Es sind nun vier Wochen vergangen seitdem ich hier berichtete, zwei Japaner versuchten mit geschmuggelten US-Bonds im Wert von 134 Milliarden Dollar die Grenze zwischen Italien und der Schweiz zu passieren und wurden dabei von der Guardia di Finanza in Chiasso verhaftet. Bisher haben die italienischen Behörde darüber geschwiegen.
Ein Sprecher des US-Schatzamtes, Stephen Meyerhard, ist der einzige Offizielle der bisher Stellung genommen hat und er sagte, an Hand der Fotos die er im Internet gesehen hat sind die Papiere „ganz klar falsch“. Wie man das beurteilen kann, ohne die Papiere in der Hand zu haben und zu untersuchen ist ein Rätsel. Am gleichen Tag hat dann die Financial Times in einem Artikel die Schuldigen bei der italienischen Mafia ausgemacht und behauptet, die Wertpapiere wären Fälschungen, ohne aber Beweise dafür zu bringen.
Dann berichtete die New York Times am 25.6.09, der CIA-Sprecher Darrin Blackford hätte gesagt, der US-Secret Service (zuständig auch für Falschgeld) hätte die Prüfung vorgenommen, so wie von der italienischen Justiz verlangt, und sie wären zum Schluss gekommen, die Papiere wären Fälschung und nie von der „US-Regierung“ herausgegeben worden.
Es ist nicht klar wie die Überprüfung vonstatten ging, ob auch über Internet, denn laut italienischen Behörden ist nie jemand bei ihnen aufgetaucht. Ausserdem gab es neben den Wertpapieren noch Begleitdokumente neueren Datums einer japanischen Bank. Wie die US-Behörden Dokumente die nicht von ihnen stammen als Fälschung bezeichnen können ist unklar.
Die Zeitung Asia News erhielt eine Bestätigung, in dem es sich bei den Verhafteten um Akihiko Yamaguchi (54) und Mitsuyoshi Watanabe (61) handelt, Yamaguchi soll der Schwager von Toshirō Mutō sein, bis 2008 der Vizegouverneur der japanischen Zentralbank. AsiaNews meint, es wäre logisch wenn das Ziel der Papiere die Bank für internationalen Zahlungsausgleich (BIZ) in Basel war.
Die beiden Japaner sind mitlerweile wieder frei, weil sie angeblich Diplomatenpässe hatten. Zu einer richterlichen Anhörung in Como sind sie jedenfalls nicht erschienen und wurden nur von ihren Anwälten vertreten.
Ein weiteres Indiz, dass die Wertpapiere echt sein könnten kann man aus den Fotos welche die Guardia die Finanza veröffentlicht hat erkennen. Bei den Papieren handelt es sich nicht um Bonds (Obligationen) sondern um Treasury Notes (Schatzanweisungen), die wie Bargeld sofort in Waren umgetauscht werden können. Eine Seite zeigt ein Abbild eines Präsidenten, die andere ein Raumschiff. Aus sicheren Quellen hat AsiaNews erfahren, diese Art von Papiergeld wurde vor weniger als 10 Jahren (1998) herausgegeben. Da diese Papiere der Öffentlichkeit eigentlich unbekannt sind, ist eine Fälschung eher unwahrscheinlich, denn mögliche Fälscher würden nicht etwas reproduzieren, das niemand kennt. Ausserdem ist der Nennwert der einzelnen Papiere zu hoch, wird nur zwischen Staaten gehandelt.
Aus allen diesen aufgeführten Gründen ist anzunehmen, die beschlagnahmten US-Wertpapiere sind echt. Wir werden sehen wie diese dubiose Geschichte weitergeht.
Donnerstag, 9. Juli 2009
Die beschlagnahmten US-Wertpapiere sind wahrscheinlich echt
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