Auch unter Obama gehen die Kriege weiter, nur jetzt darf man die Särge wieder sehen.
Nach 18 Jahren dürfen wieder Bilder der Särge von amerikanischen Soldaten durch die Medien gezeigt und über militärische Beerdigungen berichtet werden. Das Pentagon hat ein von Georg Bush senior während des Irakkriegs von 1991 verhängtes Verbot aufgehoben, das von Bill Clinton und erst recht von George W. Bush weiterführt wurde.
Der offizielle Grund war bisher, es sollte trauernde Angehörige vor den Medien schützen. Selbstverständlich war der Grund ein anderer, denn die Lehre aus dem Vietnamkrieg hatte man gezogen, zu viele sichtbare tote Soldaten lässt die amerikanische Bevölkerung nach dem Sinn der Kriege fragen. Die Regierung wolle damit Bilder über die menschlichen Kosten ihrer Kriegsführung verhindern. Nach den neuen Richtlinien liegt die Entscheidung über eine Berichterstattung jetzt bei den Angehörigen der Gefallenen.
So hatte man 18 Jahre lang "saubere Kriege" mit unsichtbaren Toten. Aus dem Augen aus dem Sinn.
Der letzte Sarg eines Gefallenen wurde Sonntagabend aus einer Transportmaschine auf der Air Force Basis Dover in Delaware getragen. Air Force Staff Sgt. Phillip Myers aus Hopewell Virginia starb in der Helmand Provinz am 4. April in Afghanistan.
Laut offiziellen Angaben sind bisher 4'264 amerikanische Soldaten im Irak seit 2003 gefallen und 31'153 verletzt worden. In Afghanistan sind es 673.
Diese Zahlen spiegeln aber nicht die wirklichen Opfer, denn laut den Regeln des US-Militärs werden darin nur die im Feld gefallenen aufgelistet. Die Soldaten die während des Transports, später in Deutschland im Lazarett oder in der Heimat an den Folgen von Verletzungen sterben, werden nicht gezählt.
Tatsächlich geht man von mindestens 15'000 toten Soldaten aus und 100'000 Verletzten. Alleine bis zum 20. Juli 2006 haben 152,669 Veteranen des Krieges in Afghanistan und der beiden Golfkriege im Irak, Anträge auf Invalidität beantragt. Demnach müssen es mit heutigen Stand viel mehr Verletzte gegeben.
Dazu muss man noch die Selbstmorde zählen, welche epidemische Ausmasse erlangt hat. Im Durchschnitt bringen sich 18 Soldaten pro Tag selber um, vermutlich wegen psychischer Schäden aus den Kriegen, von den 25 Millionen amerikanischen Veteranen die es gibt.
Weitere Tote: Koalitionstruppen Irak 318, Afghanistan 451 (davon 30 Deutsche), Journalisten 139, Subunternehmer (Söldner) 1'264.
Zivilbevölkerung im Irak über 1,3 Millionen Tote! ... Afghanistan??? zählt niemand aber sicher Hunderttausende.
Quelle: Antiwar.com, ICasualties
Merkel entgeht in Afghanistan "gezielten Angriff"
Beinahe wäre Angela Merkel selber ein Opfer geworden. Sie ist am Montag überraschend in Afghanistan für einen Truppenbesuch eingetroffen. Kurz nach der Visite der Kanzlerin haben zwei Raketen im deutschen Lager in Kundus eingeschlagen. Wie das Einsatzführungskommando in Potsdam mitteilte, schlugen die Geschosse ausserhalb des "deutschen" Geländes ein. Niemand sei verletzt worden. In Begleitung von Verteidigungsminister Franz Josef Jung landete sie im Feldlager Kundus im Norden des Landes. Deutschland stellt mit rund 3'800 Soldaten das drittgrösste Kontingent der von der NATO kommandierten internationalen Besatzungstruppe für Afghanistan (ISAF). In den kommenden Monaten soll die Zahl auf 4'400 erhöht werden.
Montag, 6. April 2009
US-Medien dürfen wieder Fotos von Särgen zeigen
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