Da im Kanton Luzern der Kantonsrat E-Voting versuchsweise testen will, zeige ich meinen Artikel über dieses Thema vom November 2006 wegen der Aktualität hiermit nochmal:
Als ehemaliger Softwareentwickler mit 30 Jahre Erfahrung in der Informatik kann ich nur Alarm schlagen und auf die grosse Gefahr hinweisen, die mit jeglicher elektronischer Wahl verbunden ist. Bei so einer Methode verschwindet jede Stimmabgabe in einer Maschine, einem "schwarzen Loch", und niemand kann überprüfen ob die Zahl die dann angezeigt wird wirklich stimmt. Die elektronische Stimmabgabe hat keinen Papierbeleg und somit keinen Beweis der nachkontrolliert und nachgezählt werden kann. Damit gehen geheime und demokratische Wahlen vor die Hunde. Das muss das Stimmvolk wissen.
Mit Wahlcomputern oder Wahlen über SMS und Internet haben wir keine Wahl mehr: Es gewinnt, wer die Computer am besten zu manipulieren versteht. Wer behauptet, diese Art von neuer Wahlmethode ist sicher, hat keine Ahnung was an technischer Verfälschung möglich ist, oder will bewusst das Volk für dumm verkaufen und ist selber der Manipulator.
Die USA ist uns da auch schon voraus und hat sehr schlechte Erfahrungen mit E-Voting gemacht, weil viele Abstimmungen durch Softwarefehler, technische Störungen oder durch kriminelle Handlungen verfälscht wurden. Dort gibt es eine grosse neue Bewegung im Volk, welche die Rückkehr zum bewährten Verfahren mit Wahlzetteln verlangt. Warum den gleichen Fehler hier machen?
Zitat des Diktators Stalin: "Diejenigen, die wählen gehen, entscheiden gar nichts. Die, die Stimmen zählen, entscheiden alles." In diesem Fall ist es der Programmierer der Wahlcomputer der alles entscheidet.
E-Voting ist die grösste Gefahr für die Demokratie und darf gar nie eingeführt werden, und die genannten Vorteile der Befürworter wegen Einfachheit, Kosteneinsparung oder man erreicht damit die Jugend, steht in keinem Verhältnis zu den Nachteilen. Die herkömmliche Wahl mit Wahlzettel ist die sicherste Methode. Ausserdem sollte das Stimmvolk über so einen Systemwechsel, mit den Vor- und Nachteilen, erst mal aufgeklärt werden und darüber abstimmen dürfen.
Ein stille und heimliche Einführung von E-Voting sollte alle Demokraten hellhörig machen.
Aus diesem Grunde unterstütze ich die IG „transparente Demokratie“, eine parteiunabhängige Interessengemeinschaft, welche eine Volksabstimmung im Kanton Luzern darüber fordert und die Bevölkerung über die Gefahren des E-Voting aufklären will. Hier gehts zur Webseite von e-voting.lu.
Homer Simpson versucht zu wählen:
Dienstag, 13. April 2010
E-Voting - Grösste Gefahr für die Demokratie!
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