Freitag, 18. Januar 2008

Der persönliche Notfallplan

Viele Leser meines Blogs fragen mich nach Tipps, wie man eine mögliche Krise übersteht. Deshalb will ich mal eine Liste zusammenstellen, was man so an Vorsorge treffen kann. Diese sind nur allgemeine Vorschläge, die jeder auf seine Verhältnisse anpassen muss. Es gibt einen grossen Unterschied, ob man auf dem Land oder in der Stadt wohnt, ob man in einer Wohnung lebt oder ein Haus mit Garten hat usw.

Wir gehen davon aus, dass es zu einer Weltwirtschaftskrise anno 1929 kommt. Wie es aussieht, sind alle Voraussetzungen dafür gegeben. Das Finanzsystem der Welt ist völlig bankrott, es ist eine Seifenblase, die jederzeit implodieren kann. Jeden Tag hören wir von gigantischen Vermögensvernichtungen, die Abschreibungen in Milliardenhöhe der Banken, die enormen Kursverluste der Aktien und Fonds, sowie der rapide Preiszerfall der Immobilien. Was wir aber bisher gesehen haben, ist nur die Spitze des Eis... ich meine Schuldenberges.

Dafür steigen die Preise für Edelmetalle, Rohstoffe und Lebensmittel unaufhörlich, alles wird teurer, was ja in Tatsache eine massive Geldentwertung bedeutet. Es kann soweit kommen, dass unser Geld, welches durch absolut nichts gedeckt ist, völlig wertlos wird. In diesem Fall wird Chaos ausbrechen und eine totale Verarmung. Dagegen können wir uns mit einer rechtzeitigen Vorsorge schützen, um die Krise überstehen zu können.

Und wenn nichts passiert und die Prognosen falsch liegen, schadet es ja auch nicht. Lieber einen Plan haben, der nie benötigt wird, als keinen zu haben und dann mit Hunger im Bauch, im Dunkeln sich den Hintern abzufrieren. Es ist wie eine Versicherung, wir schliessen sie rechtzeitig ab und zahlen die Prämie, in der Hoffnung, sie wird nie benötigt. Dies ist ein vernünftiges, verantwortungsbewusstes und vorausschauendes Handeln.

Ich hoffe wirklich es kommt zu keiner Krise, nur wenn eine kommt, dann ist man gewappnet.

So ein Notfallplan ist grundsätzlich eine gute Idee, aus verschiedenen Gründen. Wenn man sich die Katastrophen der letzten Jahre anschaut, dann sind es hauptsächlich Naturereignisse welche die Menschen plötzlich auf sich alleine gestellt haben. Die können uns genau so treffen, dafür ist so ein Plan auch gut.

Wie vor einem Monat im Norden der USA, wo ein Eissturm die ganze Stromversorgung für 10 Tage lahmlegte und über 1 Million Menschen ohne Elektrizität auskommen mussten. Dabei sind fast 40 Menschen an den Folgen der Kälte gestorben. Ohne Strom läuft mal gar nichts. Das ist eine wirkliche Notsituation und die Behörden waren auch machtlos und haben einfach verkündet, die Menschen müssen auf sich selber aufpassen und man ist dann alleine gelassen.

Ich habe mir einige Erfahrungsberichte von Leuten durchgelesen, was sie für das nächste Mal besser machen würden. So auch von Menschen, die durch Hochwasser 14 Tage eingeschlossen waren, wie nach einem Orkan im Frühling in Australien. Daraus kann man lernen was man auch für eine mögliche Weltwirtschaftskrise tun kann.

Wir müssen bei einem Notfallplan vom Schlimmsten ausgehen, das es keinen Strom mehr gibt, oder dieser nur sporadisch eingeschaltet wird. Schauen wir nur was in Bagdad schon seit Jahren passiert, wo die Menschen tageweise ohne Strom leben, oder was jetzt in Pakistan seit dem Kriegsrecht los ist, auch keine Elektrizität.

Ohne Strom funktioniert aber unsere moderne Gesellschaft überhaupt nicht. Dann ist Feierabend. Kein Geld aus dem Automaten, keine Lebensmittel aus dem Supermarkt, keine Wasserversorgung, kein Erdgas, keine Energie für den Herd zum Kochen, die Heizung ist kalt und der Zapfhahn an der Tankstelle läuft auch nicht mehr.

Einer der wichtigsten Erkenntnisse, die fast alle schreiben, welche schon mal von der ganzen gewohnten Infrastruktur abgeschnitten waren, „Leute kümmert euch um Wasser, ohne Wasser nutzt alles andere nichts." Die welche von Wasser umgeben waren sagten, überall war das schmutzige Nass, nur wir hatten nichts zu trinken und waren am verdursten.

