Ein neues Gesetz, das seit 18. Juni 2008 in Kraft ist, verlangt von allen Amerikanern die ihre Staatsbürgerschaft aufgeben und ins Ausland umsiedeln, sowie von allen Ausländern die einen Wohnsitz in den USA haben und in ihre Heimat zurückkehren wollen, vor der Ausreise die Zahlung einer Wegzugssteuer. Versteuert werden muss der theoretisch zu realisierende Wertzuwachs des gesamten weltweiten Vermögens mit Stichtag des geplanten Ausreisedatum.
Die Steuer heisst "Exit-Tax" und wurde im Gesetz "Heroes Earning Assistance and Relief Tax (HEART) Act” eingepackt.
Die zunehmende Abwanderung aus Amerika, die sogenannte “Abstimmung mit den Füssen”, hat den US-Kongress veranlasst dieses Gesetz zu verabschieden, welches US-Staatsbürger und Ausländer zwingt, vor der Abreise einen grossen Teil ihres Vermögens abzuliefern.
Das neue Steuergesetz betrifft Personen, die ihre US-Staatsbürgerschaft vor der Ausreise aufgeben. Behält man seinen amerikanischen Pass, dann ist man sowieso, egal wo man seinen Wohnsitz hat, weiterhin in den USA steuerpflichtig. Die Halter einer Green Card fallen ebenfalls unter das Gesetz.
Zur Berechnung herangezogen wird der Zuwachs des ganzen weltweiten Vermögens zum aktuellen Marktpreis, wie wenn man die Werte jetzt verkaufen würde. Liegt der theoretische Betrag über $600’000, dann muss darauf eine Steuer von 30% abgeliefert werden. Steuerpflichtig sind auch alle Schenkungen und Überschreibungen an amerikanische Staatsbürger, die man vor der Abreise vornimmt.
Dieses Gesetz hat einschneidende Konsequenzen für US-Bürger und auch Ausländer.
Da die Rentner in Amerika nicht mit ihren Ersparnissen und der Rente auskommen, haben sich in den letzten Jahren viele entschieden alles zu verkaufen und ins billigere Ausland permanent zu ziehen, wie nach Kanada, Mexiko oder Mittelamerika. Ausserdem sind in diesen Ländern die medizinische Versorgung und die Medikamente billiger. Sie kaufen sich ein Häuschen oder eine Eigentumswohnung für weniger als in den USA und können mit dem Rest, bei niedrigeren Lebenshaltungskosten, besser auskommen.
Diese Modell für den Lebensabend wird mit dem neuen Gesetz erheblich erschwert, wenn man vorher 30% abliefern muss.
Das gleiche trifft auf Amerikaner zu, die ihr Land deshalb verlassen, weil sie mit der ganzen politischen Situation nicht mehr einverstanden sind. Es werden tagtäglich immer mehr. Sie werden mit einer Wegzugssteuer nochmal so richtig bestraft, oder sogar daran gehindert zu gehen, weil sie die Steuer gar nicht zahlen können.
Auch Ausländer die länger in den USA ihren Wohnsitz haben, weil sie wegen dem Job dort hin mussten oder einer Ausbildung, und zurück in ihre Heimat gehen, fallen unter das Gesetz. Das wird dann möglicherweise ein teurer Spass werden.
Es wird jetzt erwartet, dass ein Steuerprüfungsverfahren ein Teil der Ausreiseprozedur wird. Ein “freundlicher” Steuerbeamte hat dann die Macht zu entscheiden, ob man ins Ausland ausreisen darf oder nicht. Dabei wird man am Computer über die Steuerdatenbank überprüft, können sie überall rumschnüffeln und alles durchsuchen, wie Koffer, Laptop, Handy … um herauszufinden, gibt es Hinweise auf eine Steuerpflicht.
Es reicht ja nicht, dass man aus Sicherheitsgründen komplett durchsucht wird, sich praktisch nackt ausziehen und seine Getränke abgeben muss, sondern jetzt kommt noch eine Steuerüberprüfung hinzu, nach dem Motto: „Sicher könnt ihr das Land der Freiheit (noch) verlassen, ihr müsst nur euer Geld vorher abliefern.“
Das Amerika ein faschistischer Polizeistaat geworden ist, sag ich ja schon lange.
Irgendwie kommt mir in den Sinn … eine Wegzugssteuer gab’s ja auch hier schon mal … wann war das noch? Ja genau, die Reichsfluchtsteuer, die gibt es übrigens in Deutschland wieder ... zur Zeit nur für Unternehmen die ins Ausland ziehen, nicht für Privatpersonen ... aber was nicht ist, kann ja noch werden.
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Mittwoch, 1. Oktober 2008
Wegzugssteuer - Die USA zu verlassen kann sehr teuer werden
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