Wall Street bereitet sich auf eine weitere Woche der Berg- und Talfahrt vor, nachdem mehr als $300 Milliarden des US-Wertpapiermarktes am Freitag vernichtet wurden, in Folge der notfallmässigen Rettungsaktion durch die Fed und JP Morgan Chase der Bear Stearns Bank.
Ein britischer Volkswirt warnte, dass die Welt sehr nahe an einer grossen Depression stehe, wie 1930, während Händler in New York sagen, sie haben noch nie so viel Angst erlebt. Eine Rettungsaktion der Fed wurde zum ersten Mal bei der Weltwirtschaftskrise angewendet und ist seit dem selten benutzt worden.
Ein Händler bei Goldman Sachs in New York sagte: “Alle sind in einem Schockzustand, perplex über was los ist. Niemand will reden, geschweige denn handeln. Wir stehen nur rum und warten. Alle sind nervös wie der morgige Tag anfängt.“
In GB hat Michael Taylor, ein führender Marktstratege bei der Lombard Wirtschaftsberatung, am Freitagabend gesagt: „Wir sprachen über eine Krise wie in den 70gern, aber bei jedem Tag der vergeht schaut es mehr wir 1930 aus. Niemand weis wie es enden wird. Es ist eine selbstfressende Katastrophe.“ Mr. Taylor der bisher optimistisch war, hat seine Ansicht ins Negative gewandelt. „Es sieht aus, wie wenn Grossbritannien in eine Rezession gleitet. Die Kreditkrise bedeutet, dass sogar wenn die Bank von England die Zinsen senkt, die Banken diese Reduzierung nicht weitergeben, weil sie so schlecht dastehen.“
Mr. Taylor fügte hinzu, dass er einen scharfen Niedergang der Wirtschaft in GB erwartet, dass die öffentliche Hand und die Firmen aufhören Geld aufzunehmen. „So was haben wir noch nie gesehen. Das ist Neuland für uns. Liquidität wird in den Markt gepumpt, aber die Banken nehmen keine Notiz davon. Es geht um das Vertrauen. Je mehr die Zentralbanken unternehmen, je mehr scheinen die Banken zu ignorieren was los ist.“
Mr. Taylor sagte noch, dass die Probleme die sich bei Bear Stearns zeigen, nur der Anfang ist. „Es werden mehr Banken und Hedge-Funds kollabieren.“
Eine der Probleme mit denen der Markt konfrontiert ist, dass trotz der Aktion der Fed letzte Woche noch weitere $200 Milliarden zur Verfügung zu stellen, weigern die Banken sich gegenseitig Geld zu leihen.
“Diese Krise ist eine des Vertrauens. Wir werden noch mehr Problem sehen, wenn die Hedge-Funds aufgefordert werden Geld nachzuschiessen.“ sagte Mark O’Sullivan, der Chefhändler bei Currencies Direct in London. „Wir warten darauf, dass die Fed die Zinsen in dieser Woche nochmals senkt. Aber das wurde im Markt schon berücksichtigt und wird nicht das Vertrauen wieder herstellen.“
Mr. O’Sullivan fügte hinzu, dass der freie Fall des Dollars weitergehen wird und es notwendig machen, die europäischen Zinssätze zu senken, um die Stärke des Euros einzuschränken. „Aber die EZB senkt nicht gerne die Zinsen“ sagte er.
Was Europa angeht, sagte Mr. Taylor, während die deutsche Wirtschaft weiterhin stark aussieht, sind die der anderen, wie Italien und Spanien, am abschwächen. „Wir könnten das Szenario sehen, wo die Eurozone auseinander bricht, wenn die Volkswirtschaften weiter so besorgt über die Inflation sind.“
Die europäischen Finanzmärkte sind durch die Krise an der Wall Street relativ unbeschadet geblieben, aber Händler erwarten eine Rückkoppelung, wenn der Aktienmarkt morgen eröffnet.
