Unser ASR-Volksreporter Jo berichtet exklusiv aus Vancouver Kanada für uns:
Es ist ein schöner Tag in Vancouver. Ausnahmsweise mal kein Regen und die Straßen sind nur mäßig voll. Es sind nur noch eineinhalb Wochen bis zu den Olympischen spielen. Wäre ich hier herkommen, ohne das kritische Denken, dass durch Blogs wie ASR und Infokrieg geweckt wurde, würde ich sagen, es Läuft hier alles nach Plan. Vancouver steht in den Startlöchern für die Spiele. Nur noch die Obdachlose von den Strassen scheuchen, oder sie gnädigerweise in Heime stecken, dann kann’s losgehen.
Ich habe damals (als ich vor 3 Jahren schon einmal in Vancouver war) schon mitbekommen, dass, abgesehen von den Obdachlosen, so einiges im Gange ist, was eigentlich so nicht hingenommen werden kann. Ich habe es persönlich erfahren, als ich (täglich) von Vancouver nach Squamish gefahren bin. Die Straße trug damals zurecht den Namen „Sea to the Sky-Highway“! Ungelogen: Es war einfach traumhaft, diese Strecke zu fahren. Jeden Tag aufs Neue“
Hier ein Bild von dem Highway:
Doch da diese Straße die einzige! Verbindung zwischen Vancouver und Whistler (der Ort, an dem die meisten Spiele ausgetragen werden) ist musste eine Lösung für unsere Chevrolets aus dem Hause GMs her. Es wurden, ganz neben bei, 4371 Fahrzeuge für die Olympiade von GM „zur Verfügung gestellt.“ Ich mein, wenn man schon auf der Welt mit den größten „Companies“ zusammen arbeitet, warum nicht?
Das Ende vom Lied war, dass man die Sea to the Sky-Straße vergrößern musste und dafür brauchte man Unmengen von Sprengstoff. Es wurde die Natur katastrophal zerstört. Mich hat es damals schon gewundert, dass die „Officials“ das so einfach durchboxen konnten. Aber .. da ja alles von Oben regiert wird, macht es dann am Ende auch wieder Sinn.
Hier ein Bild von mir selbst von der Verwüstung der Natur zwischen Vancouver und Squamish:
Kurz um: Es wurden für die Olympischen Spiele sprichwörtlich Berge bewegt. Aber natürlich alles im „grünen Umfang.“ Das versteht sich ja von selbst ;-)
Als ich damals Vancouver verlassen habe, hieß es, dass die gesamten Spiele ca. 6 Milliarden CAD kosten werden. Jetzt habe ich erfahren, dass es um das Doppelte teurer wurde. Finanziert und gesponsert wurde die Olympiade größten teils aus den Taschen der Kanadier. Das restliche „Kleingeld“ kam von PetrolCanada, RBC (Royal Bank of Canada), McDonalds, Bell/Telus (Beides Mobilfunkanbieter) … ich mein… was braucht man mehr? Geld, Essen, Mobiltelefon, Sprit?
Als ich jetzt zum 2. Mal hier in Vancouver angekommen bin, habe ich bemerkt, dass die Euphorie schon so richtig im Gange ist. Ganz Vancouver will jetzt endlich die Spiele erleben, für die sie ca. 8 Jahre geschuftet haben. Doch irgendwie gab es da dummerweise eine Gruppe von Leuten, die ganz und gar nicht so einverstanden waren mit dem, was über ihre Köpfe hinweg beschlossen wurde.
Als ich dann am 12. Februar 2010 gekommen bin, traf ich auf eine Demo, die (meines Erachtens) sehr gut organisiert war.
Erstaunlich, dass die kanadische Polizei nicht härter durch gegriffen hat. Aber dadurch dass Medienaufkommen, waren die armen Polizisten dazu verdonnert, die Protestanten aus der 2. Reihe anschauen zu müssen.
Hinzu kam, dass auf Grund der Eröffnungsspiele die Stadt schon voll mit Touristen war und Gewalt (die hier wohl gerne praktiziert werden würde) wohl bei den ganzen Touri-Familien nicht so gut angekommen wäre.
