Der plötzliche Entscheid von Barack Obama seinen Wahlkampf letzte Woche für zwei Tage zu unterbrechen und nach Hawaii zu fliegen, hat einige Beobachter überrascht, speziell wo doch jetzt der Endspurt zur Präsidentschaft stattfindet und nur noch wenige Tage bis zur Abstimmung verbleiben. Als offizieller Grund wurde ein Besuch seiner 85 jährigen Grossmutter angegeben, die ihn grossgezogen hat. Gab es noch einen anderen wichtigen Grund, um die weite Reise zu unternehmen?
Er verbrachte nur wenige Stunden bei ihr nach seiner Ankunft am Donnerstag und war sonst während den zwei Tage nicht in der Öffentlichkeit zu sehen und nur einmal vor den Kameras. Mit Wahlkampf hatte das offensichtlich nichts zu tun. Was machte er den Rest der Zeit? Wurde die Annäherungspolitik zum Iran des Obama/Brzeziński Team besprochen?
Gleichzeitig wurde aus Teheran verkündet, dass der iranische Präsident Ahmadinejad alle Auftritte abgesagt hat und aus gesundheitlichen Gründen und Überarbeitung keine Termine wahrnehmen kann. Er war von der Bildfläche verschwunden. Wurde mit dieser Begründung seine Abwesenheit kaschiert, eine diplomatische Reise nach Hawaii?
Und was verkündet das Weisse Haus genau am Freitag den 24. Oktober, während Obama in Hawaii war? Die Bush-Regierung hat die Absicht nach den Wahlen, ab mitte November, eine diplomatische Präsenz im Iran einzurichten, die erste wieder seit der Besetzung der US-Botschaft in Teheran und der diplomatischen Krise 1979-81. Ahmadinejad sagte dazu letzten Monat, er würde diese Idee in Erwägung ziehen, die seit dem Sommer im Gespräch ist.
Obama hat mehrfach bereits die Bush-Regierung kritisiert, weil sie nicht mit dem "Feind" spricht, und kündigte an, er würde sogar mit Ahmadinejad direkt reden. Ist das nun passiert?
In meinem Interview vom 19. Mai 2008 mit Webster G. Tarpley, sagte er zu mir: „Obama sagt auch, wir müssen mit dem Iran reden ... worüber will er reden? Seine Absicht ist, nach dem Plan von Brzeziński, den Iran umzudrehen und gegen Russland einzusetzen ... und Syrien auch ... er sagt, warum sollen wir diese Länder angreifen ... wir können sie als Marionetten benutzen, als Kamikaze gegen Russland und China.“
Wenn wir davon ausgehen, dass Obama der nächste amerikanische Präsident wird, finden jetzt schon geheime Verhandlungen mit dem Iran statt, um aus strategischen Gründen eine Lösung des Konflikts am Persischen Golf zu finden? Die angekündigte Seeblockade des Iran ist ja bereits vom Tisch, niemand redet mehr darüber, und das Gesetz dazu wurde im Kongress schubladisiert.
Wie ich schon mehrmals berichtet habe, findet ein Kampf hinter den Kullissen im amerikanischen Machtapparat statt, zwischen der Fraktion die unbedingt einen Krieg mit dem Iran will (die Neocons die Israel hörig sind), und die welche ihn aus geostrategischen Gründen nicht wollen, weil sie ein grösseres Ziel haben (Brzeziński, Rockefeller). Die Gegener des Irankriegs haben offensichtlich die Oberhand, sonst wäre er schon längst passiert.
Der jüngste Angriff der US-Truppen auf Syrien, ist ein Störmanöver der Anti-Obama-Fraktion des Militärs, um die Politik Brzezińskis zu durchkreuzen. Sie wurde ohne Genehmigung durch das Weisse Haus durchgeführt. Die Miltärführung im Pentagon ist in beide Lager gespalten, wobei die Unterstürzer von Obama die Militäreinrichtungen auf Hawaii für das geheime Treffen zur Verfügung gestellt und alles abgeschirmt haben könnten.
Passend ebenfalls dazu wurde am 24. Oktober verkündet, dass die US-Regierung Sanktionen gegen russische, chinesische und venezolanische Firmen verhängen würde, die wie sie sagen Material zur Herstellung von Massenvernichtungswaffen an den Iran, Nordkorea und Syrien liefern. Dazu gehören die staatliche russische Rüstungsfirma Rosoboronexport und die China Shipbuilding & Offshore International Corp. Worauf der russische Aussenminister Sergei Lavrov in scharfen Ton antwortete, die Sanktionen gegen Rosoboronexport würden internationale Gesetze verletzen und die Beziehungen zwischen Russland und den USA belasten.
Was könnte der Inhalt der Verhandlungen zwischen Obama und Ahmadinejad gewesen sein? Zum Beispiel wäre denkbar, dass Ahmadinejad aufgefordert wurde, nicht mehr bei den nächsten iranischen Präsidentschaftswahlen 2009 anzutreten, um den Weg frei zu machen, damit die USA volle diplomatische Beziehungen mit dem Iran wieder aufnehmen kann. Wenn das „Entfant Terrible“ nicht mehr an der Macht wäre, könnte man so eine Diplomatie sehr leicht dem amerikanischen Volk und der Welt verkaufen. Als Köder könnte die Aufhebung der Sanktionen gegen den Iran, das Beenden der Kriegsdrohungen und die Duldung einer friedlichen Nutzung der Atomenergie versprochen worden sein.
Tarpley könnte Recht haben, der mögliche neue US-Präsident und seine Hintermänner wollen den Iran umdrehen und als Werkzeug gegen Russland benutzen. Brzeziński mit seiner Russlandphobie ist nicht umsonst der Sicherheitsberater von Obama. Tarpley weiter: „Brzeziński denkt als Revanchist genau so, er will China und Russland aufeinander hetzen, sie sich gegenseitig vernichten lassen und als lachender Dritter übrig bleiben.“ Dazu wird aber aus strategischen Gründen der Iran benötigt.
"Es ist so, die Weltherrschaft von London und New York ist in einer grossen Krise. Wir haben den Bankrott des Dollars, eine Hyperinflation, allgemeine Bankenpanik ... wir haben zwei verlorene Kriege ... und wir haben einen Imperialismus der am zusammenbrechen ist. Die trilateralen Banker haben jetzt entschieden, Obama muss diesen Imperialismus retten und zusammenhalten. Die Idee ist, wenn er an die Macht kommt, mit ihm eine aktivistische, sehr aggressive Aussenpolitik zu fahren ... VIEL SCHLIMMER als wir es mit den Neocons erlebt haben."
Dienstag, 28. Oktober 2008
Haben sich Obama und Ahmadinejad auf Hawaii getroffen?
Eingestellt von Freeman-Fortsetzung um 13:06
Labels: China, Iran, Naher Osten, Russland
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