Die Gerüchteküche brodelt in Washington, wer der neue Aussenminister der Vereinigten Staaten sein wird. Laut „zuverlässigen Quellen“ im sogenannten Übergangsteam von Barack Obama, steht Hillary Clinton, Senatorin von New York, ganz oben auf der Liste der Kandidaten. Die Spekulationen gewannen neuen Nahrung, nachdem Hillary beobachtet wurde, wie sie einen Flug nach Chicago bestieg, den Wohnort von Obama, die Zentrale seiner Wahlkampagne und des Teams zur Vorbereitung der Präsidentschaft, und Ort wo zurzeit in Amerika alle Auswahlkandidaten hinpilgern.
Der Sprecher von Hillary, Philip Reines, wollte nichts über ihre Termine in Chicago preisgeben und auch Obamas Übergangsteam hat kein Kommentar dazu abgegeben. Aber die Argumente die für Hillary Clinton sprechen, sind irgendwie logisch. Sie ist ausgefuchst, intelligent, hat eine starke Persönlichkeit, hat sehr viel politische Erfahrung, sie kann, wenn sie will diplomatisch sein, und es würde die Frauenquote in der Mannschaft von Obama erfüllen.
Dazu kommt noch, als ehemalige First Lady an der Seite von Präsident Bill Clinton, hat sie in den letzten 20 Jahre sehr viele der Führungspersönlichkeiten und Staatschefs der Welt kennen gelernt, sie würde einige bekannte Gesichter treffen, und als Frau würde sie dem schlechten Image der USA in der Welt auch gut tun.
Aus Sicht von Obama ist es möglicherweise besser, wenn die Konkurrenz aus dem Präsidentschaftsrennen ins Boot geholt wird, statt als Opposition innerhalb der eigenen Partei ein Störfaktor zu sein.
Selbstverständlich gibt es auch Nachteile, denn Hillary und Bill sind wahrlich keine Heiligen, im Gegenteil, sie sind ein Teil des ganzen korrupten politischen Establishments, haben ziemlich viel Dreck am Stecken, enge Verbindungen zu Geschäftsinteressen, was als mögliche zukünftige Aussenministerin zu Interessenskonflikte führen wird. Ausserdem wurde sie im Wahlkampf von Lynn Forester de Rothschild London, am meisten finanziell unterstützt. Es bleibt alles in der Familie.
Bei einer seiner letzten Wahlkampfauftritte wurde Obama von einem Wähler gefragt, ob er denn überlegen würden, Hillary in die Regierung zu nehmen. Worauf er antwortete, „Ich bin ein praktischer Mensch, und einer meiner Vorbilder ist Abraham Lincoln. Vor einiger Zeit ist ein sehr schönes Buch von Doris Goodwin erschienen, 'Team of Rivals'" oder auf Deutsch, „Team der Rivalen“.
In dem Buch, sagt Obama, wird beschrieben wie „Lincoln alle Leute die gegen ihn kandidierten, er in sein Kabinett holte, weil egal wie die persönlichen Gefühle waren, das wirkliche Thema ist, wie kann man das Land aus der Krise führen. Und ich glaube, das muss der Ansatz sein, sei es was den Vizepräsidenten, das Kabinett oder was immer betrifft.“
Lassen wir uns überraschen. Die Frage ist, will sich Hillary einer Mannschaft anschliessen, die zum Scheitern verurteilt ist, oder hat sie noch Ambitionen, 2012 wieder für die Präsidentschaft zu kandidieren? Jedenfalls sieht die Obama-Regierung immer mehr wie eine Bush-Clinton-Administration Version 2.0 aus.
Das Obama sich Leute, die gerade eben noch angeblich Konkurrenten waren, sich gegenseitig mit Dreck beworfen haben und Unsummen für einen Pseudowahlkampf ausgegeben haben, in die Regierung holt, ja sogar Minister aus der Bush-Regierung übernimmt und weiter im Amt lässt, zeigt, die ganze Politik ist eine Schmierenkomödie, eine Show die uns glauben lassen soll, es gibt eine Wahlmöglichkeit. Dabei sind alle Akteure auf der Bühne genau gleich, denken gleich, handeln gleich und sind von den gleichen Hintermännern gesteuert.
Mehr vom selben und von "Change" keine Spur.
Neueste Meldungen: Ein Offizieller der Demokraten bestätigte, dass Hillary sich mit Obama gestern getroffen hat, um ihre Rolle in der neuen Regierung zu besprechen, wie hier zu lesen ist.
Henry Kissinger sagt über Obamas mögliche Kandidatin Hillary Clinton als Aussenministerin, sie wäre eine "ausgezeichnete" Wahl. Er sagte anlässlich des Indian World Economic Forum in Neu Dehli, "Sie ist eine Dame mit hoher Intelligenz, demonstriert enormem Durchsetzungswillen und wäre eine ausgezeichnete Ernennung."
Freitag, 14. November 2008
Wird Hillary Clinton die neue Aussenministerin?
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