Dienstag, 25. März 2008

Nestle-Chef Brabeck verurteil Biobenzin

Nestlé-Chef Peter Brabeck warnt im Interview vor Agro-Treibstoffen und sagt:

"Dann gibt's nichts mehr zu essen. Das ist politischer Wahnsinn."

Hier ein Ausschnitt aus dem NZZ am Sonntag Interview:

Brabeck:
Unglücklich bin ich über den Boom der Biotreibstoffe.

Was ist schlecht daran?

Wenn die USA dieses Jahr 138 Mio. Tonnen Mais nur für Biotreibstoff verwenden, fehlt diese Menge für die Lebensmittelproduktion und verschärft den Kampf um den Boden. Das führt dazu, dass nicht nur der Preis für Mais in die Höhe geht, sondern auch jener für Soja und Weizen. Landwirtschaftlicher Boden wird zum knappen Gut. Ebenso Wasser, das uns auszugehen droht. Um 1 Liter Bioethanol zu produzieren, brauchen Sie 4000 Liter Wasser! Wasser ist das grössere Problem als der CO 2 -Ausstoss. Wir zapfen heute schon nicht nur die erneuerbaren, sondern auch die fossilen Wasservorräte an. Diese fossilen Vorräte wurden wie das Erdöl vor Millionen von Jahren geschaffen. Das ist kein Problem für die Schweiz mit ihrer Regenlandwirtschaft. Aber die grossen Produzenten bewässern ihre Felder heute fast alle künstlich.

Wo liegen die fossilen Wasserreserven?

Im Südwesten der USA, in Indien und in China. Zudem gibt es grosse unterirdische Reserven in der Sahara. Deshalb hat Ghadhafi eine Riesenpipeline gebaut, um dieses Wasser in den Norden Libyens zu pumpen und dort die Felder zu bewässern. Die Mandara-Seen, die mitten in der Wüste sind, entwässern sich zusehends. In Indien und China gehen die Wasserspiegel heute bereits um 1,5 Meter pro Jahr zurück. Im indischen Punjab muss man schon 100 Meter tief bohren, um noch Wasser zu finden.

Was sind die Folgen?

Diese Länder exportieren keinen Weizen mehr, sondern müssen Getreide importieren, weil ihnen das Wasser ausgeht. Saudiarabien hat vorletzte Woche angekündigt, keinen Weizen mehr zu exportieren. Kasachstan, eine traditionelle Kornkammer, und Argentinien wollen den Weizenexport einschränken. Der Weizenpreis ist ob dieser Meldungen an einem einzigen Tag um 24% in die Höhe geschnellt.

Ist der Weizenhandel eine Art virtueller Wasserhandel?

Das ist richtig. Deshalb ist es unverantwortlich und moralisch inakzeptabel, dass man enorme Subventionen zahlt, um aus Lebensmitteln Biotreibstoff zu machen. Wenn man 20% des steigenden Erdölbedarfs mit Biotreibstoffen decken will, wie das geplant ist, dann gibt's nichts mehr zu essen. Das ist politischer Wahnsinn.

Kommentar:
Wow, wenn sogar der Chef des grössten Lebensmittelkonzerns gegen Biobenzin ist, dann ist das eine wichtige Aussage. Brabeck bestätigt was ich schon lange hier geschrieben habe. Das Verbrennen von Lebensmittel in der Form von Biobenzin ist ein Verbrechen an der Menschheit, müsste sofort verboten werden. Und alle welche das Biobenzin wegen des "Umweltschutzes" anpreisen, sind entweder dumme Schafe die keine Ahnung haben was für Konsequenzen es hat oder sie sind Kriminelle welche bewusst Menschen töten wollen.

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