Auf Befehl eines Bundeswehroffiziers, der lokale ISAF-Kommandeur Oberst Georg Klein, haben NATO-Luftstreitkräfte zwei Tanklaster bombardiert, die vorher von den Taliban entführt worden sind. Laut Bundeswehr haben die Taliban nachts gegen 1.50 Uhr Ortszeit in der Nähe von Kunduz an einem vorgetäuschten Checkpoint zwei beladene Tanklaster gekapert. Die Ladung war für die deutschen Truppen bestimmt. Danach wurde der Bombenagriff angefordert, dabei sollen zwischen 90 und 150 Zivilisten getötete worden sein, welche nur Benzin abzapfen wollten.
Die herumliegenden Benzinkanister sind ein Indiz für die Richtigkeit dieser Aussage.
Ein Sprecher des afghanischen Gesundheitsministeriums sagte, "zwischen 200 und 250" Dorfbewohner hätten sich um die Laster geschart. Darauf wurden dann Bomben abgeworfen. Daher sei eine "grosse Zahl" von Zivilisten unter den Toten und Verletzten zu befürchten. Im gigantischen Feuerball sind die Menschen bei lebendigem Leib verbrannt.
Nach Angaben des Provinzgouverneurs von Kunduz, Mohammed Omar, wurden bei den Explosionen insgesamt bis zu 90 Menschen getötet. Ein Bewohner des betroffenen Dorf Hadschi Amanullah erklärte gegenüber der dpa: "Mehr als 150 Menschen wurden getötet oder verletzt." Sein 20-jähriger Cousin sei unter den Toten.
Der afghanische Präsident Hamid Karsai hat sein "tiefes Bedauern" geäussert. Der Präsident habe eine Delegation entsandt, um den Vorfall zu untersuchen, bei dem "rund 90 Menschen getötet oder verletzt" wurden, teilte Karsais Büro mit. "Unschuldige Zivilisten sollten bei Militäroperationen nicht getötet oder verwundet werden."
Die Taliban sagen, sie hätten bei dem Zwischenfall gar keine Opfer erlitten. Alle Toten seien Zivilisten gewesen, sagte der Taliban-Führer des Distrikts Char Darah, Mullah Schamudin. "Die Taliban haben die Tankwagen der armen Bevölkerung übergeben und die Gegend dann sofort verlassen." Erst danach seien die Bomben gefallen und hätten 150 Zivilisten getötet, sagt Schamudin weiter.
Die Vereinten Nationen forderten von der NATO eine eingehende Untersuchung des Luftangriffs. Er sei angesichts der Berichte über zivile Opfer "sehr besorgt", sagte der stellvertretende UNO-Gesandte für Afghanistan, Peter Galbraith. Es müsse geklärt werden, warum ein Luftangriff angeordnet worden sei, obwohl die Situation vor Ort unübersichtlich gewesen sei. Galbraith kündigte zudem an, dass auch die UNO-Mission in Afghanistan ermitteln werde.
Heftige Kritik kam vom Netzwerk Friedenskooperative. "Sollten sich die bisher spärlichen Informationen über die Kämpfe nach der Entführung der Tanklastzüge in der Nähe von Kunduz bestätigen, hat die Bundeswehr ein Massaker zu verantworten", sagte der Geschäftsführer des Netzwerks, Manfred Stenner. "Das ist ein erschreckender Preis für ein paar Gallonen geklauten Benzins."
Verteidigungsminister Franz Josef Jung (CDU) wollte sich bisher nicht dazu äussern. Auf die Frage in der Bundespressekonferenz, ob die Bundeswehr immer noch an ihrem Sprachgebrauch festhalten wolle, wonach in Afghanistan kein Krieg herrsche, sagte der Sprecher: "Es handelt sich um einen Stabilisierungseinsatz, zugegeben um einen recht robusten Stabilisierungseinsatz, der Kampfhandlungen miteinschliesst."
Merkel-Regierung Newspeak: "Robuster Stabilisierungseinsatz" ist das neue Wort für Krieg und ermordete Zivilisten sind nur Menschen "die am falschen Ort zur falschen Zeit" waren. Dabei sind die einzigen die am falschen Ort sind und dort nichts zu suchen haben die Deutsche Bundeswehr. "Bundeswehr" ist ja auch die falsche Bezeichnung, seit wann wehrt sie den Feind gegen den Bund ab? Sie ist eine Besatzungs- und Angriffsarmee für die imperialistischen Ziele der USA.
Was sind diese NATO-Kommandeure überhaupt für feige und unfähige Soldaten? Zuerst lassen sie zwei Tankwagen ohne Schutzeskorte durch die Nacht fahren und wundern sich dann wenn sie von den afghanischen Freiheitskämpfern entführt werden. Statt mit einer Kompanie auszurücken, die Entführer zu stellen und das wertvolle Benzin zurückzuholen, wird ein völlig unverhältnismässiger Bombenangriff befohlen der Fahrzeuge, Treibstoff und Menschen vernichtet.
Mann, da muss man ja sehr mutig sein um auf seinen Arsch im sicheren Kommando vor den Bildschirmen zu sitzen und das anzuordnen. Und dann haben diese feigen Verbrecher nicht mal das Rückgrad sich ihrer Verantwortung zu stellen und lügen einfach, es gebe keine zivile Opfer sondern nur Taliban.
Wo ist der Unterschied zwischen eine afghanischen Zivilisten und einen Taliban? Es gibt keinen. Laufen die mit Schildern rum, "ich bin ein Taliban, schiesst mich ab!" Die Taliban sehen aus wie jeder andere auch, sie sind keine Fremden, sie fallen nicht vom Himmel, sondern sie sind Teil der Bevölkerung, es ist ihre Heinmat und die verteidigen sie gegen die verdammten Eindringlinge und Besatzer.
Wie unfähig die NATO ist sieht man ja alleine daran, das sie in sagenhaften acht Jahren mit ihrer hochgerüsteten High-Tech-Armee nicht einen zerlumpten Haufen von Bauern die nur Kalashnikovs haben besiegen können, sondern laufend verlieren und bald ihr Vietnam-Erlebnis bekommen.
UPDATE 8.9.09: Die von der NATO eingesetzte Untersuchungskommission ist nach vier Tagen zum Ergebnis gekommen, es gab zivile Opfer, sagt aber nicht wieviele. Bundesverteidigungsminister Franz Josef Jung hatte am Wochenende ebenso wie Offiziere von Bundeswehr erklärt, dass es sich bei den mindestens 72 Toten ausschliesslich um bewaffnete Taliban-Kämpfer gehandelt hätte. Die unabhängige Menschenrechtsgruppe Afghan Rights Monitor erklärte, sie habe die Umgebung des Angriffs untersucht. Dabei habe sich gezeigt, dass bis zu 70 Dorfbewohner getötet worden seien. Damit wird Jung von der NATO und von der Menschenrechtsgruppe als Lügner hingestellt.
Freitag, 4. September 2009
Bundeswehr verursacht ein Massaker in Afghanistan
Eingestellt von Freeman-Fortsetzung um 06:48
Labels: Afghanistan, Deutschland, Krieg, Mord
Abonnieren
Kommentare zum Post (Atom)
0 Kommentare:
Kommentar veröffentlichen
Hinweis: Nur ein Mitglied dieses Blogs kann Kommentare posten.