Bereits vor einen Monat habe ich hier davor gewarnt, die grösste Gefahr der wird bevorstehen ist nicht eine Inflation, sondern eine Deflation. Dies wird nun für die Schweiz bestätigt, die Jahresteuerung sank den fünften Monat in Folge. Der Rückgang betrug 1,2 Prozent, so tief wie seit über einem halben Jahrhundert nicht mehr.
Tiefer als in diesem Sommer war die Jahresteuerung letztmals im August 1953, als sie minus 1,3 Prozent betrug, wie die Statistik für die Stadt Zürich am Dienstag zeigt. Zwischen Juli 2008 und Juli 2009 waren es nun 1,2 Prozent. Im Juni 2008 hatte die Inflationsrate noch 3,3 Prozent betragen.
Hauptverantwortlich für den Rückgang im Juli sind die wegen des Ausverkaufs günstigeren Preise für Kleider und Schuhe. Der Index bei der dieser Produktgruppe fiel um nicht weniger als 10,7 Prozent.
Günstiger wurden auch Hausrat (-1,0 Prozent), Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke (-0,4 Prozent), Wohnung und Energie (-0,4 Prozent), Freizeit und Kultur (-0,2 Prozent) und sonstige Waren und Dienstleistungen (-0,1 Prozent).
Beim Verkehr blieb das Preisniveau stabil. Teurer wurden alkoholische Getränke und Tabak (+0,4 Prozent), Gesundheitspflege (+0,2 Prozent), Restaurants und Hotels (+0,1 Prozent) und Nachrichtenübermittlung (+0,1 Prozent).
Dank tieferer Preise für Wohn- und Schlafzimmermöbel sowie Einrichtungszubehör gingen im Vergleich zum Juni auch die Kosten für Hausrat und laufende Haushaltsführung zurück (-1 Prozent).
Auch bei den Freizeit- und Kulturartikeln sanken die Preise: Computer, Sport- und Campingartikel sowie Fernsehgeräte wurden um 0,2 Prozent günstiger.
Die Gesundheitspflege verteuerte sich um 0,2 Prozent. Dies lag insbesondere an gestiegenen Preisen für Labor- und Spitalleistungen, Medikamente und für den Zahnarzt.
Unverändert blieben die Preise für den Verkehr. Die Preise für Diesel stiegen zwar um 2 Prozent an, doch die Benzinpreise sanken um 1,4 Prozent. Teurer wurden auch das Fliegen sowie neue Automobile. Occasions-Wagen wurden hingegen günstiger.
Speisen und Wein in Restaurants sowie Mahlzeiten zum Mitnehmen wurden teurer, während die Preise in der Hotellerie leicht zurückgingen.
Wegen der sinkenden Erdölpreise war der Preisrückgang bei den importierten Gütern mit 2,2 Prozent viel grösser als bei den Gütern, die aus der Schweiz stammten (-0,1).
Im Jahresvergleich sind die Importprodukte um sogar um 7,2 Prozent zurückgegangen.
Generell kann man sagen, die Preise für Konsumgüter sinken über die ganze Palette, speziell die aus dem Ausland, nur Dienstleitungen innerhalb der Schweiz wegen der Löhne sind leicht gestiegen. Auf dem ersten Blick ist das für den Konsumenten gut, er kann mehr für sein Geld kaufen, aber die Unternehmen erwirtschaften durch den Preiszerfall weniger Ertrag, was sich über kurz oder lang auf die Investitionen und den Arbeitsplätzen auswirken wird. Die Deflationsspirale geht weiter nach unten.
Was nutzen einem die tieferen Preise, wenn man keinen Job hat.
Die Arbeitslosigkeit steigt
Diese Trend schlägt sich bereits auf den Schweizer Arbeitsmarkt durch: Im Juni ist die Arbeitslosenquote von 3,4 auf 3,6 Prozent gestiegen. Letztmals höher war die Quote vor gut drei Jahren. Der Beschäftigungsindikator der Konjunkturforschungsstelle der ETH Zürich (KOF) weist für den Juli einen deutlich negativen Wert von -11,1 auf. Dementsprechend sei mit einem spürbaren Beschäftigungsabbau bis Ende Jahr zu rechnen, so das KOF. Für 2010 wird sogar eine Rekordquote von 5,5 Prozent erwartet.
