Sonntag, 4. April 2010

Karzai: Die Taliban könnten eine legitime Widerstandbewegung werden

... und er könnte gezwungen werden die Seiten zu wechseln!

Zum dritten Mal hat Präsident Karzai in den letzten Tagen den Westen scharf für deren Rolle in Afghanistan attackiert. Obwohl er am Samstag ein Telefongespräch mit US-Aussenministerin Hillary Clinton führte, hat er seine Beschuldigungen fortgesetzt, der Westen mische sich zu viel in die inneren Angelegenheiten Afghanistans ein. Es zeigt das wachsende Misstrauen zwischen der afghanischen Regierung und den NATO-Ländern auf.

Nach einem privaten Treffen mit 60 bis 70 afghanischen Parlamentarier, schlug er mit den Worten um sich, die USA würden sich in die internen Angelegenheiten einmischen und er sagte, die Taliban würden eine legitime Widerstandsbewegung werden, wenn das Einmischen nicht aufhört.

Er sagte sogar, er selber würde gezwungen sein auf die andere Seite zu wechseln, also zu den Taliban gehen, wenn das Parlament nicht seinen umstrittenen Versuch unterstützt, die Kontrolle über das Wahlaufsichtsgremium von der UNO zu übernehmen, wie drei der Teilnehmer an der Besprechung nun berichten.

Bereits am vergangenen Donnerstag während einer Ansprache, hat Karzai einen Teile der unabhängigen Parlamentarier kritisiert, welche fast die Hälfte seines Kabinetts nicht bestätigen wollten, weil sie zu inkompetent, korrupt oder zu schwach wären.

Er beschimpfte auch die UNO und die gesamte internationale Gemeinschaft, beschuldigte sie eine “umfangreichen Betrug” bei der Präsidentenwahl im vergangenen Jahr durchgeführt zu haben, als Teil einer Verschwörung, um seine Wiederwahl zu verhindern und seinen Sieg zu beschmutzen.

Karzai behauptet, die Parlamentarier würden ausländischen Interessen dienen, was auf scharfe Weise vom Sprecher des Unterhaus, Yunus Qanooni, zurückgewiesen wurde.

Das ist das Haus des Volkes und alle Mitglieder sind gewählt worden,“ sagte Qanooni. „Es ist unmöglich, dass wir durch Ausländer beeinflusst werden.

Ander Parlamentarier drückten ebenfalls ihre Empörung über die Aussagen von Karzai aus, was sie als dilettantischen Versuch werten, auf den Stolz der Afghanen zu appellieren, welcher durch die Präsenz von Hunderttausend fremder Truppen angeknackst ist.

Das war ein unverantwortliche Ansprache von Präsident Karzai,” sagte Sardar Mohammad Rahman Ogholi aus der nördlichen Provinz von Faryab. „Karzai fühlt sich isoliert und ohne politische Verbündete ... Der Kampf gegen den Terrorismus, die Korruption und den Drogenhandel benötigt eine starke Regierung. Leider ist die Karzai-Regierung zu schwach, um gegen alle diese Elemente zu kämpfen.

Ein andere Parlamentarier, Daoud Sultanzai aus der Ghazni Provinz sagte, er hätte die Befürchtung, die Ansprache würde permanent die Beziehungen zwischen Karzai und Washington schädigen.

Sultanzai sagte, die Behauptung von Karzai, dass einige Parlamentarier Befehle von ausländischen Botschaften bekommen, sind „völliger Blödsinn.

Er bekommt mehr Direktiven von der US-Botschaft,” sagte Sultanzai. „Die US-Truppen schützen ihn und nicht uns.

Der Pressesprecher des Weissen Haus, Robert Gibbs, hat bereits gesagt, die Aussagen von Karzai wären „echt besorgniserregend.“ Der Sprecher des US-Aussenministeriums sagte, Hillary Clinton hätte Karzai am Samstag gesagt, sie sollten sich gemeinsam auf das Ziel konzentrieren, Afghanistan zu stabilisieren.

