Die australische Regierung hat beschlossen, den Zugang zum Internet zu zensieren, selbstverständlich mit der Ausrede, es geht um den Schutz der Bevölkerung, speziell der Minderjährigen. Nur, das unvermeidliche ist jetzt passiert – die top-geheime australische schwarze Liste aller verbotenen Webseiten ist in die Öffentlichkeit gelangt, bevor die Zensur überhaupt in Kraft getreten ist. Jetzt wollen alle Australier wissen, welche Seiten die Regierung ihnen vorenthalten will.
Die Liste beinhaltet 2’395 Webseiten, wobei es bei der Hälfte gar nicht um Kinderschändung geht. Es sind Seiten dabei wie Online-Poker, Fetisch, religiöse Randgruppen aus dem satanischen und auch christlichen Bereich, dann Wikipedia- und Youtube-Seiten, Schwulen- und Hetero-Porno Seiten, ein Reisebüro und sogar eine Seite eines Zahnarztes aus Queensland.
Die australische Regierung testet gerade die Technologie um das Internet für ihre Bürger zu „filtern“. Die Liste sollte an alle Internet Service Provider des Landes geschickt werden, nur dann wäre sie ganz bestimmt an die Öffentlichkeit gelangt. Es ist überraschend, dass es schon vorher passiert ist.
Bjorn Landfeldt, ausserordentlicher Professor an der Universität von Sydney, zuständig für Technologie, sagte der Zeitung Sydney Morning Herald, die Veröffentlichung ist der schlimmste Albtraum für Eltern, denn neugierige Kinder werden nach der Liste jetzt suchen.
„Sie stellt eine konzentrierte Enzyklopedie der Verdorbenheit und möglichen sehr gefährlichem Material dar.” Aber er erzählte der Zeitung, die das Dokument eingesehen hat, “Es sieht für mich aus, wie wenn praktisch alles potenziell auf die Liste kommen kann.”
Die Liste ist zu Wikileaks gelangt, die dem Herald sagte, sie würden die Liste demnächst veröffentlichen. Sie zeigen bereits ähnliche Listen der Länder Thailand, Dänemark und Norwegen.
Zur Zeit ist Wikileaks wegen Überlastung schwer erreichbar, wahrscheinlich weil sie mit dem Ansturm neugieriger Australier nicht nachkommt.
Die australische Regierung hat vor, mit dem “Filtersystem” alle Webseiten die auf der schwarzen Liste stehen für alle Australier zu blockieren. Sie hat sogar Pläne, die Liste auf über 10’000 Seiten zu erweitern.
Der Gründer von Wikileaks, Julian Assange, erzählte dem Herald, so eine geheime Zensur ist zwangsläufig korrupt. Thailand hat ein ähnliches System, um Bilder von Kinderschändung zu verhindern, aber die Liste beinhaltet 1'200 Seiten, die auch kritisch gegenüber der thailändischen Königsfamilie sich äussern.
“Im Januar wurde das thailändische System benutzt, um australische Berichte über die Einkerkerung des australischen Autoren Harry Nicolaides zu zensieren”, sagte er.
“Diese Woche sahen wir wie Australien sich den Ländern China und Vereinigte Arabische Emirate angeschlossen hat, welche als einzige Wikileaks zensieren.”
Die zuständige australische Behörde für Internetzensur, Australian Communications and Media Authority (ACMA) sagt, Australier die dabei erwischt werden die Liste zu verbreiten, oder auf Seiten die auf der Liste stehen zugreifen, können mit einer Strafe von bis zu 10 Jahren Gefängnis rechnen.
Charlotte Knobloch will auch eine Internetzensur in Deutschland:
Ja, die deutschen Internet-Provider habt ihr im Griff!
Das schlimme an Zensur ist <<<<<<< und <<<<<<, deshalb müssen wir jetzt <<<<<<. Verstanden?
Donnerstag, 19. März 2009
Geheime australische Internetzensurliste veröffentlicht
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