Samstag, 12. September 2009

Kreideaktion in Duisburg

Es ist 23:55 Uhr am besagten Tag X... „9/11“ 2009

Ich fahre auf den Haupteingang des Duisburger Hbf. zu. Nachdem ich auf den ersten Blick keine Personen ausmachen kann, welche sich vielleicht in einer größeren Gruppe zusammen gefunden hätten, entschließe ich mich meine Möhre zu parken um auch sicher zu sein, dass ich hier heute nur einer von Wenigen oder sogar allein stehen werde. Bewaffnet mit Fragen gespickten Flugblättern, welche ich mir von Nuoviso.tv besorgt und kopiert habe, betrete ich den Bahnhofsvorplatz. Ich schaue mich ungläubig um und denke, wo sind die Leute denn alle? Wollten die sich eventuell am Osteingang treffen und ich Idiot bin der Einzige, der es nicht gelesen hat? Ich laufe also auf den Haupteingang zu um Ausschau nach den Anderen zu halten. Vorbei an einer Grupe von ca. 7 Leuten, von denen einige eine Flasche Bier in der Hand halten und denke, nee, die werden bestimmt nicht dazu gehören... Am Besten sprichst Du die auch mal nicht an, denn wer weiß was das für Freaks sind? ;-)

Ich gehe also an dieser „Siebener“ Gruppe vorbei und bleibe 10 Meter vorm Haupteingang verwundert stehen. Nachdem ich erkenne das eine weitere Gruppe, die sich im Eingangsbereich aufhält, noch finsterer und eher nach chronischen Schluckis als nach fragenstellenden klugen Köpfen ausschaut, drehe ich mich noch einmal um. Kaum habe ich mich zur besseren Orientierung noch einmal umgesehen, da merke ich, dass man in der “Siebener“ Gruppe auf mich und meine Bewaffnung (Flugblätter) aufmerksam geworden ist. Ich habe den Entschluss gefasst einfach mal irgendwie, irgendwen und irgendwas zu fragen... „Entschuldigung, 23:55 Uhr ??? Die Kreideaktion???“

Sie lachen und wenden sich zu mir. Ich habe sie gefunden. Sind wir etwa alle, frage ich ungläubig??? Einer sagte ja, leider. Genau das hätte ich auch geantwortet, wenn man mich gefragt hätte. Wir kommen ins Gespräch und unterhalten uns über die neuesten Meldungen und worüber die Jungs und Mädels sich sonst noch so informiert haben. Während dessen stoßen noch 3 weitere “Fragensteller“ hinzu. Als ich hörte dass nur einer von denen aus Duisburg kommt, war ich dennoch positiv überrascht. Vier von uns kamen mit dem Zug aus Dortmund, zwei aus Mülheim an der Ruhr, ich aus Moers und wer weiß, wie viele Kilometer die anderen in Kauf genommen hatten. Nach einer Weile entschließen wir uns zur Duisburger Einkaufsmeile, die Königsallee, zu ziehen um dort dem Pflaster einige unverkennbare Zeilen zu verpassen. Zeilen, welche nicht nur neugierig, sondern auch aufwecken sollen. Ich erinnere mich noch gut, wie viele Gedanken ich mir gemacht habe, dass ich dort bloß keinen Müll hinschreibe, der von den vielen “Realitätsverweigerern“ schnell als dummes Zeugs oder als Verschwörungsschrott verstanden werden könnte. Wir sind nun 11 Personen... 11!!! Eine denkwürdige Zahl denke ich noch...

Es geht los... Wir verteilen uns auf der gesamten Breite der Meile und lassen der Kreide freien Lauf! Es fängt an Spaß zu machen und jeder bewundert noch einmal sein eigenes Werk. Zeilen wie: "9/11 selbst gemacht" - "Öl ist wichtiger als Menschenleben" - "Die Medien lügen!" - "9/11 was an inside job!" - Die 9/11 Lüge..." usw.

Einige wenige Passanten bestaunen und einige misstrauen unseren Zeilen im Vorbeigehen. Niemand fragt was wir da machen und niemand will mit uns etwas zu tun haben. Egal, wir machen weiter. Nach einer halben Stunde die erste Pause. Unsere Kreide neigt sich langsam dem Ende zu. Wir versammeln uns noch einmal auf eine Zigarette und verteilen unsere Kreidereste auf brüderliche Art. Plötzlich nähert sich uns ein zu diesem Zeitpunkt längst schon erwartetes grün-weißes Fahrzeug mit der Aufschrift "Polizei". Ob sie nur eine Routinedurchfahrt an uns vorbei führte oder wir der eigentliche Auslöser für ihre plötzliche Präsenz waren, ist bis heute unklar. Ich denke mir, „Ralle, dass ist die Chance.... “ Angriff ist die beste Verteidigung. Ich laufe auf den Streifenwagen zu und signalisiere dem Fahrer, dass er doch bitte kurz anhalten solle. Der Beamte dreht sein Fenster runter und schaut mir fragend und verwundert in die Augen. Ich drücke ihm und seiner mich mit finsteren Blicken verunsichernde Beifahrerin einen Flyer mit den Worten in die Hand, " Bitte sehr, das ist für Sie". Der Fahrer fragt mich was denn das sei und ich antworte ihm nur, " etwas sehr interessantes zur politischen Weiterbildung"... Er ließt, er lacht, ich lache, er bedankt sich und wir sehen uns nie mehr wieder...

Nachdem jeder von uns seine Vorräte aufgebraucht hat und auch meine Flyer nur noch zu dritt sind, kommen wir zu einem letzen Gedankenaustausch zusammen und tauschen fleißig unsere Mailadressen aus. Wir sind uns einig, dass wir viel zu wenige waren und solche Aktionen wesentlich öfter in Angriff genommen werden müssen um gegen die Volkskrankheit "Realitätsverweigerung" anzukommen.

Fazit:

Wir waren zwar nur 11 Leute, aber wir haben mindestens 911 Fragen und Antworten im Duisburger Stadtzentrum bei den ahnungslosen Bürgerinnen und Bürgern ins Bewusstsein gerufen... Eine gelungene und stolze Aktion hinterlässt Spuren!

Bis zum nächsten Mal und viele Grüße!!!

Colorado...

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