Einer der grössten Tageszeitungen der Schweiz berichtet über "uns". Was ein Gemüsebeet zur Selbstversorgung so alles auslöst ;-)
Alternative Gruppe sorgt in Steg mit einem Gemüsebeet für Aufruhr
In Steg habe eine Endzeitsekte Land gepachtet, heisst es im Dorf. Der Landbesitzer widerspricht: Es handle sich um Alternative, die hier ein Gemüsebeet bepflanzten.
Ein Gemüsebeet im Weiler Oberrohr sorgt derzeit für wilde Spekulationen in Steg. Es ist ein kleiner Fleck Land, auf dem Karotten, Kartoffeln, Mais, Zwiebeln und Salatköpfe dicht nebeneinander wachsen. Hier, inmitten einer Gruppe von Häusern, soll eine Endzeitsekte Land gepachtet haben. «Sie kommen hin und wieder vorbei und ernten das Gemüse», sagt eine Fischenthalerin. Aufgetaucht sei die Gruppe aus dem Nichts: «Im Frühling waren sie plötzlich da und begannen mit dem Pflanzen.» Richtig um das Feld gekümmert hätten sie sich nicht: Was gedeihe, das gedeihe, der Rest gehe ein. Von ihrem Kleidungsstil her glichen die Gruppenmitglieder den Mormonen. «Sie suchen den persönlichen Kontakt zu den Nachbarn. Und manchmal sitzen sie einfach auf der Wiese und flechten Blumenkränze.»
Der Landeigentümer lacht
Über diese Darstellung kann Adalbert Furrer nur lachen. Er ist Besitzer des Landes, auf dem das Gemüse wächst und hat es verpachtet. «Ganz sicher nicht an eine Endzeitsekte», wie er sagt. Bei der Gruppe handle es sich um junge Leute aus der Region Zürich, die eigentlich ein Ökodorf aufbauen wollten, um sich selbst versorgen zu können. Da ihnen momentan das Geld dazu fehle, bauten sie einfach eigenes Gemüse an. «Die Leute sind nicht religiös, sondern politisch», betont Furrer. So seien sie beispielsweise gegen die herrschende Finanzordnung und das hiesige Bankensystem. «Sie wollen mit der Natur leben: ohne Gentech und Chemie.» Bei Furrer landete die lose Gruppe nach seinen Angaben zufällig.
Mit dem «Tages-Anzeiger» wollte die Gruppe keinen Kontakt aufnehmen. Gedanklich steht sie dem Betreiber des Blogs «Schall und Rauch» nahe, der online eine «alternative Nachrichtenseite» unterhält. In seinem Blog unterstützt er die Idee der Selbstversorgung mit Lebensmitteln und die Idee von autarken Gemeinden. «Die Welt ist eine Illusion, die uns vorgegaukelt wird um uns zu manipulieren und wie Schafe zu treiben. Alles Schall und Rauch eben», heisst es da. Unter anderem werden die Terroranschläge vom 11. September 2001 in Frage gestellt und die Linken als Steigbügelhalter der Faschisten bezeichnet.
Tages-Anzeiger
Sobald man sich nicht konform verhält löst man gleich Angst bei den Schafen aus.
Freitag, 21. August 2009
Der Samen geht auf
Eingestellt von Freeman-Fortsetzung um 08:24
Labels: Alternativen, Medien
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