Für alles benötigt man Wasser, der Körper am meisten. Man kann eine Woche oder sogar einen Monat ohne Essen auskommen, aber ohne Wasser nur wenige Tage.

Wasser ist Priorität Nr. 1.

Jetzt kann man Mineralwasserflaschen aufstocken, nur das ist viel zu wenig. Nach einigen Tagen sind die leer und was dann? Die einzige reelle Lösung, die für lange Zeit funktioniert, ist eine eigene Trinkwasseraufbereitung, ein einfaches Filtersystem. Wasser werden wir wohl in unseren Breitengraden finden, nur nicht immer trinkbar. Sauberes Wasser ist aber sehr wichtig, sonst ist man sofort krank und das können wir uns überhaupt nicht leisten, denn eine Krankenversorgung wird es ja dann auch nicht geben.

Ein einfaches Wasserfiltersystem gibt es in jeden Camping-Laden für wenig Geld. Überhaupt finden sich die meisten Sachen, die ich auflisten werde, in Outdoor- und Camping-Bereich. Und, wenn man sie nie benötigt, dann kann man einen schönen Abenteuerurlaub irgendwann machen.

Was auch viele erzählen die ohne Strom leben mussten ist, dass man ohne Licht nur bei Tag aktiv sein kann und man sich deshalb den Tag-Nacht-Rythmus anpassen muss. Wenn es dunkel wird und man kein Licht hat, dann kann man nur noch schlafen gehen oder ... ;-) und bei Sonnenaufgang wieder loslegen, genau wie in der Tierwelt. Licht ist deshalb sehr wichtig. Besorgt euch Lichtquellen, wie Kerzen, Lampen die mit Gas oder Petroleum laufen oder Taschenlampen mit Batterien, die man mit einer Solarzelle aufladen kann, sonst sitzt ihr im Dunkeln.

Der nächste wichtige Tipp den ich von Leuten gelesen habe ist, „Leute denkt ans Kochen.“ Wie wollt ihr die Lebensmittel, die ihr als Notvorrat angelegt habt, überhaupt wärmen und garen, wenn nichts mehr funktioniert? Die ganzen getrockneten Lebensmittel wie Spaghetti, Nudeln, Reis, Bohnen usw. nützen nichts, wenn man sie nicht im Wasser kochen kann. Deshalb ist ein Gaskocher sehr wichtig, mit genügend Gasflaschen.

Damit kommen wir auf Lebensmittel. Alles, was lange haltbar ist und sich kompakt lagern lässt wird gekauft. Klar, die müssen in genügender Menge vorhanden sein. Für mindestens einen Monat, aber sechs Monate ist noch besser. Ich meine, das ist die Zeit die man völlig unabhängig als Selbstversorger überbrücken muss. Wer diese Zeit übersteht, der hat es geschafft. Wenn es noch länger dauert, na ja, dann weis ich auch nicht. Dann werden die welche noch am Leben sind wohl wieder Bauern, oder Jäger und Sammler.

Wer auf dem Land lebt oder einen Garten hat, kann sich Hasen und Hühner halten, Gemüse und Früchte anbauen und davon leben. Das Einmachen der Ernte ist auch eine Fähigkeit, die wieder brauchbar werden kann.

Auch wenn es makaber klingt, aber die meisten Menschen wird es im ersten Monat hinraffen, denn wer nichts zu essen hat oder krank und schwach ist, der wird nach wenigen Wochen sterben. Das ist übrigens von den Machthabern so einkalkuliert. Die Hälfte der Bevölkerung ist dann schon mal weg.

Information ist sehr wichtig. Man muss wissen, was in der Welt los ist. Ohne Strom laufen aber kein Radio und kein Fernseher. Deshalb Geräte besorgen, die man mit Solarzellen aufladen kann oder mit der Hand. Überhaupt ist es wichtig, nur Geräte zu kaufen, die man mit der Sonne oder mit einer Kurbel betreiben kann. Batterien leben nur für eine kurze Zeit.

Kommunikation untereinander ist auch sehr wichtig. Sicher wird es kein Telefon und Handy-Netz mehr geben und Internet auch nicht. Deshalb muss man sich mit Sprechfunk für den lokalen Bereich oder für lange Strecken mit Amateurfunk ausrüsten. Satellitentelefon könnte ich mir vorstellen funktioniert dann auch noch, denn die laufen ja mit ihrem eigenen Strom im Orbit.

