Kurz nach zwölf Uhr zählte unsere Gruppe sechs Aktivisten und Aktivistinnen. Es wurden nicht allzu viele erwartet, aber mit zehn Personen hätte man eigentlich rechnen dürfen. Nichts desto trotz machte man sich auf um die Lügen rund um 9/11 zu lüften.
Zum Glück starteten drei TeilnehmerInnen schon früher um das einzige Einkaufszentrum im Kanton Schaffhausen, den Herblinger Markt, mit der Wahrheit zu konfrontieren. Gegen zwölf Uhr begaben sich auch diese zum Bahnhof und trafen auf drei weitere. Nach einigen Minuten Wartezeit und Personensuche begaben wir uns dann als erstes zum Manor. Dort wurden die ersten Botschaften auf den Boden gemalt, schon tauchte auch unser Freund und Helfer auf. Die Polizei konnte allerdings keine widerrechtlichen Handlungen feststellen und liess darauf den Schreibenden seinen Rucksack auspacken um den Inhalt zu kontrollieren, allerdings fanden die vier Beamten darin nur drei weitere Kreidepackungen vor und so gingen sie fürs erste weiter, so dass wir unser Kunstwerk noch in Ruhe vollenden konnten.
Die ebene Passage, die zwischen den Pflastersteinen in Richtung Vögele führt, wurde ebenfalls mit Schlagworten versehen.
Zweiter Halt war ungefähr 100 Meter unterhalb der Kirche St. Johann. Riesige und dicke Buchstaben, welche ausgefüllt wurden, prägten dort nun den Boden, aber die Polizei schien uns nochmals einen Besuch abzustatten. Weil wir aber immer noch nichts verbrochen haben, geschah vorerst nichts. Die äusserst freundlichen Beamten wünschten uns noch einen schönen Abend und so konnten wir ungestört weitermalen.
Die ganze Zeit strömten Leute vom Fronwagplatz, wie auch von der Bachstrasse her, welche unsere Aktion guthiessen und sich zum Teil mit uns in interessante Gespräche verwickelten. Inzwischen war es kurz vor zwei Uhr und man entschied sich, die bisherige Botschaft „Mach die Augen auf“ zu ergänzen. Als dies dann geschafft war, waren einige Aktivisten in weitere Gespräche mit interessierten Passanten verwickelt, allerdings war dies unter anderem ein Grund dass die Bahnhofsstrasse unberührt blieb.
Während deren Gespräche, besuchte uns die Polizei ein weiteres Mal. Immer noch vier Beamte, alle, oder zumindest ein Teil, waren dieselben die uns schon kontrolliert haben. Nun galt es aber ernst:
Falls irgendetwas geschehen würde, bisher waren wir weder zu laut, noch pöbelten wir Leute an, sei es besser, wenn sie die Daten von zumindest einer Person hätten.
Nach kleineren Diskussionen gab der Schreibende nach und zeigte die verlangte Identitätskarte. Ob dies hätte getan werden müssen, wusste niemand so genau. Uns war nur klar, dass die Polizei beim leisesten Verdacht das Recht hatte, Personen bis zu 24 Stunden auf dem Revier festzuhalten und so gab ein Aktivist aus dem deutschen Raum noch seine Telefonnummer preis, da der Schreibende dies verweigerte. Weiter wurde nach dem „Veranstalter“ gefragt. Dazu konnte niemand klar Stellung nehmen und man gab, eventuell fälschlicher Weise, www.infokrieg.ch an.
Leider zerfiel die Gruppe nun und auch der Schreibende machte sich auf den Weg nach Hause. Jedoch wurden durch ihn noch die angefangenen Kreidekübel auf der Bahnhofsstrasse aufgebraucht. Nach den ersten Slogans kamen ein weiteres Mal die vier Beamten und meinten, dass am Bahnhof an der Wand Schmierereien, ebenfalls mit Kreide, stattgefunden hätten. Diese stammten aber keineswegs von uns, allerdings mag es sehr wohl zutreffen, dass uns einzelne Kreidestücke entwendet worden sein könnten und für diese Schandtat benutzt wurden. Dies nicht zuletzt, da wir mit betrunkenen Personen zu tun hatten.
Die Bahnhofsstrasse wird vermutlich nachträglich noch etwas ergänzt.
Im Ganzen war die Aktion aber ein voller Erfolg, auch wenn die Schmierereien die Aktion in den Augen des Schreibenden noch in ein schlechtes Licht rückten. Dafür, dass dies alle zum ersten Mal taten, kann sich das Ergebnis sehen lassen.
Es stellt sich mir die Frage, ob die Polizei an diesem Freitag tatsächlich keine anderen Verbrechen aufzuklären hatte…
Samstag, 12. September 2009
Kreideaktion in Schaffhausen
Eingestellt von Freeman-Fortsetzung um 11:20
Labels: 9/11, Volksreporter
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