Mittwoch, 15. Juli 2009

Stürmischer Empfang des "Viva Palastine" Hilfskonvoi in Gaza

Sie haben es geschafft! Wie mir Christoph Hörstel soeben berichtet hat, ist der "Viva Palastine" Konvoi mit Hilfsgütern um ca. 20:30 Uhr unserer Zeit durch die Grenze in Rafah gefahren und in Gaza angekommen. Hunderte Bewohner standen Spalier und jubelten als die lange Fahrzeugkolonne die Grenze passierte.

Heute Morgen starte der Hilfskonvoi mit 100 Fahrzeugen in Kairo, nachdem die ägyptischen Behörden endlich grünes Licht gaben. Den ganzen Tag ging es über den Suezkanal und dann durch die Sinaiwüste in Richtung Gaza, wo sie am Nachmittag ankamen.

Danke an alle die sich mit Mails bei den Botschaften engagiert haben, um die freie Fahrt zu bekommen. Christoph Hörstel wird mir bald einen Bericht schicken, möglicherweise auch mit Fotos, des Empfangs durch die glücklichen Gazaner.

Update 21:20 - Der Konvoi lief um 7:00 Uhr Ortszeit in Kairo aus und fuhr dann ca. 350 km bis nach Rafah. Dort kam er um 15:00 Uhr an. Die ägyptischen Grenzwächter liessen die Fahrzeugkolonne 6 Stunden warten und schlossen am Abend einfach ihr Büro. Daraufhin hat Christoph Hörstel die Truppe zusammengetrommelt und laut "Viva Palastine" gerufen. Aufgeschreckt durch den Sprechchor kamen die Grenzer wieder zurück und haben den Konvoi passieren lassen. Um 21:30 Uhr Lokalzeit wurde das Gebiet von Gaza endlich erreicht. Jetzt findet ein offizieller Empfang statt und die Menschen jubeln und feiern.

Der Augeblick der Grenzöffnung. Christoph sieht man hinten rechts neben dem Bus:


Bericht über die Einfahrt nach Gaza. George Galloway gibt ein Statement ab:


E-Mail an den Schmiergel:

Sehr geehrte Damen und Herren,

seit Tage saß ein von 200 Amerikanern, immerhin unsere engsten Verbündeten, organisierter Hilfskonvoi namens "Viva Palestine" in Ägypten fest. Ziel des Konvois und der Hilfsgüter war der Gazastreifen. Der ehemalige ARD-Auslandskorrospondent Christoph Hörstel, welcher ihnen nicht unbekannt sein dürfte, begleitete diesen Konvoi und berichtete Gott sei dank über alternative Pressemedien von dem Geschehen in Ägypten (Quelle: http://www.alles-schallundrauch.blogspot.com/).

Der Rest der deutschen Mainstreammedien, zu denen ich auch ihr Magazin zähle, verlor nicht ein einziges Wort darüber. Meine Frage ist warum???

Ist es nicht erwähnenswert, dass hungernden Menschen in Gaza, die durch Israel von allen Hilfslieferungen abgeschnitten sind, von einfachen Bürgern aus Soldarität und Menschlichkeit geholfen wird? Oder ist diese Hilfe politisch nicht opportun?

Sind sich die Damen und Herren bei ihrem Magazin der Aufgabe eines Journalisten überhaupt noch bewußt? Z.b. unabhängig Bericht zu erstatten? Gott sei Dank ist der Konvoi heute morgen in Gaza eingetroffen auch ohne ihre Berichterstattung.

Allerdings dürfen Sie sich wirklich nicht wundern, wenn mehr und mehr Menschen sich von den offiziellen Presseorganen verabschieden, wenn die Berichterstattung nur noch tendenziell ist.

Ich hoffe sehr, dass diese Mail einen Menschen erreicht, in dessen Brust ein Herz schlägt und der Mitleid mit anderen Menschen empfinden kann, unabhängig von politischem, religiösem oder sonstigem Interesse. Denn dann besteht noch Hoffnung auf Veränderung zum Besseren. Und ihr Magazin berichtet in Zukunft hoffentlich auch von bürgerlichen Hilfsprojekten in politisch brisanten Gegenden, welche aus Menschlichkeit geschehen.

Hochachtungsvoll,

Michael W....

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