Seit Tagen protestieren Tausende vor dem Parlament in Reykjavik. Sie fordern den Rücktritt von Ministerpräsident Geir Haage und vom Zentralbankchef David Oddsson. Sie geben den beiden die Hauptschuld an der isländischen Finanzkrise, die den Inselstaat in den Bankrott treibt. Die Isländer haben Angst.
Die Organisatoren der Demonstrantion fragen: "Verlieren wir unsere Häuser? Verlieren wir unsere Jobs? Wir wollen Antworten auf diese Fragen. Wir haben genug. Wie konnte das alles geschehen. Wir haben eine Stimme, wir stehen zusammen und wir verlangen, dass die Regierung einen besseren Job macht."
Beide hätten in der Finanzkrise nicht rechtzeitig und entschlossen gehandelt, um den drohenden Staatsbankrott abzuwenden. "Wir vertrauen ihnen nicht und sie haben keine Berechtigung mehr", sagte der isländische Sänger und Organisator der Proteste, Hordur Torfason.
Die Fahne der Landsbanki wird hier am Schluss verbrannt:
Island ist wie kein anderes Land von der Finanzkrise betroffen. Durch die Verstaatlichung von Banken und mit Hilfe ausländischer Darlehen versucht die Regierung die drohende Staatspleite zu verhindern. Der Internationale Währungsfonds (IWF) und andere Länder hatten vor wenigen Tagen ein Rettungspaket über zehn Milliarden Dollar beschlossen.
"Ich habe einfach genug", sagte eine Demonstrantin. "Ich vertraue weder der Regierung noch den Banken noch den politischen Parteien und auch nicht dem IWF. Wir hatten ein gutes Land und sie haben es ruiniert."
In der isländischen Hauptstadt ist es gestern zu heftigen Auseinandersetzungen zwischen Hunderten Demonstranten und der Polizei gekommen. Die Polizisten setzten Pfefferspray ein, einige der Protestierenden mussten mit Verletzungen ins Krankenhaus gebracht werden.
Die Demonstranten haben versucht, in eine Polizeiwache in Reykjavik einzudringen, wo sie einen seit Freitag dort festgehaltenen Mann befreien wollten. Die Lage beruhigte sich schliesslich, als der Festgenommene auf Kaution freigelassen wurde.
Die Isländer haben die Nase voll, sie sehen wie ihr Land zerstört wird, und bei uns passiert genau das gleiche. Wann protestieren wir gegen die Finanzmafia?
Montag, 24. November 2008
Wann protestieren wir?
Eingestellt von Freeman-Fortsetzung um 15:05
Labels: Wirtschaft
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