und dort auch Tusk treffen, wie die Agentur Interfax am Samstag meldete.
Das ist nicht das erste Mal, dass Kaczynski sich so dickköpfig zeigte und sich mit der Cockpit-Besatzung stritt. Nur, 2008 bei einem Flug nach Georgien hat sich der Pilot durchgesetzt und ist vom ursprünglichen Ziel abgewichen, so dass der Präsident 4 Stunden mit dem Auto fahren musste. Diesmal hat ihn seine antirussiche Haltung das Leben gekostet, denn er meinte wohl, die Aufforderung zur Umleitung sei eine Schikane und nicht wegen der schlechten Sicht, als Präsident könnte er landen wann und wo er will.
Als er im Krieg von 2008 nach Georgien fliegen wollte, um sich solidarisch mit Saakaschwili zu stellen und gegen Russland zu protestieren, sollte sein Flugzeug aus „Sicherheitsgründen“ nach Aserbaidschan umgeleitet werden. Kaczynski befahl damals, dennoch in Tiflis zu landen, was der damalige Pilot, Grzegorz Pietuczak, allerdings verweigerte. Das Staatsoberhaupt warf dem Piloten damals Befehlsverweigerung vor und verlangte seine Entlassung, denn als sein Kommandant würde er bestimmen wo gelandet wird.
Ministerpräsident Donald Tusk verhinderte die Entlassung und Pietuczak erhielt sogar eine Auszeichnung wegen vorbildlicher Pflichterfüllung, er soll jedoch nach dem Vorfall an Depressionen gelitten haben.
Heute ist der Pilot, Arkadiusz Protasiuk 36, wahrscheinlich eingeknickt, was zur Katastrophe und zum Tod aller Insassen führte.
Die Gedenkfeier, an der Präsident Kaczynski unbedingt teilnehmen wollte, sollte um 10 Uhr beginnen. Ein Ausweichen auf einen anderen Flughafen hätte bedeutet, dass die Delegation die Gedenkfeier verpasst hätte. War das der Grund warum der Pilot gezwungen wurde zu landen?
Um Sicht auf den Boden zu bekommen, flog er offenbar viel zu tief. Beim letzten Einkurven auf die Landebahn, als das Flugzeug in Schräglage war und das Fahrwerk unten, berührte dann der linke Flügel die Bäume. Laut Augenzeugen fiel dieser Flügel ab. Dann traf die Maschine die Stromleitung und der andere Flügel brach ab. Dann krachte der Rumpf in den Wald und schlug auf dem Boden auf.
Übrigens, der Flughafen von Smolensk Nord hat KEIN Instrumentenlandesystem (ILS), was eine Landung bei dichten Nebel unmöglich macht. Es gab nur eine militärische elektronische Landehilfe (PRNG), die nicht kompatibel ist, wie der ehemalige polnische Militärpilot Mikhal Fisher dem russischen TV sagte. Ausserdem war der Flugplatz wegen dem Nebel geschlossen und der Tower hat ja deshalb Protasiuk die Instruktion gegeben nach Minsk zu fliegen, was er nicht getan hat.
Die allgemein geltende Regel lautet, nach zwei vergeblichen Landeversuchen wird abgebrochen und der Ausweichflugplatz angesteuert. Es vier Mal!!! zu versuchen ist ein grober Verstoss und völlig unverantwortlich. Ist doch logisch, wer es nach zwei Versuchen nicht schafft zu landen, dann ist es eben nicht möglich, was ja der vierte zeigte. Das Resultat der Untersuchung wird demnach sicher sein, ein "Pilotenfehler".
Die Ministerpräsidenten beider Länder, Wladimir Putin und Donald Tusk, gedenken der Opfer an der Absturzstelle:
Was die Aufnahmen der Absturzstelle für mich zeigen, hier sieht man einen echten Absturz, mit allen Trümmern die man erwarten würde, wie Leitwerk, Rumpf, Flügel, Fahrwerk, Motoren usw. Genau das haben wir weder am Pentagon noch in Shanksville am 11. September 2001 gesehen, wo sich die Flugzeuge komplett in Luft aufgelöst haben. Zwei kleine Löcher, mehr war da nicht. Eins in der Fassade des Pentagon und das andere im Boden. Darin soll laut US-Regierung jeweils eine Boeing 757 spurlos verschwunden sein, die viel grösser ist als eine Tupolev-154? Schon lustig wie die Gutmenschen nicht ihren eigenen Augen trauen, nicht vergleichen können und den Lügen über 9/11 immer noch glauben.
Kommentar zu den Kommentaren: Ich muss feststellen, dass einige von euch hier einen Mordanschlag vermuten und deshalb mir vorwerfen, ich würde nicht darauf eingehen. Ausserdem sind die Russkis sowieso grundsätzlich an jedem Verbrechen schuld, ist ja klar. Oder sind es doch die Amis? Oder war es etwa Brüssel? Das Finanzkartel? Eigene Leute in Polen die an die Macht wollen? Ja was nun?
