Die EU-Kommission ist alarmiert und sorgt sich um den Fortbestand der Währungsunion. Die unterschiedliche Wettbewerbsfähigkeit der Mitgliedsländer und die daraus folgenden Ungleichgewichte gäben Anlass zu ernster Besorgnis für die Euro-Zone als Ganzes.
Auch der neue Chefvolkswirt der Deutschen Bank, Thomas Mayer, hat vor einem drohenden Zusammenbruch der Euro-Währung gewarnt. „Die Situation ist ernster als jemals in den zehn Jahren nach Einführung des Euro“. Den Grund sieht Mayer in dem faktischen Staatsbankrott Griechenlands, der nur durch die anderen EU-Länder abgefangen werden kann.
Dazu kommen die anderen Länder, die in der Vergangenheit enorme Defizite in ihren Leistungsbilanzen auftürmten, weil sie dank niedriger Zinsen jahrelang auf Pump gelebt hatten. Dazu gehören Spanien, Portugal und Irland, die ebenfalls ausufernde Staatsschulden haben.
Das Haushaltsdefizit Portugals hat sich im vergangenen Jahr auf 8 Prozent des Bruttoinlandsprodukts verdreifacht.
Griechenland steht am schlechtesten da und ist am höchsten verschuldet. Für das Jahr 2009 rechnet die Regierung mit einem Staatsdefizit von 12,7 Prozent. Obwohl auch diese Zahl vermutlich geschönt ist, denn die EU-Kommission wirft dem Land die Manipulation seiner Schuldenstatistiken vor und droht deshalb mit einem Vertragsverletzungsverfahren.
Mayer meint, es sei möglich, dass die Währungsunion zerbricht, wenn das Griechenland-Problem und seine möglichen Folgen nicht vernünftig gehandhabt werden.
Die Ratingagentur S&P hat die Schulden Griechenlands als Schrott bewertet. Genau so wird es bald den Ländern Spanien, Portugal, aber auch Irland ergehen, die unter Beobachtung stehen.
Die Zeche zahlt die Bevölkerung
Die EU-Kommission schlägt eine Reduzierung der Löhne und drastische Einsparung im Staatshaushalt der verschuldeten Länder vor. Die Lohnabschlüsse müssten auf die gesunkene Produktivität und den Verlust der Wettbewerbsfähigkeit Rücksicht nehmen. Im Klartext: Die Arbeitnehmer sollen sich mit geringen Tarifabschlüssen bescheiden, die Leistungen des Staates werden gekürzt, dafür werden die Steuern erhöht.
Paralle dazu könnte durch die Aushilfszahlungen an die Länder, um sie zu retten, eine Inflation im Euro-Raum folgen. Mayer meint, eine Inflation sei „die am wenigsten schlechte Lösung.“
Allerdings bestehe durch eine anhaltende Niedrigzinspolitik auch die Gefahr einer neuen Finanzblase. „Wenn es dann noch mal kracht, haben wir in der Tat einen finalen Crash“, gab Mayer zu bedenken. „Es wird nicht möglich sein, noch einmal Steuergelder in Milliardenhöhe in die Märkte zu schiessen. Denn dann hätten wir tatsächlich bald eine Staatsschuldkrise.“
Der griechische Staat hat bereits damit begonnen, massenweise Bedienstete zu entlassen und einen Einstellungsstopp verfügt. So wurde die Rekrutierung von 2'584 Vollzeitangestellten durch das Tourismus- und Kulturministerium storniert. 4'000 befristete Arbeitsverträge wurden nicht mehr verlängert.
Die griechische Gewerkschaft des öffentlichen Diensts ADEDY hat deshalb einen 24-stündigen Streik für Mittwoch, den 10. Februar angekündigt.
Die Devisenmärkte spüren auch, mit dem Euro stimmt etwas nicht und deshalb setzt die europäische Währung seine Talfahrt gegenüber den US-Dollar fort und der Kurs steht bei 1,41. Auch der Schweizer Franken hat gegen den Euro wieder ein neues Zehnmonatshoch erreicht mit 1,47.
Kommentar: Ja, da tut sich was. Durch die möglicherweise kommende Geldentwertung in der Euro-Zone, noch höherer Arbeitslosigkeit und niedrigeren Löhnen, werden die EU-Bürger die Rechnung für das Versagen der Politiker, Bankster und Währungshüter zahlen, wie immer.
Die globalen Märkte ziehen sich zurück und Gold und Silber gehen mit. Der Dow Jones hat letzte Woche massiv verloren, 4,1 Prozent, der höchste Verlust seit März 2009 und steht bei 10172,98. Auch der Ölpreis fiel unter 75 Dollar pro Fass. Es wird überall verkauft und in der kommenden Woche könnte es weiter gehen. Die Rally ist zu Ende und es findet eine Wende statt. Meiner Meinung nach gibt es jetzt keine Inflation und Mayer irrt sich in diesem Punkt. Eine Deflation und Schuldenimplosion ist das grösste Problem.
Die Edelmetalle werden weiter etwas verlieren, aber nur kurzfristig. Ein guter Grund für die Zentralbanken von China, Indien und Russland, Gold zu kaufen, um ihre Dollarbestände los zu werden. Der langfristige Trend für Gold ist weiter gut. Vielleicht ist es noch zu früh, aber die technischen Signale zeigen, ein ernsthafter Crash ist wahrscheinlicher als je zuvor.
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Samstag, 23. Januar 2010
EU warnt vor Zusammenbruch des Euro
Eingestellt von Freeman-Fortsetzung um 15:05
Labels: EU, Griechenland, Wirtschaft
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