Mittwoch, 30. Januar 2008

Das kommt mir Spanisch vor

Die Europäische Zentral Bank EZB muss den spanischen Hypothekenmarkt vor einem Kollaps retten und macht dies heimlich, still und leise. Insgesamt sind €63 Milliarden Euro seit dem Beginn der Kreditkrise im Juli 2007 zur Stützung eingesetzt worden.

Die spanischen Banken stehen vor einer Liquiditätskrise höchsten Ausmasses und geben deshalb grossen Mengen an Wertpapiere die durch Hypotheken und sonstige Werte gesichert sind heraus und deponieren diese in Frankfurt, um an zinsgünstige Gelder zu kommen, da der Kreditmarkt dort nicht mehr funktioniert.

Die Bewertungsagentur Moody's sagte, ein Rekord an Wertpapieren in Höhe von €53 Milliarden wurden alleine im vierten Quartal 07 platziert, keine auf dem offenen Markt, sondern alle direkt bei EZB hinterlegt, um für „REPO“ Geschäfte benutzt zu werden.

Repos – Repurchase Agreements- sind Kreditgeschäfte bei denen Wertpapiere als Sicherheit hinterlegt werden.

Diese geheime Rettungsaktion durch die EZB hat den Hypothekarmarkt am Leben erhalten, obwohl die Immobilienbranche in Spanien stark rückläufig ist.

Moody's sagt die Gesamtsumme an Wertpapieremissionen spanischer Banken erreichte €143 Milliarden letztes Jahr, eine Steigerung von 55% gegenüber 2006. Sie befürchtet, dass in Spanien die Ausfallquote bei den Hypotheken stark ansteigen wird, da ein Kollaps des Immobilienmarktes im Gange ist. Einige der Hypothekenbanken müssen schon in die Reservefonds greifen. Die langjährige aufgeblähte Immobilienblase ist jetzt am platzen.

David Owen von Dresdner Kleinwort in London, die Investmentbankentochter der Dresdner Bank, sagte: “Die Grösse der Schulden im spanischen Firmensektor ist wahrlich beängstigend. Sie sind von 10% des Bruttoinlandsprodukts BIP im ersten Quartal auf 14.5% im dritten Quartal 2007 gestiegen. Das muss ein Rekord sein für eine relativ grosse Volkswirtschaft. Das ist nicht mehr haltbar. So ein Ungleichgewicht hat die Tendenz sich sehr schnell und schmerzhaft auszugleichen.

Mr. Owen sagte, Spanien ist sehr verletzlich in dieser Beziehung, da das Land die Zinsen nicht mehr selber senken oder die Währung entwerten kann. Diese Souveränität haben die Länder in der Eurozone nicht mehr. „Einige Jahre ohne Wachstum stehen bevor. Es wird der Wirtschaft schwer fallen sich innerhalb der EWU aufzuraffen.“ sagte er.

Die Gemeinschaftsschulden belaufen sich jetzt auf 112% des BIP und das Leistungsbilanzdefizit ist 10% des BIP. Das sind beides rote Ampeln die blinken.

Kommentar:
Die Probleme rücken immer näher und den Banken geht es an den Kragen. Dazu passt die Meldung der Ooops-Bank, ich meine der UBS-Bank, die einen Rekordverlust für 2007 von 4.4 Milliarden Franken meldete. Ausserdem musste sie weitere Abschreiber vornehmen, was die Gesamtsumme der Abschreibungen in den letzten Monate auf über 20 Milliarden Franken bringt. Das ist ein Verlust von nur 55 Millionen Franken für jeden Tag im Jahr!

Mann, die schmeissen mit den Milliarden um sich, wie wenn es nichts wert wäre. Aber das ist es ja auch bald nicht mehr. Wir werden das Geld kiloweise in den Laden bringen müssen.

Und wie gerade gemeldet wurde, hat die FED die Dollarzinsen nochmals um 0.5% gesenkt.

Das sind 1.25% Zinssenkung innerhalb von nur einer Woche. Die haben ja Panik!

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