Samstag, 25. August 2007

Hypothekenkrise auch in England

Noch ein Meilenstein auf der Reise in die totale Verschuldung

Wer meint die Hypothekenkrise ist nur auf das weit entfernte Amerika beschränkt, irrt sich. Im nahen EU Land Gross Britannien ist die Situation genau gleich. Die Amerikaner zittern wegen der Furcht vor einer Epidemie an Zwangsversteigerungen, die Engländer erleben schon eine.

Die Zwangsversteigerungen sind noch nie so hoch wie seit 8 Jahren. In diesem Jahr sind bereits 14'000 Immobilien von den Gläubigerbanken zurückgenommen worden, 30% mehr als vor einem Jahr, wie die Council of Mortgage Lenders berichtet. Dazu kommen noch 125'000 Haushalte die im Rückstand sind mit ihren Hypothekenzahlungen.

Die Privatkonkurse sind auf einem noch nie da gewesenen Rekordhoch, hauptsächlich verursacht durch die hohen Hypothekenschulden.

Die Situation ist so schlimm… und die Gefahr aus der Not der Eigenheimbesitzer so gross… dass die Regierung die Grundregeln des Hypothekensystems verändern will.

Ob sie es durchsetzen können ist noch offen, speziell weil die Briten schon immer gerne ihr Häuschen selber besitzen wollten, mit flexiblen Hypotheken und persönlicher Verschuldung. Fernsehsendungen die sich auf die Immobilien- und Schuldenberatung spezialisiert haben, sind die beliebtesten im Land, denn die britischen Konsumenten sind die am meisten verschuldete Gruppe innerhalb der G7 Länder.

Wir leben in einer Gesellschaft wo wir das Schuldenmachen fördern und es gibt einen hohen Druck auf jeden seine eigenen Vierwände zu erwerben, was für einige eine gute Investition war“ sagt Frances Walker vom Consumer Credit Counseling Service, eine Schuldnerberatung in London.

Für andere ist es aber ein Alptraum geworden, weil die Zinsbelastung stark gestiegen ist.

Nur 5% der britischen Immobilienkäufer nehmen eine Festhypothek auf. Aber die Bank von England hat die Zinsen in Rekordhöhe getrieben, fünfmal in den letzten 12 Monaten auf 5.75%, der höchste Wert seit 2001. Und es könnte noch schlimmer werden. Die Zentralbank hat angedeutet, es wir noch eine Erhöhung dieses Jahr geben. Dazu kommt die Teuerung bei den anderen wichtigen Gütern, wie Lebensmittel, Strom, Gas, Benzin… die britischen Eigenheimbesitzer werden von allen Seiten eingequetscht.

Im Gegensatz zu Amerika gibt es einen kleinen Lichtblick, weil die Immobilienpreise immer noch steigen, obwohl sie sich schon seit 1997 verdreifacht haben.

Solange die Preise steigen, können die in Not geratenen Besitzer die Häuser verkaufen und mit dem Geld die Hypotheken zurückzahlen… in der Theorie. In der Realität dauert aber so ein Verkauf mehrere Monate und bis dahin steht einem die Zwangsversteigerung ins Haus, weil die Luft ausgeht.

Der Besitz eines eigenen Häuschens ist so in der Mentalität der Briten verwurzelt, dass die meisten lieber höhere Schulden in Kauf nehmen als zur Miete wohnen, auch wenn sie es sich gar nicht leisten können. (IHT)

Zum ersten mal, die Briten haben mehr Privatschulden als der britische BIP

Die Briten haben so viele Schulden aufgetürmt, dass die Gesamtsumme höher ist als der Gesamtwert den das Land erwirtschaftet, wie eine neue Studie zeigt. Der Finanzberater Grant Thornton sagt voraus, dass das Bruttoinlandsprodukt dieses Jahr £1.33 Billionen erreichen wird, weniger als die £1.35 Billionen an Schulden aus Hypotheken und Privatkrediten mit Stand Juni.

Diese symbolische Überholung ist das erste Mal, dass die 60 Millionen Einwohner des Landes mehr den Banken schulden, als der Wert von allem was jedes Büro und jede Fabrik im Land produziert. Es ist ein Warnsignal für die Verschuldung der Menschen die völlig ausser Kontrolle geraten ist und sie damit über die „finanziellen Klippen“ stösst. Der Boom auf dem Häusermarkt ist der Hauptgrund für die Verschuldung.