Dies bringt mich zum Zusammenhalt in der Nachbarschaft und zu anderen weiter weg. Baut vorher schon Freundschaften untereinander auf. Lernt eure Nachbarn kennen. Was viele erzählen, die bereits in Notsituationen waren, die nachbarschaftliche Hilfe ist sehr wichtig, denn man kann nicht alles alleine machen. In der Solidarität und dem gegenseitigen Unterstützen hat man eine höhere Überlebenschance. Was auch wichtig werden kann, ist der Schutz vor Plünderern. So etwas kann man nur gemeinsam organisieren und durchführen.

Damit kommen wir zu einem heiklen Thema, Bewaffnung. Warum meint ihr hat der Staat in den meisten Ländern dafür gesorgt, die Menschen zu entwaffnen? Immer mit fadenscheinigen Ausreden, wenn etwas mit einer Waffe verübt wurde, dann ist sofort die Forderung nach einem generellen Waffenverbot gekommen und auch durchgesetzt worden. Es geht dabei nie um die Sicherheit, sondern um die Möglichkeit mit einem „plausiblen“ Argument das Volk noch wehrloser zu machen. Nur, in dieser Situation wird man für die eigene Sicherheit sorgen müssen. Wie man das macht, überlasse ich jeden selber.

Da wir nicht in den Tropen leben, ist das Heizen sehr wichtig. Wie will man nicht erfrieren? Das kommt auf die individuelle Situation an. Hat man einen Kamin, Kachelofen oder sonstige Wärmequelle, die man mit Holz befeuern kann? Sonst gibt es Kohle, Brikett, Pellet, Kerosin- und Gasöfen. Ein Raum sollte mindestens geheizt sein, sonst wird es sehr ungemütlich. Schafsäcke und Decken sollten natürlich auch genügend vorhanden sein.

Einen Grundvorrat an Medikamente sollte man sich auch zulegen, Verbandskasten, sowie Mittel die gegen Schmerzen, Wundfieber, Durchfall etc. helfen. Ein Basiswissen über eine einfache medizinische Behandlung kann man in Büchern nachlesen. Gibt es auch in Outdoorläden zu kaufen. Überhaupt findet man viele Sachen, die für die Abenteuerer die in ferne Länder reisen gedacht sind und die sich selbst versorgen, dort, was man auch im Notfall verwenden kann.

Über die Notwendigkeit sein Geld vorher zu sichern habe ich schon in anderen Artikeln angesprochen. Alles was auf dem Papier steht, ist bei einem Crash verloren. Nur was man selber in der Hand hält ist sicher. Dazu kommt natürlich, wenn Papiergeld wertlos ist, irgendwelche Waren zu haben mit denen man handeln oder mit denen man Sachen kaufen kann. Dazu bieten sich Silber- und Goldmünzen an, aber auch Zigaretten, Alkohol, Schokolade und was immer einen Wert in so einer Situation hat.

Ich glaube ich habe mal das Wichtigste aufgeschrieben. Man könnte noch über viel mehr reden, was sinnvoll wäre. Wichtig ist einfach Wasser, Licht, Kochen, Lebensmittel, Information, Kommunikation, Solidarität, Sicherheit, Wärme, Gesundheit und Tauschobjekte.

Ach ja, was sicher sinnvoll ist, sich Fähigkeiten anzueignen oder wenigstens Bücher darüber zu kaufen, die nützlich sind um Sachen herstellen zu können oder Reparaturen vorzunehmen. Da haben Handwerker einen Vorteil, denn ihre Dienste werden sicher dann dringend gebraucht. Tja, wir Büroheinis können leider nichts, was in einem Notfall für das Überleben benötigt wird.

Hoffen wir, dass es nie dazu kommt.

Nur wer sich nicht Gedanken über einen individuellen Notfallplan macht, der ist nicht Realist. Alles kann in der heutigen Zeit passieren, weil die machtgeile und gierige globale Finanzelite und die korrupten und unfähigen Politiker das Geldsystem völlig ausgehöhlt und zerstört haben. Die Geschichte hat leider die Tendenz sich zu wiederholen, und es ist ein Trugschluss anzunehmen, es wird alles immer so bleiben, alles wird wie gehabt weiter gehen und schon nichts passieren. Was ich vorschlage, ist einfach zu realisieren, kostet nicht die Welt, ist nicht unnötig und kann bei Nichtgebrauch wieder verwendet werden.

Ich hoffe ich habe euch damit nützliche Anregungen gegeben.

Deutschland: Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe

Fotos der "Great Depression" in den 30ger Jahren.

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