Für Deutschland erwartet die OECD 2010 eine Rate von 11,6 Prozent. In den USA sieht Roubini eine Arbeislosenquote von 11 Prozent im nächsten Jahr kommen.
Laut meinen Quellen hat zum Beispiel der Schweizer Detailshandelsriese COOP ein Einstellungsgstop verhängt. Jedenfalls bekommen Bewerber diese Auskunft. Auch bei der Konkurrenz Migro sieht es danach aus. "In den letzten Monaten melden sich bei der Gewerkschaft immer mehr Betroffene, die entlassen werden", sagt Robert Schwarzer von der Gewerkschaft Unia. "Darunter befinden sich vor allem Migros-Angestellte, langjährige Mitarbeiter, aber auch ältere und gesundheitlich angeschlagene Personen."
Die Firmen müssen nur die "normalen Abgänge" nicht ersetzen, dann bewirkt das automatisch weniger Arbeitsplätze.
Düsterer als im Detailhandel sieht die Situation im Gastrogewerbe aus. Dort ist die Zahl der gemeldeten Arbeitslosen zwischen Mai 2008 und Mai 2009 um 25,4 Prozent angestiegen. Gemäss Staatssekretariat für Wirtschaft (Seco) beträgt die Arbeitslosenquote im Juni im Gastgewerbe 8,1 Prozent.
Auch wenn die Aushängeschilder wie Vater und Sohn Hayek das Gegenteil behaupten: Der Uhrenindustrie, bis vor kurzem noch das Aushängeschild der industriellen Schweiz, geht es schlecht, seit Jahresbeginn sehr schlecht sogar. Lauter Negativrekorde müssen im Jurabogen geschrieben werden: Bei 11% liegt mittlerweile die Arbeitslosigkeit in der Uhrenindustrie, zudem wurden seit Oktober über 3'200 Arbeitsplätze der 53'300 Stellen aufgelöst und dementsprechend Kündigungen ausgesprochen.
Das Exportgeschäft der Schweiz bricht ein: Düstere Aussichten für den Produktionsstandort Schweiz: "Es könnten bis zu 25000 Arbeitsplätze gefährdet sein – also die Hälfte der Stellen, welche die Maschinen-, Elektro- und Metallindustrie in den vergangenen Jahren geschaffen hat", warnt Johann Schneider-Ammann, Unternehmer und Präsident der Industrievereinigung Swissmem.
Die Baubranche ist nicht so hart betroffen, aber gerade weil sie die Rezession bisher so gut verdaut hat, drohen für die Zukunft Gefahren. "Die Frage lautet, ob die Politik die Krise verschärft oder nicht", sagt Hansueli Scheidegger von der Unia. "Wir hören mehr und mehr von Kommunen, die ihre Investitionen bremsen wollen und zum Beispiel eine Schulhaussanierung zurückstellen."
Die Steuereinnahmen gehen massiv zurück
Wirtschaftsrückgang bedeutet weniger Steuereinnahmen, was sich zeitverzögert auswirken wird und den Staat dazu zwingt entweder die Steuern zu erhöhen oder weniger auszugeben. Beides ist schlecht und bedeutet, die Bevölkerung hat weniger Geld zum ausgeben. Die Spirale dreht sich weiter nach unten.
Die neuesten Zahlen aus den USA zeigen, die Steuereinahmen sind dieses Jahr um 18 Prozent gefallen, der grösste Rückgang seit der letzten Weltwirtschaftkrise, aber gleichzeitig steigt das Haushaltsdefizit auf 1,8 Billionen Dollar.
