Bei meinen Recherchen über den Nachfolger von Dr. Jean-Pierre Roth als neuen Präsidenten des Direktoriums der Schweizer Nationalbank, habe ich die Biographie von Dr. Philipp Hildebrand studiert, schliesslich will man ja wissen, wer der mächtigste Mann der Schweiz ab Herbst wird.
Warum der mächtigste? Ist nicht der Bundesrat, also die Regierung, die höchste Macht im Staat? Na ja, theoretisch schon, nur wenn man die Tatsachen kennt, dann hat der Zentralbankchef die wirkliche Macht, denn durch die Geldpolitik wird ein Land gesteuert. Und wie wir bei der Rettung der UBS gesehen haben, entscheidet nicht die Politik, sondern die Nationalbank über die Rettungsmassnahmen in Höhe von fast 70 Milliarden. Die Regierung und das Parlament werden gar nicht gefragt, dürfen im Nachhinein nur noch Amen dazu sagen. Und so läuft es überall, ob mit der Fed, der Bank of England oder der EZB.
Wie bereits Mayer Amschel Bauer, Gründer der Rothschild-Dynastie, sagte: „Erlaube mir das Geld einer Nation herauszugeben und zu kontrollieren, dann ist es mir egal wer die Gesetze macht.“ Er muss es ja wissen.
Also in der Biographie von Philipp Hildebrand ist mir dann aufgefallen, ich zitiere aus der Seite der SNB: „Im Januar 2006 wurde Phillip M. Hildebrand zum Vorsitzenden der Stellvertreter der Zehnergruppe (G-10) ernannt, und im August 2006 zum Präsidenten des Stiftungsrates des 'International Center for Monetary and Banking Studies' (ICMB) in Genf. Er ist Mitglied des Comité stratégique von Agence France Trésor, des für die Schulden- und Vermögensverwaltung Frankreichs zuständigen Organs, und wurde im Jahr 2008 Mitglied des Group of Thirty.“
Die G-10? Wer ist denn das? „Die G10 ist eine 1962 gegründete Gruppe zehn (inzwischen elf) führender Industrienationen. Die Gründungsmitglieder USA, Kanada, Großbritannien, Frankreich, Deutschland, Italien, Belgien, die Niederlande, Schweden und Japan kamen darin überein, dem Internationalen Währungsfonds über die GAB (General Agreements to Borrow) weitere Kredite zur Verfügung zu stellen. 1983 trat auch die Schweiz den G10 bei, wobei der Name aber beibehalten wurde.“ Ach ja, die Zentralbankchefs dieser Länder treffen sich alle zwei Monate in der Bank für internationalen Zahlungsausgleich, die BIZ in Basel, die Zentralbank der Zentralbanken. Nun gut, die hat ja ihren Sitz in der Schweiz. Das Hildebrand dort dabei ist, kann ich noch verstehen.
Aber wieso kann ein Mitglied des Direktoriums der Schweizer Nationalbank gleichzeitig Mitglied bei der Agance France Trésor sein, also über die Finanzen von Frankreich mitbestimmen? Gibt es da keinen Interessenskonflikt? Schliesslich hat die SNB hochheitliche Aufgaben und muss im Interesse der Schweiz handeln. Gleichzeitig muss er aber auch die Interessen Frankreichs wahrnehmen. Vielleicht sehe ich das nur zu eng und die Finanzverräter, ich meine –experten, denken nicht besonders national sondern eher global. Gut zu wissen. Die Schweizer Nationalbank ist ja auch nicht wirklich national, sondern gehört zu fast 40 Prozent Privataktionären, davon fast 5 Prozent Ausländern die man nicht kennt, und dem Schweizer Bund gehört keine einzige Aktie, nur 39 Prozent den Kantonen, wie man hier nachlesen kann. Passt doch.
Dann Moment mal, Mitglied bei der Goup of Thirty? Von diesem Verein habe ich schon mal was gehört. Ja genau, als Timothy Geithner im Dezember von Obama zum neuen Finanzminister ausgesucht wurde (oder ist es umgekehrt?), habe ich seinen Werdegang studiert, und er ist auch Mitglied der G30, wie sie abgekürzt heisst. Interessant, dann muss man sich die G30 mal genauer anschauen, und siehe da: „Die Group of Thirty wurde 1978 von Geoffrey Bell auf Initiative der Rockefeller-Stiftung gegründet, die auch die ersten Mittel für das Gremium bereitstellte. Der erste Vorsitzende wurde Johan Witteveen, der ehemalige Präsident des Internationalen Währungsfonds.“ Da haben wir es, wieder einer der üblichen Verdächtigen, Rockefeller. Es bleibt alles in der Familie der Hochfinanz. Wo hat diese Gangsterbande nicht ihre Finger drin?
Was macht denn dieser Verein? „Die Group of Thirty ist ein privates, internationales Gremium, bestehend aus führenden Personen aus dem Finanzwesen und der Wissenschaft. Sein Ziel ist es, das Verständnis der internationalen wirtschaftlichen und finanziellen Fragen zu vertiefen, Auswirkungen der politischen Entscheidungen zu untersuchen und politische Optionen für wichtige Fragen zu prüfen.“ So so, ein privates Gremium, also noch so eine Denkfabrik die im Hintegrund die Fäden zieht, wo sich die obersten Finanzheinis im Geheimen treffen und die Geldpolitik der Welt "diskutieren". Na ja, zum Kaffeetrinken und Witze erzählen werden sie nicht zusammen kommen.
Schaun wir mal wer alles noch Mitglied bei G30 ist:
• Paul Volcker - Vorsitzender des Überwachungsausschusses; ehemaliger Vorsitzender des Federal Reserve Systems.
