Dienstag, 7. April 2009

Der Beweis, Tomlinson wurde von der Polizei angegriffen

Die Frage "War der Tote bei der G20-Demo ein Opfer von Polizeigewalt?" die ich in meinem Artikel gestellt habe, ist nun beantwortet worden. Ein Video beweist, Ian Tomlinson wurde ohne Grund hinterrücks von der Polizei angegriffen und fiel zu Boden. Kurz danach starb er. Die Aussagen der Zeugen stimmen somit und die Polizei hat gelogen.

Auf dem Video welches die Zeitung "The Guardian" veröffentlicht hat ist zu sehen, wie der 47-Jährige mit den Händen in den Hosentaschen und dem Rücken zur Polizei weggeht. Ein Polizeihund versucht ihn in die Beine zu beissen. Später ist zu erkennen, wie ein Polizist ihm mit einem Schlagstock offenbar in die Beine schlägt. Anschliessend wird der Mann von einem Polizisten zu Boden gestossen und fällt auf den Kopf, obwohl er keinen Widerstand leistet und mit der Demonstration nichts zu tun hat. Nach dem ihm auf geholfen wird, torkelt er verwirrt die Strasse entlang und fällt dann ohnmächtig zu Boden. Dieser Angriff durch die Polizei und Aufprall ist wahrscheinlich der Grund für seinen Tod einige Minuten später.



Parallelen zum Fall de Menezes

Die Lügen der Londoner Polizei erinneren an den Mord von Brasilianer Jean Charles de Menezes, der kurz nach den selbstinszenierten Terroranschlägen vom 7. Juli 2005 von Polizeibeamten in Zivil aus nächster Nähe in der U-Bahn-Station erschossen wurde, weil er sich angeblich auffällig verhalten hatte. Beim Aufspringen auf einen wartenden Zug geriet er ins Straucheln bzw. wurde zu Fall gebracht und von vier Beamten am Boden festgehalten, worauf einer der Polizisten eine Waffe zog und die tödlichen Schüsse in den Hinterkopf abgab. Der wehrlose jungen Mann wurde regelrecht hingerichtet bzw. ermordet.

Die Untersuchung ergab, dass die Londoner Polizei Falschaussagen verbreitet und die Tötung des vollkommen unschuldigen Mannes zu vertuschen versucht hatte. Zu einer Anklage gegen einzelne Polizisten kam es jedoch nicht.

Die Familie von Jean Charles de Menezes akzeptierte dies nicht, doch die Staatsanwaltschaft entschied kürzlich, keine Strafverfolgung einzuleiten. Der "Guardian" sieht Parallelen zwischen den beiden Todesfällen. Die Polizei habe wie damals die Medien informiert, bevor sie Zeugen befragte, und Anschuldigungen verbreitet, die sich als unwahr oder unverantwortlich erwiesen hätten.

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