Der Krieg im Irak kostet Amerika 50 bis 60 mal mehr als die Bush-Regierung vorhergesagt hat und ist der Hauptgrund für die aktuelle Hypothekenkrise, welche die Weltwirtschaft bedroht, sagte der Nobelpreisträger für Wirtschaft Joseph Stiglitz.
Der ehemalige Vizepräsident der Weltbank sagte, dass der Krieg den USA 3 Billionen Dollar kosten wird (3'000 Milliarden), im Vergleich zu den 50 bis 60 Milliarden welche 2003 vorhergesagt wurden.
Professor Stiglitz erzählte der Chatham House Denkfabrik in London, dass das Weisse Haus die Kriegskosten jetzt auf $500 Milliarden schätzt, nur diese Zahl ist völlig untertrieben und berücksichtigt nicht den Aufwand für die medizinische Betreuung der Kriegsinvaliden und die andere Folgekosten.
Dieser Krieg ist der zweitteuerste in der US-Geschichte, nachdem II. Weltkrieg, und der zweitlängste seit Vietnam, sagte er.
Die Ausgaben für den Irakkrieg sind der versteckte Grund für die Kreditkrise, weil die US-Zentralbank auf den massiven Abfluss an Finanzen wegen des Krieges, mit einer Flut an billigem Geld in die US-Wirtschaft reagiert hat.
“Die Finanzaufsicht hat weggeschaut und Geld wurde an jeden geliehen, der nicht gerade im Koma lag” sagte er.
Dies hat zur Immobilienblase geführt und der Konsum boomte. Das Resultat ist nun, die US-Volkswirtschaft ist in einer Rezession und konfrontiert den nächsten Präsidenten mit dem grössten Budgetdefizit in der Geschichte, sagt er.
Das Geld welches jede Woche für den Krieg ausgegeben wird, reicht aus um das Analphabetentum auf der ganzen Welt zu beseitigen, sagte er.
Einige Tage der Kriegskosten würden reichen um die Krankenversicherung der amerikanischen Kinder zu decken, die keine haben, sagte er.
Die Öffentlichkeit wurde vom Weissen Haus aufgefordert, die Kriegskosten zu ignorieren, wegen dem Irrglauben, er würde sich irgendwie von alleine zahlen oder durch das irakische Öl oder durch die Alliierten.
“Als die Bush-Regierung in den Krieg mit dem Irak zog, haben sie offensichtlich nicht viel über die Kosten nachgedacht. Der oberste Wirtschaftsberater Larry Lindsey sagte damals, die Kosten würden sich auf $100 bis $200 Milliarden belaufen... für diesen kurzen Moment der Ehrlichkeit wurde er dann gefeuert.“
“Der damalige Verteidigungsminister Donald Rumsfeld reagierte darauf mit 'Quatsch', und die Zahl welche die Regierung sich ausdachte war $50 bis $60 Milliarden. Wir haben errechnet, dass die Kosten eher $3 Billionen sein werden.“
„Drei Billionen ist eine sehr konservative Zahl, die wahren Kosten werden wahrscheinlich viel höher sein.“
Fünf Jahre nach Kriegsbeginn, gibt die USA ungefähr $50 Milliarden alle drei Monate an direkten Militärkosten aus, sagte er.
Professor Stiglitz und eine weitere Ökonomin der Clinton-Regierung, Linda Bilmes, haben ein Buch geschrieben, “The Three Trillion Dollar War”, in dem durch ihre Forschung die wahren Kosten des Krieges zusammengestellt wurden, wobei die Kosten für den Irak selber nicht enthalten sind.
Einer der grössten Diskrepanzen, ist das Fehlen der langfristigen Pflege- und Sozialkosten für die verletzten Soldaten, die jetzt frühere tödliche Angriffe schwer verletzt überleben, wegen der Schutzbekleidung.
“Das Verhältnis zwischen Verletzen und Todesfällen in einem normalen Krieg ist 2 zu 1. In diesem Krieg wird zugegeben sind es 7 zu 1, aber die wirkliche Zahl ist etwa 15:1.“ Bei bisher 4'000 offiziellen Gefallenen, wären das 60'000 Verwundete und Invalide.
Fast 100’000 Soldaten wurden mit schweren psychologischen Störungen bisher diagnostiziert und Soldaten welche die meisten Einsätze machen, sind noch gar nicht zurückgekehrt.
Freitag, 29. Februar 2008
Der Irakkrieg ist an der Finanzkrise schuld
Eingestellt von Freeman-Fortsetzung um 04:11
Labels: Bush, Irak, Krieg, Wirtschaft
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