Grant Thornton führt diese Verschuldungshöhe auf die “kauf jetzt, zahle später” Mentalität zurück und warnt, dass eine Erhöhung der Zinsen eine grosse Belastung den Familien und Einzelpersonen bringen wird. „Zum Glück sind die meisten Schulden durch Sicherheiten gedeckt und können über mehrere Jahre zurückgezahlt werden, sonst wären wir technisch gesehen Bankrott“ sagt der Volkswirt Stephen Gifford. (Independent)
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Kommentar: Dieser Bericht über die Situation in Gross Britannien beweist meine Aussage die ich im Artikel „Wer profitiert vom Crash“ gemacht habe.

„Der Absturz des Finanzmarktes ist ein Vermögenstransfer von den Armen und der Mittelschicht zu der regierenden Elite. So eine Vermögensumschichtung passiert nicht einfach so, sie ist auch nicht das Resultat von Unfähigkeit und mangelnder Voraussicht. Ganz im Gegenteil, es ist bewusst gemacht und gut geplant. Im Zentrum des Vermögenstransfers liegt eine verbrecherische Korruption auf höchster Ebene des wirtschaftlichen und politischen Systems.“

Die Senkung und danach Erhöhung der Zinsen ist ja nicht ein Naturphänomen, oder höhere Gewalt von Gott und es ist schon gar nicht das Spiel von „Marktkräften“, sondern ein bewusstes und gewolltes, von einer kleinen Gruppe der Finanzelite getroffene Entscheidung.

Diese handvoll Regierenden, Banker und Konzernbosse entscheiden am runden Tisch, bei den sogenannten „Bankratssitzungen“ oder bei einem Glas Whisky und einer dicken Zigarre im Herrenclub, das Schicksal von Millionen von Menschen. Sie entscheiden alleine ob es den Menschen durch „billiges Geld“ angeheizten Konsum scheinbar gut geht oder ob durch eine Zinserhöhung hunderttausende ihr Dach über den Kopf verlieren und auf die Strasse fliegen, ob sie arbeit haben und etwas zu Essen, oder ob sie arbeitslos sind und verhungern, und sogar ob sie leben oder sterben werden. Dieses Spiel wird regelmässig alle Jahrzehnte wiederholt.

Die Finanzelite verhält sich genau wie die Drogenmafia. Zuerst wird man mit Gratisproben oder billigen Stoff angefixed und wenn man am Hacken hängt und süchtig ist, wird der Preis erhöht und sie machen die grosse Kohle. Dann ist man auf der Droge und kann nicht mehr anders. Die Menschen welche sich die billigen Kredite andrehen haben lassen, sitzen jetzt in der Schuldenfalle und kommen nicht mehr raus. Beide Gruppen sind alles Gangster.

Jetzt werden natürlich die welche das Finanzsystem in Schutz nehmen und der kapitalistischen Gehirnwäsche unterzogen sind sagen, tja selber schuld, niemand zwingt die Menschen Kredite aufzunehmen und über ihre Verhältnisse zu leben. Das ist natürlich eine unverschämte Begründung, denn wie soll man dem Konsum widerstehen, wenn man durch massive Werbung, cleveres Marketing, ständige Bombardierung durch die Medien zum Kauf von Produkten animiert wird, mit Geld das einem nachgeschmissen wird? Wer kann zu diesen Verlockungen nein sagen?

Das ganze ist ein abgekartetes Spiel mit der Absicht die Menschen zu verarmen, zu versklaven und immer unter Kontrolle zu halten. Sie werden und dürfen nie aus der Scheisse rauskommen. Zwischendurch gibt man ihnen die Illusion des relativen Wohlstands, um sie dann noch mehr mit dem Kopf reinzudrücken.

Ich wiederhole meine Forderung: „Es gibt nur eine Lösung die nachhaltig ist, das Privileg die Geldmenge zu bestimmen, Geld aus dem Nichts zu schaffen und Zinsen zu verlangen, muss den Banken weggenommen werden. Das perverse System wobei Schulden ist gleich Geld bedeuten und das versklavende Zinssystem müssen abgeschafft werden. Dann wird der Zwang des immer mehr gestoppt und wir können in Symbiose mit unserem Planeten und in Frieden miteinander leben.“

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