Aber die Präsenz von oben war natürlich auch da:
Und deutsches Fernsehen darf auch nicht fehlen:
Für mich eine echt (bestätigende) Erfahrung, dass es diesen ereignisgeilen Journalisten überhaupt nicht mehr um die Sache an sich geht, sonder nur um die Kohle, die damit zu machen ist. Ich hab die drei gefragt, woher sie sind, in welchem Auftrag sie da sind und ob es sie persönlich interessiert. Die Antwort war recht simpel: „We’re from NewYork and we work for a co-company of the ARD, which sells tapes to Germany and other German speaking countries.(Österreich, Schweiz!?) Interested? Fuck no, why should I?“
Die Demonstranten haben auch gegen die CocaCola Company demonstriert und speziell gegen die Wintergames 2014 in Sotschi (Russland), wo im 19 Jahrhundert ein Genozid an der tscherkessischen Bevölkerung begangen wurde. Es leuchtet auch ein, dass auf einem solchen Grund und Boden nicht gerade internationale Spiele ausgetragen werden sollten, da zudem die Regierungen immer noch nicht offiziell von einem Genozid sprechen.
Auf dem Platz waren aber nicht nur die zahlreichen Demonstranten, ein paar Police Officers sondern auch noch einige Männer in Schwarz (siehe oben). Ich habe mich gefragt, was deren Aufgabe in diesem Spiel wohl sein mag. Ich bin hingegangen und hab gefragt. Er wollte mir zuerst nicht so recht eine Antwort geben, bis ich dann aber erfahren habe, dass eine „privat security guard“ angeheuert wurde, um den Platz und die Demo „zu überwachen“. Es ist schlimm, wirklich schlimm. Überwachung, Angst, Terror. Das ist ein verdammter Teufelskreis.
Ich habe dann noch eine Demonstrantin gefragt, ob ich sie über die Hauptgründe der Demo interviewen darf, worauf sie freundlich zugesagt hat:
"Ich gehöre zu dem Olympic Resistance Network, welches geholfen hat, diese Runde hier heute zu organisieren. Was wir machen… Wir stehen hinter dem einheimischen (Natives) Volk von British Columbia und das hier ist kein zugesprochenes Land und die Companys die hier her gekommen sind um die Spiele zu veranstalten, sind dazu nicht berechtigt. Wir stehen also in Solidarität (mit den Einheimischen). Sie gehören zu den ärmsten Gruppen in Kanada. Sie leben in Armut. Es ist deshalb auch eine Schande, dass die 'Natives' bei der Eröffnungsfeier mithelfen. (Kommentar: Wer die Eröffnungsfeier angeschaut hat, weiß was sie meint). Des Weiteren sind wir hier, weil wir hunderte von Obdachlosen auf den Straßen von Vancouver haben und anstatt nach den Ärmsten und am tiefsten Gesunkenen zu schauen bereiten sie (die Regierung) den Großen wie Royal Bank of Canada, GM, McDonalds ein Leben wie Gott in Frankreich… damit die Zusammenarbeit (dort) verbessert wird. Diese Runde ist schon seit einiger Zeit in unseren Kreisen aktiv. Und das hier ist unsere Woche und unser Tag um 'ihnen' zu zeigen, wie wir uns fühlen und um die Party stillzulegen."
Kurz: Die Großkonzerne, Polizei und natürlich die offiziellen Medien verdammen die Gerechtigkeit, achten nicht auf Menschenrechte und schneiden sich damit ganz langsam aber sicher in ihr eigenes Fleisch. Geld und auszuübende Macht ist ein viel, viel interessanteres Spielzeug als nur „so“ einen Wettkampf unter Athleten auszutragen. Dieses ganze „Drum Herum“ hat wohl nur zwei Gründe: Geld und Macht über uns.
In einem Vlog hat eine Kanadierin es einfach genial auf den Punkt gebracht: „The olympics is a new world order thing because everywhere it goes it brings he police state with it and then the police never leaves.“!!!
Ich persönlich finde die Grundidee solcher Spiele lobenswert. Im/über Sport die Kräfte zu messen und Menschen für ihr Erreichtes zu loben. Leider ist es zu einem Geld-Machtsumpf verkommen und wenn es so weiter geht, darf bald keiner mehr hingehen, da wir ja – wenn wir aufwachen – ja schlechthin nur noch eine Gefahr für „sie“ sind.
Ich war sehr positiv überrascht über die Offenheit der Kanadier, die wohl zumindest teilweise aufgewacht sind und sich nicht mehr vom „Vorbild“ Obusha leiten lassen. Ich fand und finde es sehr beruhigend, dass die Botschaft, die wir ja durch ASR und andere Blogs verbreiten auch am anderen Ende der Welt ihren Platz gefunden hat und hoffentlich bald noch mehr Menschen davon überzeugt, welche Werte wirklich zählen.
Ich werde dranbleiben und versuchen weiterhin zu berichten!
Euer Jo
Sonntag, 14. Februar 2010
Die Olympische Spiele in Vancouver – Der dunkle Schatten der Macher
Eingestellt von Freeman-Fortsetzung um 02:55
Labels: Kanada, Volksreporter
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