Dienstag, 15. April 2008

Greenpeace Gründer befürwortet Atomenergie

Patrick Moore ist einer der Mitbegründer von Greenpeace, war deren Direktor für 15 Jahre, und segelte 1971 in der ersten Mission der Umweltorganisation zu den Inseln der Aleuten, um gegen die amerikanischen Atombombentest zu protestieren.

Jetzt ist er auf der Seite des grössten Feindes der Umweltschützer und er sagt, Atomkraftwerke sind die Energieträger der Zukunft.

In einem Newsweek Interview, welches in der nächsten Ausgabe erscheint, erzählt er warum er seine Meinung radikal geändert hat. Hier ein Ausschnitt:

Bei Greenpeace haben sie gegen die Atomenergie gekämpft. Was hat sich verändert?

Meine Einstellung war, wenn ich das rückwirkend betrachte, da wir so fokusiert auf die zerstörerische Kraft der Atomtechnologie und eines Atomkrieges waren, haben wir den Fehler gemacht, alles was mit Atomkraft zu tun hat mit Atomwaffen in Verbindung zu bringen, wie wenn alles Nukleare böse wäre. Und tatsächlich, heute benutzt Greenpeace immer noch das Wort „böse“, um die Atomkraft zu bezeichnen. Ich glaube das ist ein grosser Fehler, wie wenn man die Nuklearmedizin mit Nuklearwaffen verbinden würde. Deshalb habe ich Greenpeace verlassen. Ich habe gesehen, wie meine Mitdirektoren, keiner von denen hatte eine wissenschaftliche Ausbildung, anfingen sich mit Themen rund um die Chemie, Biologie und Genetik zu befassen, in der sie gar keine formale Ausbildung hatten, und sie haben die Organisation, in was ich den „Pop-Umweltschutz“ nenne, gewandelt, welche Sensation, Missinformation, Angst usw. verwendete, um mit den Menschen auf einer emotionalen Ebene umzugehen, statt auf einer intellektuellen.

Warum bevorzugen sie Atomkraft über die nichtfossilen Energiequellen?

Ausser der Wasserkraft, die ich auch sehr stark unterstütze, ist die Atomkraft die einzige Technologie, neben fossilen Brennstoffen, die eine kontinuierliche Energiequelle im grossen Massstab zur Verfügung stellt, und ich meine eine auf die man sich 24 Stunden am Tag verlassen kann, sieben Tage die Woche. Wind und Sonnenenergie sind sporadisch und deshalb unzuverlässig. Wie kann man Spitäler und Fabriken und Schulen oder sogar Häuser mit einer Stromversorgung betreiben, die für drei oder vier Tage verschwindet? Wind kann eine kleine Rolle in der Reduzierung des Verbrauchs an fossilen Brennstoffen spielen, denn man kann diese ausschalten wenn der Wind bläst. Und Sonnenenergie ist völlig lächerlich. Die Kosten sind so hoch, die Subventionen des Staates Kalifornien in Höhe von $3.2 Milliarden fliessen nur zu den Firmen in Silicon Valley und zu den Beratern. Es ist ein Witz.

Eine Anzahl Analysen sagen, dass die Atomkraft nicht konkurrenzfähig wäre, und dass ohne Staatssubventionen, gebe es keinen wirklichen Markt dafür.

Das ist einfach nicht wahr. Die massiven Subventionen gehen in die Wind- und Sonnenenergie. Ich weiss, dass Frankreich, das ja 80% des Stromes mit Atomkraft produziert, nicht hohe Energiekosten hat. Schweden, das 50% seiner Energie mit Atomkraft und 50% mit Wasserkraft produziert, hat sehr annehmbare Energiekosten. Ich weiss, dass die Produktionskosten für Strom in den 104 Atomkraftwerken der USA 1.68 Cents pro Kilowattstunde betragen. Das beinhaltet nicht die Kapitalkosten, aber die Produktionskosten für Atomstrom sind sehr niedrig, und konkurrenzfähig mit der schmutzigen Kohle. Gas kostet dreimal so viel wie Atom, mindestens. Wind kostet fünfmal so viel, und die Sonnenenergie 10 Mal mehr.

