Viele Amerikaner und auch kritisch denkende Menschen in Europa sind schon verwundert von der erneuten Besessenheit von Georg Bush mit dem Iran. Denn, normalerweise würde jeder zurechnungsfähige Mensch die Veröffentlichung des NIE-Berichts als Beendigung aller Behauptungen ansehen, der Iran stelle irgendeine Gefahr für seine Nachbarn oder Amerika dar. Man würde froh sein und erleichtert, aber nicht Bush.
Speziell mit dem Wissen über die völlig erfundenen Behauptungen und glatten Lügen seitens der Bushregierung über Massenvernichtungswaffen um den Krieg im Irak zu rechtfertigen, meinen die Amerikaner, würde Bush mal eine Pause in seiner Kriegsrhetorik einlegen, speziell bis die meisten Menschen die erste Lüge vergessen hätten, bevor man die Nächste ihnen schon wieder präsentiert.
Wer einmal lügt ...
Aber nein, Bush hat jetzt bei seinem Besuch des Nahen Osten eine Drohung nach der anderen gegen den Iran geschleudert. Der Iran ist eine ernste Gefahr, sie haben ein Atomwaffen-programm, wir müssen reagieren, bevor es zu spät ist, bla, bla, bla. Er sagte sogar, der NIE-Bericht wäre Quatsch und spiegle nicht seine persönliche Meinung über den Iran. Er ignoriert völlig die Analyse der 16 eigenen amerikanischen Geheimdienste, die es ja wohl besser wissen müssten. Statt dessen hört er lieber auf die Stimme in seinem Kopf oder die welche aus der Flasche kommt, je nachdem ob er nüchtern oder besoffen ist.
Die Leute reiben sich die Augen und wundern sich, was treibt ihn eigentlich und was sind seine Motive für einen weiteren Krieg, diesmal mit dem Iran, wo doch keine Gefahr besteht. Natürlich ist da Israel und die mächtige Lobby, welche die Politik in Washington steuert. Es ist ja klar, Israel mag seine Nachbarn überhaupt nicht und sucht immer die Möglichkeit dumme Stellvertreter zu finden, welche ihre Feinde bekämpft. Für Israel können die Konflikte im Nahen Osten in alle Ewigkeit andauern, es sind ja nicht ihre Soldaten, die dabei getötet werden.
Was könnte darüber hinaus noch Bush zu einem Krieg mit dem Iran zwingen?
Meiner Meinung nach ist der wirkliche Grund nicht der, um die Feinde Israels zu bekämpfen, sondern es geht um den Krieg selber. Das heisst, der Grund ist einfach, um überhaupt einen Krieg zu starten, egal gegen wen und warum.
Präsident Bush hat das ganze Land auf Krieg ausgerichtet. Immense Summen an Geldern wurden von wichtigen Aufgaben im Inland abgezogen, wie für die Infrastruktur, Reparatur von Dämmen, Waldbrandverhütung, Brückenrenovierungen, Strassenbau, Schulsystem, Gesundheitssystem usw. und statt dessen für die Kriege in Afghanistan und im Irak ausgegeben. Darüber hinaus wurden noch mehr gigantische Summen von der Federal Reserve Bank „geborgt“ um die Kriege und den Sicherheitsapparat zu finanzieren.
Nur wir wissen, dieses Borgen ist eigentlich nur ein anderer Begriff für die Notenpresse anwerfen, um Geld aus Luft zu produzieren. Für die FED sind das Zahlen die in den Computer eingegeben werden. Nur für uns Normalbürger bedeutet so was echtes Geld, was man verzinsen und zurückzahlen muss und nicht an zukünftige Generationen vererben kann, so wie es Regierungen immer machen.
Diese Flut an Geldern, welche in die Wirtschaft und hauptsächlich in die Rüstungsindustrie floss, war kein Problem, solange der steigende Immobilienmarkt diese Menge aufsaugte. Die Leute kauften sich Wohnungen und Häuser wie verrückt und zahlten jeden Preis, mit Geld, das ihnen von den Banken nachgeschmissen wurde. Die Amerikaner meinten es geht ihnen gut und sie leben in einer Villa, obwohl sie im selben Haus wohnten, für das ihre Eltern nur ein zehntel mal gezahlt hatten.
Für eine Weile funktionierte dieser Selbstbetrug und es hätte sogar aufgehen können, wenn die Kriege schnell beendet worden wären.
Aber so ist es nicht passiert.
