Die „Iraq Inquiry“ oder der Irak Untersuchungsausschuss unter der Leitung von Sir John Chilcot untersucht zurzeit in London die Hintergründe, wie Grossbritannien in den Irakkrieg kam und ob die britische Öffentlichkeit darüber getäuscht wurde.
Am Montag wurde bekannt, die US-Regierung hat Anfang 2001, gleich nach der Amtseinführung von George W. Bush, mehr als ein halbes Jahr vor dem 11. September und zwei Jahre vor Kriegsbeginn, bereits auf einen „Regimewechsel“ im Irak bestanden.
Das Wort "Regimewechsel" nach amerikanischen Verständnis ist die verharmlosende Beschreibung für einen Angriffskrieg mit Einmarsch und gewaltsamer Entfernung der Regierung, so wie es schon oft praktiziert wurde.
Der damalige Vorsitzender des britischen Geheimdienstausschusses und jetziger Unterstaatssekretär im Commonwealth Office, Sir Peter Ricketts, sagte vor dem Ausschuss, US-Offizielle hätten die Möglichkeit eines „Regimewechsels“ im Irak damals schon aufs Tapet gebracht.
„Es war uns bewusst, dass es Stimmen in Washington gab, einige die über einen Regimewechsel sprachen,“ sagte Ricketts.
Er zitierte einen Artikel der damaligen Sicherheitsberaterin Condoleezza Rice, in dem sie warnte, “nichts wird sich verändern” im Irak, bis Saddam entfernt wird.
Nach dem Angriff auf die Twin Towers und das Pentagon in Washington am 11. September sagte er, hätte sich die Meinung der USA weiter verhärtet.
“Wir hörten, die Leute in Washington dachten es gebe eine Verbindung zwischen Saddam Hussein und Osama Bin Laden – aber nichts schriftliches. Ich glaube wir sahen keine Beweise darüber,“ sagt er.
Der Chef der Abteilung Naher Osten im Aussenministerium, Sir William Patey, erzählte dem Ausschuss, dass sein Büro Kenntnis von Gesprächen innerhalb der Bush-Regierung hatte, kurz nach dem sie ins Amt 2001 kam.
„Im Februar 2001 hörten wir die Kriegstrommeln aus Washington und wir diskutierten das intern,“ sagte Patey.
Diese Nachricht, Bush hätte den Irakkrieg von Anfang an gewollt ist nichts neues, aber es ist wichtig dies aus dem Munde von Insidern der britischen Regierung zu hören und bestätigt zu bekommen. Denn man wirft uns ja vor, ihr behauptet immer diese "Verschwörungen" von Bush und seinem Lakai Blair, aber wo ist der Beweis dafür? Hier sind nun die Beweise, welche vor dem Ausschuss ausgesagt wurden.
Gordon Brown wurde von britischen Kriegsgegnern gezwungen die "Iraq Inquiry" einzusetzen und er hat es widerwillig getan. Die britischen Offiziellen des Untersuchungsausschusses haben den Auftrag herausfinden, wie Grossbritannien in den Irakkrieg kam und ob die Blair-Regierung die Öffentlichkeit getäuscht hat.
Bereits ist ein Bericht durchgesickert der zeigt, Premierminister Tony Blair hat die britischen Militärpläne für eine komplette Invasion des Irak während des ganzen Jahres 2002 verheimlicht, in dem er damals behauptete, das Ziel Grossbritanniens wäre es „Entwaffnung und nicht Regimewechsel.“ Er hat eine Verhandlungsbereitschaft mit Saddam Hussein vorgetäuscht, obwohl der Krieg bereits beschlossene Sache war und die Vorbereitungen dazu liefen.
So steht in einem Memo von Generalmajor Graeme Lamb, Kommandant der Spezialeinheiten, er wurde aufgefordert "den Krieg seit Anfang 2002 vorzubereiten."
Der Bericht verurteilt auch den völligen Mangel an Eventualfallplanung, als einen Bruch der Genfer Konvention, um die Zivilbevölkerung zu schützen. Die Koalitionstruppen waren „schlecht vorbereitet und ausgestattet, um mit den Problemen in den ersten 100 Tagen (der Besatzung) fertig zu werden.“
Blairs Lügen gegenüber dem Parlament und der Öffentlichkeit, grosse Probleme mit der Versorgung der Armee und dem Funksystem und schlechte Planung “wenn Bagdad fällt”, sind nun in den Augen der Öffentlichkeit bestätigt worden.
Der britische Botschafter zu der Zeit, Sir Christopher Meyer, sagte, nach seiner Erinnerung ist Tony Blair im April 2002 auf den Kriegszug aufgesprungen, als er zu Besuch bei George W. Bush auf seiner Ranch in Crawford Texas war. Unmittelbar danach nahm Blair das erste Mal das Wort "Regimewechsel" in den Mund.
Was besonders ungeheuerlich ist, sind die Aussagen die Blair im Vorfeld der Invasion vor dem Parlament machte. Am 24. September 2002 sagte Blair den Mitgliedern des britischen Parlaments, „In Bezug auf irgendwelche militärische Optionen, sind wir noch nicht in der Situation diese Optionen zu entscheiden, aber freilich, es ist wichtig – sollten wir zu diesen Punkt kommen – das wir die grösstmögliche Diskussion über diese Option führen.“
Während er dem Parlament diese Lüge auftischte, war aber von Seiten Bush und Blair die Entscheidung schon längst gefällt, den Irak mit einem Krieg zu überfallen, der dann unter dem Begriff „Shock and Awe - Schock und Entsetzen“ am 19. März 2003 begann.
Für die Kriegsgegner, die sich vor dem Gebäude des Tagungsortes in London eingefunden haben, ist es das Ziel die Fragen zu klären, wer hat die Entscheidung getroffen in den Krieg zu ziehen, was waren die Entscheidungen und warum? Denn die Planung eines Angrffskrieges ist das grösste Verbrechen. Das Töten von tausenden Soldaten und hunderttausenden Zivilisten im Irak muss beendet werden, fordern sie. Sie sagen, der Untersuchungsausschuss darf nicht wieder eine Vertuschungsaktion sein und es müssen daraus Lehren gezogen werden, damit sowas niemehr passiert.
Wir dürfen auf weitere Details wie es zum Irakkrieg kam und wer wann gelogen hat gespannt sein, wenn weitere involvierte Personen und speziell Tony Blair selber demnächst vor dem Ausschuss ihre Aussagen machen.
Und was ist mit Obama?
Wollte er nicht die Kriege beenden? Hat er das nicht hoch und heilig versprochen? Wurde er nicht gerade deswegen gewählt, weil er die Bush-Ära der Kriege beenden und eine neue Zeit des Friedens einleuten wollte? Hier ein Ausschitt aus einer Wahlkampfveranstaltung vom 27. Oktober 2007. Dort sagte er:
"Ich verspeche euch folgendes, wenn wir nicht bis ich Präsident werde die Truppen abgezogen haben, dann ist es das erste was ich machen werde. Ich werde die Truppen nach Hause bringen und dem Krieg ein Ende setzen. Das könnt ihr zur Bank bringen! (Englisch - das ist so sicher wie eine Bank (lach) oder darauf könnt ihr euch 100% verlassen)"
Ja Mister Friedensnobelpreisträger. Und wo sind deine Taten nach diesem Versprechen? Du bist genau so ein Lügner und Kriegstreiber wie deine Vorgänger!
Dienstag, 24. November 2009
Bush wollte den Irakkrieg bereits Anfang 2001
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