Der Sportwagenhersteller hat einer der schmerzhaftesten Börsen-Coup aller Zeiten durchgeführt, in dem die grössten Hedgefonds der Welt zusammen einen Verlust von 15 Milliarden Euros einstecken müssen.
Diese gigantische Summe wurde durch die Hedgefonds verloren, die auf den fallenden Kurs der Volkswagenaktie wetteten, und auf der anderen Seite von Porsche gewonnen.
Der Kurs stieg zeitweise um 400 Prozent in zwei Tagen, was Porsche einen riesen Gewinn bescherte, und die Hedgefonds einen entsprechend grossen Verlust, was sie in den Bankrott treiben könnte.
Die Spekulierer gingen davon aus, dass VW genau so in der Krise ist wie die anderen Automobilhersteller und deshalb der Kurs der Aktie sinken würde. Nur sie hatten vergessen, dass Porsche "heimlich" eine Beteiligung von 75 Prozent an VW anstrebt und den am Anfang fallenden Preis der Aktie nutzte und fleissig zukaufte.
Da es sowieso wenig Aktien von VW auf dem Markt gibt, weil das Land Niedersachsen eine Beteiligung von 20.1 Prozent hält und Porsche bereits einen Grossteil hat, ging der Preis nach oben. Die Hedgefonds hatten sich völlig verspekuliert und mussten sogar dann selber VW-Aktien kaufen, um ihre Verluste zu minimieren, was den Preis noch höher trieb.
Dieses Debakel ist ein weiterer Hammerschlag für die Hedgefonds.
“Letzte Woche, als VW um 50 Prozent fiel, dachten einige Leute, es wird einen Absturz geben,“ sagte ein Marktteilnehmer. “Einige Fonds dachten, jetzt fällt die Aktie ins Bodenlose, lass uns mit Short-Selling einsteigen.” Aber Porsche machte ihnen mit der Ankündigung, 75 Prozent von Volkswagen zu wollen, einen Strich durch die Rechnung.
Die deutsche Wertpapieraufsichtsbehörde BaFin hat eine Untersuchung des Handels mit VW-Aktien angekündigt.
“Wir prüfen verstärkt auf Anhaltspunkte für Marktmanipulation in der VW-Aktie", sagte eine BaFin-Sprecherin.
“Wir weisen vehement alle Beschuldigungen einer Marktmanipulation zurück,“ sagte ein Sprecher von Porsche, und fügte hinzu, da wird Ursache und Wirkung verwechselt. Er sagte: “Die Verantwortlichen sind die, welche grosse Summen auf einen fallenden Kurs der Volkswagenaktie spekuliert haben.”
Einer der Verlierer ist womöglich Nathan Rothschild, mit seinem Atticus Capital Hedgefond, der in England in letzter Zeit grosse Schlagzeilen machte, wegen seinem Streit mit dem Schattenkanzler der Tories George Osborne, wo es um heimliche Parteispenden des russichen Oligarchen Oleg Deripaska geht.
Short-Selling ist eine beliebte Methode der Hedgefonds, um den Kurs einer Aktie zu versenken und riesen Gewinne einzufahren. Es gibt zwei Arten von Short-Selling. Naked-Short-Selling ist der Verkauf von Aktien die man gar nicht hat, sogenannte Leerverkäufe. Die andere Methode des Short-Sellings ist, wenn man Aktien sich vom Besitzer ausleiht und dann verkauft, um sie dann billiger zu kaufen und wieder zurückzugeben.
Wenn andere Marktteilnehmer die fallenden Kurs sehen und ebenfalls verkaufen, die Spekulanten zusätzlich noch böse Gerüchte verbreiten, der Preis dadurch noch mehr fällt, kaufen sie dann die Aktie tiefer ein. Die Differenz zwischen Verkaufspreis und Einkaufspreis ist ihr Gewinn. Mit dieser Methode haben die Aasgeier zum Beispiel die Lehman Brothers Bank zerstört und dabei kräftig abgesahnt. Nur jetzt bei VW hat es nicht funktioniert, weil Porsche dagegen hielt.
Um nicht als Böser da zu stehen und um den Hedgefonds zu "helfen", hat dann Porsche gnädigerweise angekündigt, VW-Aktien in der Höhe von bis zu fünf Prozent wieder auf den Markt zu bringen.
Kommentar: Es geschieht den verdammten Heuschrecken recht, dass sie sich kräftig die Finger verbrennt haben, die nur von der Abzockerei und der Vernichtung von Firmen und Arbeitsplätzen leben. Hoffentlich kratzen sie alle ab.
Verwandter Artikel: Die armen Hedgefond-Manager
Donnerstag, 30. Oktober 2008
Porsche hat die Hedgefonds um 15 Milliarden erleichtert
Eingestellt von Freeman-Fortsetzung um 16:19
Labels: Wirtschaft
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