Die Einnahmen aus der Einkommenssteuer sind um 22 Prozent gefallen, die Unternehmenssteuer sogar um 57 Prozent. Weniger Geld kommt auch in die Kassen der Renten- und Krankenversicherung. So eine schlechte Einnamensituation des Staates gab es zuletzt 1932, mitten in der grossen Depression.
Zum Vergleich, die Gesamtausgaben der Bundesrepublik Deutschland für 2008 beliefen sich auf 283,2 Milliarden Euro, Amerika hat alleine ein DEFIZIT von 1'250 Milliarden!!!
Den Leuten geht es schlecht
Wenn es den Leuten schlecht geht, dann haben dafür andere mehr zu tun, wie die Pfandleiher und Gandlokale. "Wir sind voll ausgebucht. So riesige Mengen an Ware hatten wir noch nie. Wenn andere die Krise haben, herrscht bei uns Hochkonjunktur", sagt Gantleiter Fritz Forrer vom städtische Gantlokal Hardau in Zürich. Während man früher aktiv Gegenstände zum Versteigern sammelte, muss man heute Ware zurückweisen.
Viele Gegenstände stammen aus Betreibungs- oder Konkursämtern. Oder aber auch aus Lagerhallen, bei denen die Gebühren nicht mehr bezahlt wurden. Es ist zu viel Ware auf dem Markt die keiner will. Es kämen aber auch viele Personen spontan vorbei: "Man merkt, die Leute brauchen schnell Geld. Von schwerem Goldschmuck bis zu teuren Autos kommt alles unter den Hammer", so Forrer weiter.
Viele Menschen kaufen nichts, sondern stossen das was sie haben noch ab. Die Preise für neue Waren fallen. Deshalb, solange wir das existierende Geldsystem haben, ist eine Deflation gar nicht gut, es benötigt "Wachstum" oder eine gewisse Inflation damit die Marktwirtschaft funktioniert.
Banken müssen enteignet werden
Die Unverschämtheit ist, die Banken haben weltweit Billionen an Steuergelder zur "Rettung" erhalten, horten es aber, geben es nicht der Wirtschaft und der Bevölkerung weiter, sondern parken es bei den Zentralbanken oder zocken damit genau so wie vorher im Spielkasino. Deshalb steigen die Börsen ... bis zum nächsten Crash. Die lachen sich tot über uns doofen die hart arbeiten und ihre Verluste tragen.
Ich frage mich sowieso, warum unterliegen Banken nicht dem Glückspielgesetz? Denn fast alles was sie machen ist nur noch Wetten abschliessen. Bei allen Derivaten geht es ums Zocken, hat mit der Realwirtschaft nichts zu tun. Wo ist der Unterschied ob man auf ein Pferd setzt oder auf einen Aktienindex, oder auf Zinsen, oder ob jemand seinen Kredit nicht mehr zurückzahlen kann? Eigentlich ist das illegales Glückspiel.
Das Privileg der Banken ist nicht als Selbstzweck da, um mit Spekulationen und virtuellen Finanzkonstrukten Profit zu machen, sondern als Service für die Volkswirtschaft zu dienen. Deshalb fordere ich, die Banken die das tun müssen enteignet werden, sie erfüllen nicht ihre staatsbürgerliche Verantwortung gegenüber der Gesellschaft. Die Macht der Banken über die Regierungen, Wirtschaft und Gesellschaft überhaupt muss gebrochen werden.
Sie erpressen uns mit dem Totschlagargument "too big to fail - zu gross um fallen gelassen zu werden!" Blödsinn, selbstverständlich können wir sie fallen lassen. Fangt damit an, in dem ihr sie boykottiert, besonders die Grossbanken, zieht euer Geld ab, nutzt sie nicht mehr, keine Kredit- und Bankkarten, zahlt alles in Bar, es geht auch ohne sie.
Dienstag, 4. August 2009
Die Preise fallen weiter, tiefste Teuerung seit über 50 Jahren
Eingestellt von Freeman-Fortsetzung um 03:13
Labels: Wirtschaft
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