Der Mann auf der Strasse in Amerika hat es noch nicht kapiert, aber die Verantwortlichen für die Finanzen der Städte, Gemeinden und Länder sehen es schon besser und ziehen ihre Gelder ab um es vor dem bevorstehenden Finanzkollaps zu sichern.
Was ist passiert?
Jeder Bundesstaat in Amerika hat einen Topf wo die überschüssigen Gelder der öffentlichen Einrichtungen, Städte, Gemeinden und des Landes vorübergehend parkiert werden, in einem so genanten Investment Pool. Mit einem Teil dieses Geldes werden dann Wertpapiere gekauft um Zinsen zu erwirtschaften. Der Rest dient der Liquidität um Zahlungen vorzunehmen.
Der drastische Wertverlust gewisser Papiere und Fonds in den letzten Monaten ist den Finanzverantwortlichen die ihre Gelder parkiert haben bewusst geworden. Sie haben jetzt Angst ihre Gelder zu verlieren und ziehen es aus dem Topf ab, um es zu sichern.
Aus diesem Grunde haben sich die Verantwortlichen für den Investment Pool der öffentlichen Verwaltung in Florida getroffen, um über die Krise zu sprechen. Die Mitglieder des Aufsichtsrates, der Gouverneur Charlie Crist, der Finanzminister Alex Sink und der Oberstaatsanwalt Bill McCollum müssen sich jetzt überlegen, wie die eingezahlten Gelder gesichert werden können.
Der Investment Pool von Florida, der im Sommer noch eine Summe in Höhe von $27 Milliarden hatte, ist auf $14 Milliarden geschrumpft, weil die Städte und Gemeinden aus Selbsterhaltungstrieb ihre Gelder in den letzten Wochen und Monaten abgezogen haben.
Am 29. November hat der Aufsichtsrat den verbliebenen Teilnehmern am Pool mitgeteilt, sie dürfen kein Geld mehr abziehen.
Über diese Einfrierung des Pools sagte der verantwortliche Geschäftsführer Coleman Stipanovich: “Wenn wir nicht ganz schnell etwas unternehmen, werden wir gar keinen Investment Pool mehr haben.”
Der Staat hat damit die Uhr angehalten.
Diese Zeitbombe tickt aber nicht nur in Florida, sondern in jedem Bundesstaat wo die Städte und Gemeinden einem Investment Pool ihr Geld anvertraut haben.
Insgesamt wird es ungefähr 100 solcher Investment Pools in den USA geben, die ein Kapital von ca. $200 Milliarden verwalten.
Sie sind dazu da, den öffentlichen Verwaltungen tagtäglich mit Liquidität zu versorgen. Laut den Regeln müssten die Verwalter der Gelder diese in sichere Wertpapiere investieren, wie US-Treasuries, also Staatsanleihen, oder top bewertete Papiere oder Kreditbriefe.
Es sieht aber so aus, dass einige der Papiere die in Florida und in anderen Staaten gekauft wurden, durch die berühmt berüchtigten Suprime Morgages (minderwertigen Hypotheken) gesichert waren, die drastisch an Wert verloren haben.
Einige der Fonds, welche diese Wertpapiere herausgegeben haben, sind sogar mittlerweile kaputt gegangen, sind wertlos geworden wegen dem Hypothekendisaster. Als die Städte und Gemeinden als Teilnehmer im Investment Pool davon Wind bekommen habe, fingen sie an in Panik ihr Geld zurückzuverlangen.
Wenn genug Mitglieder dies tun, müssen die Pools ihre Wertpapiere verkaufen. Man kann darauf wetten, dass die Wall Street Banker welche ihnen dieses Zeug angedreht haben, nicht es zum Verkaufspreis wieder zurücknehmen. Es wird grosse Wertverluste bis zu Totalabschreiber geben.
Dies bedeutet, nicht alle werden ihr Geld zurückbekommen.
Das grösste Problem ist jetzt, haben die Finanzverwalter der Städte und Gemeinden genug Vertrauen in das Finanzsystem. Dies scheint Mangelware im Moment zu sein. Können die Aufsichtsbehörden und somit der Staat die Poolteilnehmer beruhigen, oder geben sie ihnen das Gefühl die Sache ist ausser Kontrolle und sie könnten alles verlieren.
Die Städte und Gemeinden in den ganzen Vereinigten Staaten werden die Situation genauestens beobachten, mit der Bereitschaft sofort den Telefonhörer in die Hand zu nehmen, um die Order auszugeben, ihre Gelder sofort nach Hause zu holen. Ein Notverkauf der Wertpapiere wird dann stattfinden.
Die Situation erinnert an eine nervöse Büffelherde in der Prärie. Wenn eines in Panik losgaloppiert, dann rennen alle kopflos hinterher, es gibt eine Stampede und alles wird niedergetrappelt.
Der Sturm auf die Banken in Amerika hat bereits begonnen! (B)
Freitag, 7. Dezember 2007
Amerika: Der Sturm auf die Banken hat begonnen!
Eingestellt von Freeman-Fortsetzung um 13:26
Labels: Wirtschaft
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