• Jacob A. Frenkel - Vorsitzender; stellvertretender Vorsitzender der American International Group
• Geoffrey L. Bell - Vorstandssekretär; Präsident der Geoffrey Bell and Company
• Montek Singh Ahluwalia - stellvertretender Vorsitzender der Planning Commission in Indien
• Abdulatif Al-Hamad - Vorsitzender des Arab Fund for Economic and Social Development
• Leszek Balcerowicz - ehemaliger Präsident der Polnischen Nationalbank
• Jaime Caruana - Beirat und Direktor des MCM Departments des Internationalen Währungsfonds
• Domingo Cavallo - ehemaliger Außen- und Wirtschaftsminister Argentiniens
• Gerald Corrigan - Generaldirektor von Goldman Sachs, ehemaliger Präsident der Federal Reserve Bank of New York
• Andrew Crockett - Präsident von JP Morgan Chase
• Guillermo de la Dehesa - Direktor und Mitglied im Exekutivausschuss der Grupo Santander
• Mario Draghi - Präsident der italienischen Zentralbank
• Martin Feldstein - Präsident des National Bureau of Economic Research
• Roger W. Ferguson, Jr. - Präsident von TIAA-CREF
• Stanley Fischer - Gouverneur der Bank of Israel
• Arminio Fraga Neto - ehemaliger Präsident der Banco Central do Brasil
• Timothy F. Geithner - Finanzminister der Vereinigten Staaten
• Gerd Häusler - stellvertretender Vorsitzender von Lazard International
• Philipp Hildebrand - Vize-Präsident der Schweizerischen Nationalbank
• Mervyn Allister King - Gouverneur der Bank of England
• Paul Krugman - Professor für Volkswirtschaftslehre an der Princeton University, Wirtschaftsnobelpreisträger 2008
• Guillermo Ortiz Martinez - Präsident der Banco de México
• Tommaso Padoa-Schioppa - ehemaliger Wirtschafts- und Finanzminister Italiens
• Kenneth S. Rogoff - Professor an der Harvard University, ehemaliger Chefökonom des Internationalen Währungsfonds
• Tharman Shanmugaratnam - Finanzminister von Singapur
• Lawrence Summers - Professor für Wirtschaftswissenschaften and der Harvard University, ehemaliger Chefökonom der Weltbank
• Jean-Claude Trichet - Präsident der Europäischen Zentralbank
• Sir David Walker - Beirat von Morgan Stanley
• Zhou Xiaochuan - Gouverneur der Chinesischen Volksbank
• Yutaka Yamaguchi - ehemaliger stellvertretender Vorsitzender der Bank of Japan
• Ernesto Zedillo - Direktor des Yale Center for the Study of Globalization and der Yale University, ehemaliger Präsident von Mexiko
Sehr interessant, da haben wir sie alle wieder zusammen, was wir so tagtäglich wegen der Finanzkrise an grossen Empfängern von Rettungspaketen in Billionenhöhe hören ... AIG, Goldman Sachs, JP Morgan Chase, Morgan Stanley ... dann die Zentralbankchefs die unser Geld diesen Bankstern nachschmeissen, wie der USA (Fed), Polen, Italien, Israel, Brasilien, Schweiz, Grossbritannien, Mexiko, China, Japan, ... dann diverse Finanzminister ... und der Chef der Europäischen Zentralbank (EZB), und last but not least, der Cheffinanzberater von Präsident Obama Lawrence Summers.
Toller Verein der sich da versammelt. Die Crème de la Crème der Finanzwelt. Da gilt womöglich auch die Regel wie bei den Ärzten, keine Krähe hackt der anderen ein Auge aus.
Wenn laut Rotschild die Zentralbank die Macht im Staate hat, dann hat die G30, wo sich die Obersten treffen, die Macht über die Welt, oder was? Da wird der Kuchen aufgeteilt und die globale Finanzpolitik bestimmt.
Wer mir besonders negativ auffällt ist Paul Krugman - Professor für Volkswirtschaftslehre an der Princeton University und Kolumnist bei der New York Times. Das hätte ich nicht gedacht, dass er auch im Verein ist, wo er doch seit dem Amtsantritt der neuen US-Regierung immer in seinen Artikeln die Finanzpolitik seines Kollegen Geithner und von Obama scharf kritisiert. Wieso veröffentlicht er seine Kritik in der Zeitung, wenn er es Geithner direkt bei den G30 Sitzungen mitteilen und sogar die Politik mitbestimmen kann?
Aber wie sagte ein Freund zu mir, der Beste Weg die Opposition zu kontrollieren, ist sie selber zu gründen. Ja so macht man das, die ganzen Umweltvereine sind ja auch deswegen gegründet worden. Nur ein Naivling meint, die setzen sich wirklich für die Rettung des Planeten ein. Ihre Aufgabe ist es die gutgläubigen Umweltschützer zu benutzen und an der Nase herum zu führen. Der Greenpeace Gründer Patrick Moore ist ja auch vehement für die Atomenergie. Ist doch geil die Verarsche.
So nach dem Motto, guter Polizist, böser Polizist, hat Krugman die Aufgabe die Stimme der Gegner zu sein, dabei gehört er genau so dazu. Was für ein Theater und abgekartetes Spiel doch die ganze Hochfinanz ist.
Dienstag, 14. April 2009
Ein Blick hinter die Kulissen der Hochfinanz
Eingestellt von Freeman-Fortsetzung um 15:05
Labels: Neue Weltordnung, Wirtschaft
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