Dienstag, 6. April 2010

Ohne alternative Medien gibt es keine Wahrheit über die Kriege

Vor zwei Monaten hat ein Trupp der US Special Operations einen Angriff auf was sie als militantes Versteck bezeichnet haben in der Paktiva Provinz in Afghanistan durchgeführt. Drei Frauen wurden durch den Einsatz getötet, davon waren zwei schwanger, sowie zwei Männer, alles Zivilisten.

(Zwei Frauen, ein Mädchen, ein Polizist und sein Bruder wurden am 12. Februar erschossen, als eine US Spezialeinheit ihr Haus im Dorf von Khataba ausserhalb von Gardaz stürmten.)

Die ISAF gab später zu, die zwei Männer wären keine militanten Kämpfer gewesen. Über die Frauen behauptete die ISAF, diese wären zwei Stunden vor dem Angriff getötet worden. Wer hat diese Frauen getötet? Ihre gefesselten und geknebelt Körper, sagte die NATO, würden einen sogenannten „Ehrenmord“ durch andere Familienmitglieder zeigen.

CNN berichtete diese Geschichte als Fakt, so wie die NATO es beschrieben hat. Die New York Times war nicht viele besser. (Sie behauptete sogar, die Taliban hätten den Mord begangen.)

Letzte Woche haben wir dann die Wahrheit erfahren. Kein „Ehrenmord“ war der Grund für den Tot der drei Frauen. Die Frauen wurden tatsächlich von den US-Soldaten ermordet, zusammen mit den beiden Männern.

Der Angriff galt auch nicht einem Versteck von Militanten, sondern Tatsache ist, es wurde eine Familie angegriffen, welche gerade die Geburt eines neuen Babys feierte.

Diese Enthüllung wäre schon für sich schlimm genug, aber es wird schlimmer, viel schlimmer!

Die NATO hat jetzt zugeben müssen, ein Team von afghanischen Gerichtsmedizinern hätten Beweise für eine Manipulation Vorort gefunden. Kugeln sind aus den Wänden nach dem Überfall entfernt worden, sowie aus den Leichen der Frauen selber.

Ich wiederhole: Um die fabrizierte Geschichte aufrecht zu erhalten, dass die drei Frauen durch ihre eigenen Verwandten getötet wurden und nicht durch US-Truppen, haben die Mitglieder der Special Operations die Kugeln aus den Wänden und Leichen entfernt, die Wunden mit Alkohol ausgewaschen, um alle Beweise über was wirklich geschah zu entfernen.

In anderen Worten, die US-Truppen haben ihren Mord vertuscht.

Wie haben wir die Wahrheit über was in der Paktive Provinz wirklich passiert ist erfahren? Nur weil ein einzelner, unerschrockener Reporter der Times of London, Jerome Starkey, trotzig die Geschichte der NATO und des Pentagon ihnen nicht abnahm, seine eigene engagierte Untersuchung durchführte und sogar nicht wegen der Schmierkampagne des Pentagon gegen ihn nachgab, weil er seinen Job machte. (Siehe seinen Bericht vom 5.4. hier.)

Hätte es keinen Jerome Starkey gegeben, dann wäre die Version der NATO über die Tötung der drei Frauen durch ihre eigenen Verwandten in die Geschichtsbücher als Tatsache eingegangen. Nichts wäre darüber bekannt geworden, die Truppen haben die Beweise manipuliert, um ihr Verbrechen zu vertuschen, eine Straftat die in den USA einem für 20 Jahre ins Gefängnis bringt.

(Ein NATO-Sprecher, Brigadegeneral Eric Tremblay, hat mittlerweile gesagt: "Wir bedauern zu tiefst den Ausgang dieser Operation, akzeptieren die Verantwortung für unser Handel in dieser Nacht und wissen, dieser Verlust wird von den Familien für immer gespürt werden." Man dementiert jedoch die Darstellung vehement, dass man versucht habe, den wahren Hergang zu vertuschen. Den Angehörigen wurden von den USA eine Entschädigung von 2000 Dollar pro getöteter Person angeboten.)

Wir benötigen mehr Reporter wie Jerome Starkey. Wir benötigen mehr Organisationen wie Wikileaks. Wir benötigen mehr alternativen Medien welche die Wahrheit aufdecken, weil die Mainstreammedien immer gleichgeschalteter mit jedem Jahr werden.

Von Robert Greenwald, Filmemacher, Brave New Films

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