Jetzt sind wir im Jahre 2008 und die Kriege dauern schon viel länger als der II. Weltkrieg. Die Wirtschaft und das Finanzsystem sind in einem katastrophalen Zustand und die Immobilienbranche ist abgestürzt und funktioniert nicht mehr als Geldschwamm. Dadurch staut sich das ganze Geld aus der Rüstungsindustrie und wenn eine Schwämme herrscht und zu viel Geld zu wenigen Produkten gegenüberstehen, dann steigt der Preis und es gibt Inflation.
Dieser Ozean an Dollars, welche für die Kriege aus Luft produziert wurde, bewirkt einen Kursverfall der Währung.
Für lange Zeit hat sich die US-Regierung keine Sorgen über den Wert des Dollars gemacht. In den 70ger Jahren wurde eine geniale Abmachung mit dem saudischen Königshaus vereinbart. Der Deal war, die Saudis, und damit alle OPEC-Länder, würden für alle Ewigkeit das Öl nur noch gegen Dollars verkaufen, im Gegenzug hat Amerika versprochen, die saudische Königsfamilie für immer an der Macht zu halten.
Dadurch waren alle Länder gezwungen, Dollars zu kaufen, um ihre Ölrechnung bezahlen zu können. Sie mussten etwas exportieren, um Dollars zu verdienen. Nur Amerika nicht, sie konnten einfach die Dollars auf Papier drucken und haben damit das Öl gratis bekommen. Was für ein fantastisches Geschäft.
Als Amerika merkte, was für einen Freifahrtschein das war und sie damit Produkte aus der ganzen Welt nur mit wertlosem Papier kaufen konnten, haben sie aufgehört, selber was zu produzieren, und haben völlig über ihre Verhältnisse gelebt. Der amerikanische Wohlstand und hohe Lebensstandard ist nicht ihre eigene Leistung, sondern wurde auf dem Buckel der arbeiteten Bevölkerung der ganzen Welt erreicht. Wie im Römischen Imperium haben alle Provinzen nur als Sklaven für Rom gedient und Waren zugeführt, damit die Patrizier in Saus und Braus leben konnten.
Aber alles kommt mal zu einem Ende.
Mehr und mehr Länder sind aufgewacht und haben den Betrug, den Amerika mit ihnen abzieht, nicht mehr akzeptiert. Einzelne Ölproduzenten fingen an ab 2000 den Euro als Währung zu verlangen. Der weltweite Bedarf für den Dollar ging zurück und dies hat zu der Situation die wir heute haben geführt, der Dollar ist im freien Fall.
Wir sehen wie ein Land nach dem anderen seine Dollarbestände langsam abbaut, langsam deshalb, weil eine plötzliche Umschichtung in eine andere Währung den Dollar sofort crashen würde. So findet der Crash halt in Zeitlupe statt.
Jetzt haben wir alle negativen Komponenten für eine Depression zusammen, fallender Dollar, überbewerteter Aktienmarkt, der sinkt, Hypothekenkrise, Bankenpleiten, eine Wirtschaft, die vor einer Rezession steht, keine eigene Industrie mehr, weil alles outsourced wurde, ein Staat und auch ein Volk, das über beide Ohren völlig verschuldet ist und nur noch vom Goodwill des Auslands am leben bleibt. Ein wirklich düstere Aussicht.
Die mehr als Verdoppelung des Goldpreises in der gleichen Zeit von 2000 bis heute, spiegelt den realen Wertverlust der amerikanischen Währung.
Die USA hat in der Vergangenheit schon mehrmals Wirtschaftskrisen erlebt. Zweimal im letzten Jahrhundert war Amerika in ernsthaften Schwierigkeiten, aber die Menschen haben der Regierung nicht die Schuld dafür gegeben, denn diese fand den perfekten Sündenbock, den I. und II. Weltkrieg.
Kriege sind die besten Ablenkungsmanöver, denn die Menschen sind dann eher bereit schwierige Zeiten zu akzeptieren, wenn man auf einen äusseren Feind als Ursache zeigen kann, als wie wenn es die eigene inkompetente, gierige, eigensüchtige Führung und Finanzelite gemacht hat. Tatsächlich wurden diese Krisen dazu benutzt um das Vermögen von den Armen zu den Reichen zu transferieren.
Als die Ermordung von Erzherzog Franz Ferdinand in Sarajevo den I.-Weltkrieg auslöste, mit der Beteiligung am europäischen Krieg durch Amerika, war das Volk vereint im Kampf gegen den deutschen Kaiser. Ihre Not, Entbehrungen und auch die Aufmerksamkeit auf die Regierung, wurde abgelenkt. Nach dem der Krieg beendet war und die Soldaten Heim kamen, gab es genug zu tun, um das Leben wieder aufzubauen. Ausserdem durfte natürlich der Verlierer des Krieges, Deutschland, gigantische Reparationen zahlen.
