Mit Spannung wird die Verkündung des Geschäftsergebnis der UBS am 10. Februar anlässlich der Jahres-Medienkonferenz erwartet. Dann muss UBS-Präsident Peter Kurer bekannt geben, wie viel die Bank 2008 verloren hat. Alleine das vierte Quartal 2008 könnte der UBS einen Verlust von fast 11 Milliarden Franken beschert haben. Es wird die Ankündigung von schwer wiegenden Massnahmen erwartet. Laut einer gut unterrichteten Quelle innerhalb der Bank, ist ein massiver Personalabbau geplant. Die Zahl auf welche sich die Human Resources Abteilung vorbereitet liegt zwischen 20 und 30 Prozent. Die Bank soll möglicherweise aufgespalten oder Teile davon verkauft werden.
Laut Experten sind die zu erwarteten Zahlen ein Horror. Für das gesamte Jahr wird die Bank einen Verlust von 22.5 Milliarden Franken ausweisen und die Abschreibungen werden 32.4 Milliarden Franken erreichen.
Aus Mangel an Vertrauen haben Kunden im letzten Jahr die gewaltige Zahl von 177 Milliarden Franken abgezogen.
Die Aktie hat deshalb im Verlauf des Jahres ca. 70 Prozent an Wert verloren.
Bei diesen katastrophalen Ergebnis wird von der UBS-Führung am 10. Februar eine Aussage über die zukünftige Ausrichtung der Bank erwartet. So sollen möglicherweise Teile verkauft werden. Es sind bereits Gespräche mit Morgan Stanley geführt worden, das US-Broker-Geschäft zu verkaufen, die aber noch kein Resultat gebracht haben.
Nach einem Bericht der "New York Post" verhandelt die UBS auch mit der US-Bank Wachovia über ein Joint Venture bei der Beratung vermögender Kunden, um ihr Kerngeschäft zu stärken. Sie wolle einen Teil ihres Wealth Management in den USA mit Wachovia-Filialen zu einer gemeinsamen Tochter verbinden.
Neben dem miserablen Geschäftsergebnis, ist der Imageverlust der Bank enorm. Es prasselt der Volkszorn auf die UBS und die Spitzenmanager der Grossbank nieder, nachdem die UBS angekündigt hat, sie will zwei Milliarden für „Boni“ ausgeben, obwohl sie gleichzeitig zur Rettung fast 70 Milliarden vom Staat erhielt.
Die Politiker versuchen mit Erklärungen die Menschen zu beruhigen, in dem zum Beispiel Bundesrat Hans-Rudolf Merz verkündet, die UBS benötigt keine weitere Staatshilfe. Die UBS habe ihre Bilanz gesäubert und damit neuen Handlungsspielraum gewonnen.
"Wir gehen wirklich davon aus, dass die UBS keine weitere Staatshilfe mehr braucht", erklärte der Finanzminister.
Wie Herr Merz auf diese realitätsfremde Aussage kommt, ist ein Rätsel, denn diese Beschönigung "gesäubert" war ja eine Übertragung der wertlosen Schrottpapiere in Höhe von 62 Milliarden Franken aus der Bilanz der UBS zur Schweizer Nationalbank, und die Steuerzahler tragen jetzt ungefragt das Risiko eines Totalverlustes. Ausserdem, so wie wir Politiker kennen, ist genau vom Gegenteil auszugehen.
Die Bank ist mit weiterem Ungemach konfrontiert. Die amerikanischen Steuerbehörden haben ihre Untersuchungen gegen die US-Tochter der Grossbank einem Zeitungsbericht zufolge ausgeweitet. Über die bisher geprüften Fälle von möglichem Steuerbetrug bei bis zu rund 20'000 vermögenden US-Kunden hinaus, würden nun auch gewöhnliche Konten unter die Lupe genommen.
Bei den Kunden soll es um womöglich nicht korrekt versteuerte Werte von 20 Milliarden USD gehen. Der Steuerverlust liege bei rund 300 Millionen USD pro Jahr. Die UBS sei mit dem Justizministerium im Gespräch. Dabei soll die Bank anstreben, mit der Zahlung einer summarischen Busse von 1.2 Milliarden USD das Verfahren abzukürzen. Neben der Geldstrafe, könnten die Behörden der Grossbank zudem das Geschäft mit US-Kunden erschweren, bis hin zum Verlust der Banklizenz in den USA.
Investoren trauen dem Verwaltungsratspräsidenten Peter Kurer keinen Neuanfang zu. Kurer hatte im vergangenen Jahr nach Abschreibungen von rund 48 Milliarden Dollar auf Hypothekenprodukte einen Kurswechsel für die UBS angekündigt, nur gebracht hat es nichts. Diese Person ist als gelernter Jurist sowieso fehl am Platz. Jetzt soll die Vermögensverwaltung künftig im Mittelpunkt stehen, nach dem das Investment-Banking die grossen Verluste verursacht hat. Der UBS-Chef wird eine drastische Schrumpfkur verordnen müssen. Rund 9'000 Arbeitsplätze wurden bereits abgebaut.
Angekündigt sind Bonusstreichungen von über 80 Prozent, Spitzenleute bekommen gar nichts. Es wird notgedrungen hart durchgegriffen. Unter den Investmentbankern in den grossen UBS-Zentralen von New York und Stamford kursieren Gerüchte, die Geschäftsleitung wolle ihre ungeliebte Investmentbank absichtlich implodieren lassen. Denn mit den scharfen Bonuskürzungen provoziere die UBS-Spitze Massenkündigungen – womit es am Ende günstiger würde, die Investmentbank zu liquidieren.
Aus diesen ganzen Gründen, könnte ein weiterer massiver Personalabbau, Teilverkauf oder Aufspaltung als letzter Sanierungsversuch durchaus drinliegen.
Übrigens, nur böse Zungen behaupten, der Termin zur Verkündung von Massenentlassungen wurde extra nach der Volksambstimmung über die Personenfreizügigkeit am Sonntag den 8.2. gelegt, um die Wähler nicht "negativ" zu beeinflussen, denn da geht es um den Arbeitsplatzerhalt.
Mittwoch, 4. Februar 2009
Massenentlassung bei der UBS?
Eingestellt von Freeman-Fortsetzung um 15:05
Labels: Wirtschaft
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