Was ist mit dem Atommüll?

Wie jetzt geplant ist, würde ich eine Wiederverwertungsindustrie errichten, welche den anfallenden Müll auf 10% reduziert, im Vergleich wie wenn es ohne Recyling wäre. Wie viele Amerikaner wissen, dass 50% der Atomenergie in den USA aus abmontierten russischen Atomwaffen entsteht? Die Umweltschutzbewegung regt sich darüber auf, wie fürchterlich es wäre, wenn jemand etwas zerstörerisches damit anrichten würde. Nur, tatsächlich passiert genau das Gegenteil, überall auf der Welt werden die Atomwaffen für friedliche Zwecke eingesetzt ... Schwerter zu Pflugscharen. Diese permanente Propaganda über die Kosten der Atomenergie ... dass sind nur die Aktivisten welche die richtigen Knöpfe drücken, und der wichtigste Knopf den man drücken muss, ist die Konsumenten in Angst zu versetzen, dass ihr Strompreis in die Höhe geht, wenn Atomkraftwerke gebaut werden. Tatsächlich ist es aber Erdgas welches die Energiepreise laufend ansteigen lässt.

Machen sie sich keine Sorgen wegen der Verbreitung?

Man benötigt keine Atomreaktoren um eine Atomwaffe zu bauen. Mit der Technologie der Zentrifugen ist es viel einfacher, schneller und billiger Atomwaffen zu bauen, in dem man Uran direkt anreichert. Kein Atomreaktor war daran beteiligt, um die Hiroshima-Bombe zu bauen. Man wird nie böse Menschen auf der Welt daran hindern können. Die meisten Toten bei Kampfhandlungen wurden nicht durch Atomwaffen, oder Autobomben, oder Gewehren oder Landminen verursacht, sondern durch Macheten. Und doch ist die Machete das wichtigste Werkzeug für die Bauern in den Entwicklungsländern. Hunderte Millionen Menschen benutzen sie um ihr Land zu roden, Feuerholz zu spalten und um ihre Ernte einzubringen. Die Machete zu verbannen ist keine Option.

Sind sie optimistisch, dass es eine aggressive Bewegung zur Atomenergie in der industrialisierten Welt und speziell in den USA geben wird?

Es sind 32 Atomkraftwerke auf dem Zeichentisch gerade jetzt. Im letzten Jahr haben 4 eine Zulassung beantragt und 10 oder 11 werden dieses Jahr erwartet. Das ist nur in den Vereinigten Staaten. Es gibt hunderte Atomkraftwerke die auf der ganzen Welt geplant werden. Dies ist ein völlig neues Ding: der Begriff „nukleare Renaissance“ hat vor drei Jahren noch nicht existiert, und jetzt ist er weithin bekannt. Unglücklicherweise ist die Umweltbewegung noch ein Hindernis dazu. Wenn nicht ihre Opposition wäre, dann gebe es viel weniger Kohlekraftwerke in den USA und sonst wo auf der Welt.

Kommentar:
So kann man sich vom Saulus zum Paulus verwandeln ... oder umgekehrt. Ich höre jetzt schon wie die Grünen und Linken, sowie die ganzen Gutmenschen da draussen, das Wort "Verräter" schreien. Nur eins müssen sie wissen, wie ich in allen meinen Klimaartikel geschrieben habe, bei der ganzen CO2-Dabatte geht es um die Wiedereinführung der Atomenergie (und um Steuern) und Al Gore wird von der Atomlobby gesponsort. Sie sind die treibende Kraft hinter der CO2-Klimalüge, spenden viel Geld an die Wissenschaftler und Umweltorganisationen, damit das Märchen verbreitet wird, das CO2 vom Menschen ist an der Klimaveränderung schuld. Sie verkaufen uns dann die Lösung, denn Atomkraftwerke produzieren ja laut ihrem Argument kein CO2. Die ganze Umweltschützer und Klimafanatiker sehen gar nicht, wie sie für diese Agenda missbraucht und wie sie verarscht werden.

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