Seit Jahren stellen die Kommunen ihre Ampelanlagen auf die LED-Technik mit der Begründung um, es gebe einen erheblichen Spareffekt von 70 % beim Energieverbrauch. Die Lampen haben angeblich eine längere Lebensdauer, müssen weniger oft gewechselt werden, was den Wartungsaufwand verringere. Ausserdem seien sie besser zu erkennen. Klingt auf den ersten Blick gut, es geht ja schliesslich darum, den CO2-Ausstoss zu reduzieren, das Killerargument heutzutage mit dem man jede Massnahme begründen kann.
Das lustige ist, in vielen kalten Gegenden der Welt gibt es jetzt unbeabsichtigte Konsequenzen. Da die LED-Lampen keine Wärme abgeben, schmilzt der Schnee der sich durch den Wind auf den Lampen ablegt nicht mehr. Die Signale sind nicht mehr zu erkennen und deshalb ist es vermehrt zu Unfällen an den Kreuzungen gekommen. Jetzt müssen sich die Kommunen überlegen wie sie dieses neue Problem lösen. Der Einbau von Heizungen damit der Schnee schmilzt? Oder müssen Trupps rausfahren, hochklettern und mit Besen die Ampel von Schnee befreien? Das verbraucht doch wieder Energie und produziert damit CO2 (lach).
Offensichtlich hat niemand überlegt, einer der Nebeneffekte einer Glühbirne war ja die Wärmeabgabe, die in diesem Fall nützlich war. So wurden die Ampeln, ohne das man das bewusst eingebaut hat, von Eis und Schnee automatisch freigehalten. Als die Lampen durch die kalten LEDs ersetzt wurden, fehlt nun dieser Nebeneffekt. Das trifft übrigens auch auf die Energiesparhäuser zu, die ja nicht wirklich ohne Heizung auskommen, sondern etwas Wärme vom Menschen, durch die Geräte und Lampen angewiesen sind. Wenn aber alles durch kalte Technik ersetzt wird, fehlt diese und muss extra zugeführt werden.
Da hat wieder einer studiert, drei Schritte nach vorne und zwei zurück gemacht.
Das wäre doch ein neues Beschäftigungsprogramm, Ampeln-vom-Schnee-Befreier, so lange die globale Erwärmung auf sich warten lässt.
Sonntag, 27. Dezember 2009
Unbeabsichtigte Konsequenzen beim Energiesparen
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