Die Jahre vor dem II. Weltkrieg waren ähnlich wie vor dem Ersten. Wieder gab es eine Depression, Arbeiterunruhen schlimmer als vorher, und die kommunistische Idee kam aus Europa rüber nach Amerika. Die Wut der Arbeiterklasse bedrohte die Lebensweise der privilegierten Reichen, der Konzernbesitzer und Elitefamilien.
Dann passierte Pearl Harbour.
Und wieder wurde das Volk vereint und auf einen gemeinsamen Feind ausgerichtet, versammelte sich hinter der Flagge. Die Sorgen und Nöte, welche zu Friedenszeiten unakzeptabel waren, wurden vergessen als man ihnen die Feindbilder von den bösen Diktatoren Hitler, Mussolini und Hirohito vorsetzte. Die Nachkriegszeit war wieder eine aufstrebende Zeit, welche einen gewissen Wohlstand allgemein verteilte. Amerika kam als grosser Sieger und Weltherrscher aus dem Krieg hervor und profitierte davon.
Jetzt sind die Amerikaner wieder in der gleichen Situation. Es steht eine Rezession vor der Tür. Die schönen Jobs mit guten Gehältern sind verschwunden, jetzt gibt es McJobs, die Preise steigen unaufhörlich, den Menschen droht die Zwangsversteigerung ihrer Heime und ein Umzug auf die Strasse. Wieder einmal mussten sie zusehen, wie über die letzten Jahre die Reichen noch unverschämt reicher wurden, ein Milliarden-Vermögen nach dem anderen zusammenrafften, während sie selber zwei oder drei Jobs benötigen, nur um Essen auf den Tisch zu kriegen.
Die Geschichte wiederholt sich.
Deshalb meinen Bush und seine Berater, wenn sie einen grösseren Krieg starten, dann löst sich das Problem von alleine, wie in der Vergangenheit. Wieder würden die Amerikaner sich von ihren Problemen ablenken, die Not dulden, den Mund halten und sich vom Patriotismus blenden lassen und einen Verlust an Lebensstandard akzeptieren.
Um sich selber zu retten, sind Bush und seine ganze Verbrecher-Clique bereit, einen regionalen Krieg gegen den Feind Israels, in einen grösseren, sogar möglichen globalen Krieg mit Russland und sogar China, einzugehen. Die Welt muss deshalb erkennen, dass die USA die Verkörperung des NAZI-Regimes dieses Jahrhunderts darstellt.
Aus diesem Grund hat Präsident Bush nicht einen Moment in seiner Kriegsrhetorik gezögert, als der Geheimdienstbericht NIE den Iran von jeder Gefährlichkeit freisprach. Auch das harmlose Ereignis in der Strasse von Hormuz hat Bush sofort genutzt um es als „Golf von Tonkin“ Provokation zu bezeichnen, wie sein Vorgänger Johnson, der den Vietnamkrieg damit startete. Deshalb auch die Aussage von Bush, eine Bedrohung wäre schon das Wissen zu haben, wie eine Atomwaffe gebaut wird. Jetzt reicht schon das Wissen, das ist der neue Kriegsgrund.
Bush will keinen Krieg, er BRAUCHT einen Krieg, ganz dringend!
Das ganze US-System braucht einen. Es ist sogar so, da die Regierung das Land mit den langen und teuren Kriegen finanziell völlig ausgeblutet hat, wird die amerikanische Gesellschaftsform ohne Krieg nicht überleben.... egal wer ans Ruder als nächster Präsident kommt und das Schlamassel erbt. Die Menschen in Amerika werden auf die Strasse gehen, wenn sie sehen, ihr Geld ist nichts mehr wert und ihre Renten haben sich in Luft aufgelöst. Deshalb sind auch alle Präsidentschaftskandidaten, ausser Ron Paul und Dennis Kucinich, für einen Krieg. Sie wissen, nur das ist die Rettung Amerikas.... jedenfalls in ihren Augen.
Deshalb wird Bush alles machen, und ich betone ALLES, um einen anzufangen.
PS: Die Kernaussage dieses Textes habe ich von Michael Rivero entnommen, den ich sehr bewundere, ihn aber mit eher zutreffenden Fakten, einer europäischen Sicht und meiner eigenen Meinung ergänzt und abgeändert habe.
Montag, 14. Januar 2008
Ein Krieg muss her, egal wie
Eingestellt von Freeman-Fortsetzung um 16:29
Labels: Bush, Iran, Krieg, Wirtschaft
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