Freitag, 3. April 2009

Gorbatschow kritisiert NATO-Osterweiterung

Der letzte Generalsekretär des Zentralkomitees der KpdSU, Michail Gorbatschow, der die deutsche Einheit überhaupt erst ermöglichte, kritisiert die Expansion der NATO nach Osten und den Bruch des Versprechens westlicher Staaten, keine Militärbasen an der Grenze zu Russland zu stationieren.

Gorbatschow sagte in einem Interview mit der Bild-Zeitung, dass die BRD, die Vereinigten Staaten und andere westlichen Länder vor der Wiedervereinigung 1990 versprochen hätten, dass die „NATO keinen Zentimeter nach Osten“ sich bewegen würde. Gorbatschow sagte, die Amerikaner haben dieses Versprechen nicht eingehalten und Deutschland ist das egal.

Hier der Auszug aus dem Interview:

BILD: Hat Deutschland seine Versprechen gegenüber Russland gehalten?

Gorbatschow: Ja, die Deutschen haben sämtliche Vereinbarungen sehr genau erfüllt und sind sehr respektvoll mit unseren Truppen umgegangen. Aber es gibt eine offene Rechnung.

BILD: Welche?

Gorbatschow: Kohl, US-Außenminister James Baker und andere sicherten mir zu, dass die Nato sich keinen Zentimeter nach Osten bewegen würde. Daran haben sich die Amerikaner nicht gehalten, und den Deutschen war es gleichgültig. Vielleicht haben sie sich sogar die Hände gerieben, wie toll man die Russen über den Tisch gezogen hat. Was hat es gebracht? Nur, dass die Russen westlichen Versprechungen nun nicht mehr trauen.


Damit hat Gorbatschow bestätigt, was ich schon öfters in Artikeln über die NATO geschrieben habe, die Wiedervereinigung Deutschlands wurde unter der Bedingung vereinbart, dass die NATO nicht das Vakuum füllt, welches sich durch den Rückzug der russischen Truppen aus den ehemaligen Warschauer-Pakt Staaten bildet.

Russland hat seinen Teil eingehalten, nur der Westen hat die Vereinbarung gebrochen.

Seit 1999 ist die NATO immer grösser geworden, hat drei ehemalige Sowjetrepubliken und vier Ostblockländer als neue Mitglieder aufgenommen. Und die Mitgliederliste wurde vor zwei Tagen um die Länder Albanien und Kroatien erweitert.

Die Ukraine und Georgien stehen auf der Warteliste und werden wahrscheinlich auch bald dazugehören.

Kein Wunder ist Russland besorgt, wenn die NATO ganz aggresiv ein Land nach dem anderen übernimmt, rund um ihre Grenzen Militärbasen errichtet und damit eine Umzingelung vornimmt. Dazu kommt noch die Stationierung von Raketen in Polen, was ganz klar eine Bedrohung darstellt.

Behauptet wird, es handelt sich um ein Abwehrsystem gegen Raketen aus dem Iran. Jeder der sich mit diesem Thema beschäftig weis, das ist ein Lüge. Wenn die Amerikaner wirklich Angst vor iranischen Raketen hätten (lach), dann hätten sie jederzeit die Fabriken und die Abschussrampen zerstören können. Ausserdem wäre es logisch, ein Abwehrsystem in der Nähe des Iran aufzustellen, in der Türkei oder dem Irak, aber doch nicht an der Ostsee!!! Raketen in Polen aufzustellen macht nur einen Sinn, wenn sie als Erstschlagswaffe gegen Russland gedacht sind, und genau so ist es.

Dieser Bruch einer wichtigen Voraussetzung für das neue Europa zeigt, die Versprechen des Westens und der NATO sind nichts wert und es ist verständlich, dass Russland denen nicht mehr traut. Die NATO ist keine Verteidigungsallianz, sondern eine kriminelle Organisation die Agriffskriege führt.

Verwandter Artikel: Die NATO und der erste Krieg in Europa nach 1945

0 Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Hinweis: Nur ein Mitglied dieses Blogs kann Kommentare posten.