Der Plan der Fed wird Bear Stearns die Liquidität für die nächsten 28 Tage garantieren, aber der Aktienwert der Bank hat sich trotzdem auf $3.7 Milliarden halbiert. JP Morgan wird das Geld zur Verfügung stellen, aber die Fed wird das Risiko tragen, sollte der Kredit nicht zurückgezahlt werden. Der Chef der Fed Ben Bernanke, der $200 Milliarden den illiquiden Banken letzte Woche gab, sagte mehr würde bereit stehen, um andere die in Not sind zu helfen. (The Independent)
In der SonntagsZeitung steht: "UBS will bis 8000 Stellen streichen"
Und Der Spiegel schreibt, "Experten erwarten Horror-Börsenwoche"
Die Osterwoche droht für Börsianer zum Debakel zu werden: In den USA legen vier Investmentbanken Quartalszahlen vor. Experten erwarten das Schlimmste, nachdem Bear Stearns am Freitag knapp dem Kollaps entging.
Lehman Brothers und Goldman Sachs legen ihre Resultate am Dienstag vor, Morgan Stanley am Mittwoch. Bear Stearns für Montag wurde abgesagt, bringt ja nichts mehr.
Gleich für Montag hat US-Präsident George W. Bush zur Krisensitzung gerufen: Mit Finanzminister Henry Paulson, Notenbankchef Ben Bernanke sowie den Chefs der Börsenaufsicht SEC und der Commodity Futures Trading Commission will er über die Börsenbeben der vergangenen Woche und mögliche weitere Massnahmen gegen die Kreditkrise beraten. Die Eile, mit der das Treffen einberufen wurde, wundert nicht. Den Börsen steht eine harte Woche bevor, das ist jetzt schon sicher.
Die neueste Nachricht der NZZ lautet: "JP Morgan Chase übernimmt Bear Stearns "
Die amerikanische Handelsbank JP Morgan Chase übernimmt die angeschlagene Investmentbank Bear Stearns. Am frühen Montagmorgen wurde die Übernahme bekannt. JP Morgan Chase teilte mit, sie werde für das Geschäft rund zwei Dollar je Aktie zahlen. Am Freitag hatte das Bear-Stearns-Papier den Handel bei einem Kurs von 30,85 Dollar beendet.
Um die Märkte zu beruhigen senkt die Fed den Diskontsatz um 0.25% auf 3.25% am Sonntag.
Der Nikkei eröffnet am Montag in Tokyo mit -4% und fällt unter 12'000 Punkte, das erste Mal seit August 2005, Hong Kong ebenfalls -4%.
Gold springt dramatisch nach oben auf $1022 pro Unze!
Der Dollar wird nur noch mit 98 Rappen gehandelt!
Der Dax eröffnet mit fast -4%, eine Ausverkauf findet statt.
Kommentar:
Unglaublich, Bear Stearns wird für 2 Dollar pro Aktie verschleudert, eine Wertvernichtung von -93% und JP Morgan Chase zahlt nur $236 Millionen dafür! Es gab mal Zeiten da wurde für die Aktie $170 gezahlt. Was für ein Absturz!
Heute kriegt man eine amerikanische Grossbank zum selben Preis wie zwei bessere Gemälde von Picasso. Das wird die 14'000 Angestellten von Bear Stearns sicher beruhigen.
So, ratet mal wer hinter JP Morgan Chase steht? Ja es ist wieder einer der globalen Elite, der Chef der NWO, CFR und Ober-Bilderberger David Rockefeller. Er holt sich jetzt die Bear Sterns Bank für ein Schnäppchen. Immer die selben sind wieder die Gewinner der Krise, sie haben sie ja auch zu diesem Zweck verursacht.
Die erste bankrotte Grossbank gibt es somit nicht mehr. Weitere werden folgen. Meint ihr, euer Geld ist noch sicher? Ich hasse es recht zu haben, aber bereits am 14. Juni 2007 habe ich geschrieben:
"Jetzt amtlich: Die amerikanische Wirtschaft stürzt ab"
und sagte damals:
"Bitte notiert das Datum vom 13. Juni 2007, denn wenn die Washington Post sagt es ist zu Ende und es geht ab jetzt bergab, dann hui… Achterbahn!!!"
Sonntag, 16. März 2008
Wall Street befürchtet die nächste grosse Weltwirtschaftskrise
Eingestellt von Freeman-Fortsetzung um 14:30
Labels: Wirtschaft
Abonnieren
Kommentare zum Post (Atom)
0 Kommentare:
Kommentar veröffentlichen
Hinweis: Nur ein Mitglied dieses Blogs kann Kommentare posten.