Alle deutschen Qualitätsmedien berichteten am Tag nach der Wahl im Iran die gleiche Meldung; der SMS- und Mobilfunkverkehr wäre von der Regierung blockiert worden, um die Demonstranten daran zu hindern zu kommunizieren. Der Schmiergel, der Lokus, die Finanschial Schleim, die Täusche Schwelle, die Vält, die Warz, die Hatz und wie sie alle heissen unisono die gleiche Schlagzeile:
„SMS können nicht mehr verschickt werden, zwischenzeitlich fällt das Mobilfunknetz in Teheran aus.“
Da behauptet irgendeiner das und schon plappern sie es alle nach, weil es so schön ins Konzept passt. Copy/Paste-Journalismus. Ich bin der Sache nachgegangen und habe folgendes festgestellt:
Es gibt insgesamt FÜNF Mobilfunknetzbetreiber im Iran, diese sind:
EINE staatliche, die Mobile Communications Company of Iran (MCI) ... und VIER private.
- Irancell Telecommunications Services Company (MTN Irancell)
- Telecommunication Kish Company (TKC)
- Mobile Telecommunications Company of Esfahan (MTCE)
- Rafsanjan Industrial Complex (Coop) (Taliya)
Das grösste Netz hat die staatliche MCI mit 18 Mio. Kunden und die private Irancell hat 16 Mio.
Die Irancell gehört einer der grössten Mobilfunkbetreiber der Welt, der MTN Group mit Sitz in Südafrika. Der Konzern ist in 22 Ländern tätig, hauptsächlich in Afrika und im Nahen Osten. Die Länder sind: AFGHANISTAN, Benin, Botswana, Kamerun, Kongo, Elfenbeinküste, Zypern, Ghana, Guinea Bissau, Republik Guinea, IRAN, Indien, Liberia, Nigeria, Ruanda, Südafrika, SUDAN, Swasiland, SYRIEN, Uganda, JEMEN und Sambia.
Die beiden Hauptaktionäre von MTN sind der staatliche südafrikanische Pensionsfond Public Investment Corporation (PIC) und die Mikati Familie aus dem Libanon.
Auf Anfrage, ob ihr Mobilfunknetz im Iran gestört worden sei, antworte die Sprecherin der MTN Group, Frau Nozipho Januray-Bardill, in Johannesburg am Mittwoch laut Reuters:
„Das MTN Netzwerk läuft im Iran und alles ist in Ordnung.“
Die Aussage des Betreibers von Irancell widerspricht demnach was die Massenmedien erzählen und MTN wird es ja wohl wissen was mit ihrem Handynetz los ist.
Ausserdem, auch wenn die staatliche MCI ihr Netz abgeschaltet hätte, gebe es ja noch die anderen VIER privaten Netzbetreiber. Eines davon gehört ja sogar dem ehemaligen iranischen Präsidenten, Grossindustriellen und Milliardär, Hashemi Rafsanjani (wird Raff-Zahn-Jani ausgesprochen), der Hauptunterstützer und Finanzie der Opposition von Moussavi, und sein Netz hat ja sicher funktioniert.
Für mich sieht es eher aus wie wenn das Handy-Netz durch die vielen SMS und Telefonate wegen der Ereignisse überlastet war und es deswegen zu Störungen kam, sicher war viel mehr los als an normalen Tagen und es ist kurzzeitig zusammengebrochen.
Überlegen wird doch mal, wie werden tausende Demonstranten auf einen Schlag informiert, und wie wissen sie wo eine Demo stattfindet? Wie bringt man eine Menschenmenge zur gleichen Zeit an einem Ort zusammen? Doch hauptsächlich übers Internet oder per SMS, und nur wenn ein "Organisator" das alles koordiniert. Die "Massen" erheben sich doch nicht von sich aus spontan und wissen telephatisch wo was stattfindet. Da muss schon jemand mit einer Infrastruktur, Geld und Logistik dahinterstehen.
Ein Grund für diese vielen SMS könnte der Cyber-Krieg sein, der gegen den Iran geführt wird. Es gibt Aussagen, das Handy-Netz des Iran wurde von ausländischen Geheimdiensten gehackt und tausende Botschaften sind verschickt worden um das Volk aufzuhetzen. Thierry Meyssan berichtet darüber, die CIA würde eine neue subversive Waffe verwenden, die Kontrolle des Handy-Netz. Die haben über eine Hintertür Zugang. Da wurden massenweise SMS an alle die ein Handy haben gesendet. Nur so kann man den organisierten Tumult erklären.
Ihr meint das geht nicht? Dann möchte ich an meinen Artikel vom 4. Dezember 2008 erinnern, in dem ich über den Cyber-Krieg gegen Syrien und den Libanon berichtet habe, wo genau das passierte. Jeder mit Handy bekam eine SMS und eine Botschaft auf seine Combox von den israelischen Informationskriegern. So eine Aktion könnte auch gegen den Iran jetzt stattfinden.
Wie Reuters berichtet, hat der iranische Innenminister Sadeq Mahsouli am Mittwoch gesagt, dass die Randalierer welche an den gewaltätigten Demonstrationen beteiligt waren, von der CIA und von Oppositionsgruppen im Exil, der Volks-Mudjahedeen, finanziert werden.
"Viele Randalier sind in Kontakt mit den Vereinigten Staaten, der CIA und der Monafeghin (Volks-Mujahedeen) und werden mit ihrem Geld finanziert," sagte Mahsouli. Er meinte auch, die USA, Grossbritannien und Israel würden den Aufstand als Drahtzieher lenken.
Bereits im Januar hat der Iran ein von der CIA unterstützes Netzwerk aufgelöst, welches eine "weiche Revolution" durchführen wollte. Die Gruppe hatte ihre Basis in Dubai, welche unter dem Deckmantel von wissenschaftlichen und kultulären Begegnungen, Kontakte zwischen US-Staatsbürgern und Iranern aufnahm. Die Iraner merkten nicht, wie sie über die wahren Absichten getäuscht wurden.
Der US-Geheimdienst versucht ihre Erfahrung mit Farbrevolutionen zu wiederholen, in dem sie Kontakt mit einflussreichen Persönlichkeiten und Eliten im Iran sucht. Iranische Offizielle sagten, $32 Mio der $75 Mio, die vom US-Kongress für die Destabilisierung des Iran vorgesehen sind, wurden für dieses Projekt ausgegeben.
Dazu passt die neuest Meldung von CNN; US-Verteidigungsminister Robert Gates hat am Dienstag einen Befehl unterschrieben, mit dem ein neues Militärkommando zur Cyber-Kriegsführung eingerichtet werden soll. Damit wird man offensiv gegen Staaten vorgehen können, aber auch den Schutz der eigen militärischen Netzwerke sicherstellen. Das sogenannte Cyber Command oder auch USCYBERCOM wird sein Hauptquartier in Ford Mead Maryland haben und vom Direktor der National Security Agency (NSA) geführt werden.
Spruch des Tages wegen der Plakate: "Vielleicht verstehen die Mitarbeiter der iranischen Wahlbehörde kein Englisch? Versucht es doch mal mit Farsi, liebe 'spontane' Demonstranten!"
Mittwoch, 24. Juni 2009
Der Informationskrieg gegen den Iran
Eingestellt von Freeman-Fortsetzung um 15:05
Labels: Iran, Medien, Propaganda
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