Ich habe die Fakten geprüft und nichts in dieser Richtung feststellen können. Was ich bisher sehe ist, es handelt sich um einen fahrlässigen, selbstverschuldeten Unfall. Alles was ich sonst höre sind "Gefühle", "Ahnungen", "Mutmassungen" und an den Haaren herbeigezogenen "Behauptungen". So geht das nicht. Wenn man was vermutet, dann muss wenigstens ein winziger Funken an Beweisen vorliegen. Da ist aber nichts, jedenfalls bisher. Ich schaue mir gerne Hinweise auf einen Anschlag an.
Nehmen wir doch diesen Kommentar als Beispiel, den ich zitiere und beantworte:
1. Es gibt wohl keine Fakten aber. Erklär mir mal weshalb eine derarto hochdotierte Delegation in ein und demselben Flugzeug nach Russland fliegt? Das ist mehr als nur grobfarhlässig.
Warum sollen wir das erklären? Frag doch die Polen warum man sie alle in ein Flugzeug stiegen lies. Niemand hat sie dazu gezwungen. Ausserdem fliegt die Air Force One auch mit über 100 Leuten zu Staatsbesuchen. Flugzeuge sind doch das sicherste Transportmittel, wird uns immer erzählt.
2: Weshalb führt Putin die Untersuchung und nicht ein neutraler Staat. ZB Schweden, Schweiz oder Oesterreich.
Seit wann führt ein fremder Staat eine Untersuchung durch? Das hat es in der Geschichte der Flugunfälle noch nie gegeben. Jedes Land ist für die Unfälle auf seinem Territorium zuständig und wird sich eine Einmischung verbitten. Der Zusammenstoss bei Überlingen wurde auch von der BRD durchgeführt und wenn die Österreicher oder Schweizer gekommen wären und gesagt hätten: "Hey, geht mal auf die Seite, wir machen das, wir trauen euch nicht, ...“ muss ich noch mehr sagen? Und Putin wurde als höchste Instanz von Medwedew ausgewählt, als Zeichen der grössten Wichtigkeit gegenüber den Polen, bei der nationalen Empfindlichkeit wegen dem Massenmord in Katyn. Hätten sie irgendeinen Beamten nehmen sollen? Dann heisst es wieder, schaut mal wie unwichtig die Untersuchung für die Russen ist.
3: Kann ein Pilot sich nicht weigern zu landen, auch wenn ein Präsident es befiehlt?
Selbstverständlich kann er das, nur der polnische Präsident hat bereits beim Vorfall in Georgien den Piloten mit Entlassung wegen Befehlsverweigerung gedroht. Der war einem sehr grossen Druck ausgesetzt und hat offensichtlich nachgegeben.
4: Ich bin zig mal in London bei dickstem Nebel gelandet (als Passagier), manchmal gab es einige Minuten oder gar Stunden Verzögerung (Warteschlaufen geflogen) aber man ist immer im berüchtigten Londoner Nebel gelandet.
Und? In London gibt es auch ein Instrumentenlandesystem ILS, in Smolensk eben nicht. Ein Vergleich von Äpfeln mit Birnen. Deshalb wurde dem Piloten auch rechtszeitig geraten nach Minsk zu fliegen, was er nicht getan hat.
5: Die Blackbox wir kaum koscher ausgewertet werden.
So, so ... und auf was beruht diese Unterstellung? Gibt es einen Präzedenzfall? Nein, es zeigt nur die Voreingenommenheit.
Für mich stinkt sehr viel ganz offensichtlich zum Himmel.
Ob das für diesen Schreiber zum Himmel stinkt ist völlig irrelevant. Es geht um objektive Tatsachen und nicht um subjektive Gefühle.
Polen galt vor und nach der Oeffnung als Vorzeigeoststaat. Das Land hat wirtschaftlich durchaus reussiert. Polen vermag sicher eine gut und tüchtige Präsidentenmaschiene und einen seriösen gut ausgebildeten Piloten.
Was hat das mit dem Unfall zu tun? Ob Polen so beurteilt werden kann ist Ansichtssache. Die Maschine war technisch in Ordnung und der Pilot war richtig ausgebildet, gut, na und? Er hat in diesem Moment eine falsche Entscheidung getroffen, eine Landung versucht die nicht möglich war.
Phoenix hier muss man ganz genau hinschauen. Genau mit solchen *Unglücksfällen" wird Geschichte geschrieben. Aus der Asche steigt immer, das was man zuvor darin verbrannt hat und nichts anders.
Sehr philosophisch, aber wieder eine Unterstellung, völlig unsachlich und nur eine Meinung.
Was bleibt übrig von diesem Kommentar, der ausdrückt, es wäre kein Unfall? Nichts. Wo sind da konkrete Indizien, es ist was anderes passiert als ein tragisches, selbstverschuldetes Unglück?
Samstag, 10. April 2010
Polnischer Präsident zwang Pilot zur Landung
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