Cowley sagte auch, „Die Unterstellung, dass die internationale Gemeinschaft für die Ungereimtheiten bei den letzten Wahlen verantwortlich ist, ist absurd.

Die Parlamentswahlen, die für nächsten Monat angesetzt waren, sind auf den September verschoben worden, damit die Wahlkommission reformiert und restrukturiert werden kann, um eine Wahlfälschung zu verhindern.

Jedenfalls hat der Ton der Ansprache die Beziehungen zwischen der Obama-Regierung und Karzai schwer getrübt. Ein starker afghanischer Partner, ist der Schlüssel für die Obama-Strategie, um die Bevölkerung gegen die Taliban zu wenden.

Karzai hat sich auch sehr kritisch über die vielen zivilen Opfer geäussert, welche durch die NATO-Truppen laufend getötet werden. So hat der deutsche Kommandant zuständig für Nord-Afghanistan, Brigadegeneral Frank Leidenberger, seinen afghanischen Gegenüber angerufen, um sein Bedauern über die Tötung von sechs afghanische Soldaten durch deutsche Truppen auszusprechen.

Angela Merkel hat am Samstag Karazi angerufen und ebenfalls ihr Beileid darüber ausgesprochen. Karzai drückte sein Bedauern über die Tötung der drei deutschen Soldaten dabei aus.

Wie ich bereits gesagt habe, die Situation in Afghanistan ist völlig ausser Kontrolle und Chaos herrscht. Wenn jetzt Karzai damit droht, egal ob er es ernst meint oder nicht, die Taliban könnten eine legitime Widerstandbewegung werden und er könnte gezwungen werden die Seiten zu wechseln, dann ist die Kacke wirklich am dampfen und die Strategie des Westen ist völlig gescheitert.

Die Taliban SIND eine legitime Widerstandsbewegung, Karzai hat endlich mal die Wahrheit ausgesprochen. Die NATO-Truppen sollen sofort abziehen und den Afghanen das eigene Land selber regieren lassen.

Mich würde es aber nicht wundern, wenn Karzai demnächst einen "Unfall" hat oder aus "gesundheitlichen Gründen" zurücktreten muss. Wenn er nicht mehr mitspielt und einen auf Stress macht, wird er von Washington entfernt.

Ich möchte daran erinnern, der Hauptgrund warum die Amerikaner überhaupt in Afghanistan einmarschiert sind, ist die Gaspipeline vom Kaspischen Meer zum Indischen Ozean, die durch Afghanistan führt.

Mullah Omar, der Anführer der Taliban, sagte in einem Interview mit der pakistanischen Zeitung Dawn im Jahre 1998, dass die USA Afghanistan überfallen und die Taliban vernichten würden, wenn er ihnen den Bau der Gaspipeline für einen Betrag von 5 Millarden Dollar nicht genehmigt. Er sollte recht behalten, so geschah es 2001. Der Krieg war lange vorher vorbereitet und 9/11 gab die Ausrede dazu, denn nur vier Wochen danach fing die Bombardierung an.

Hätte Omar das Geld angenommen, dann wären die Taliban immer noch an der Macht, genau wie Saddam Hussein noch im Irak am Ruder wäre, wenn er gefolgt hätte. Wer nicht das tut was Washington befiehlt, sich nicht bestechen lässt, wird mit einem "regime change" weggeräumt, dann kommen die Marines und machen die Drecksarbeit.

Wer meint, die Taliban sind die Bösen, der ist völlig gehirngewaschen, vollgefüllt mit falscher Propaganda und hat keine Ahnung wer der wirkliche Böse ist und um was es wirklich geht. Es geht um Geostrategie, Energiepolitik, Pipelines, um Öl und Gas, deshalb sind die NATO-Truppen dort, das muss jeder Soldat wissen, der sein Leben in Afghanistan oder im Irak einsetzt. Sie sind Wegwerfartikel für die amerikanischen Ölkonzerne, so siehst aus. Alles andere was an Gründen erzählt wird, von wegen Demokratie, ist erstunken und erlogen!

Be nice to America, otherwise they will "democratize" you!

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