Was würdet ihr sagen, wenn ein ausländischer Geheimdienst in EUER nationales Telefonnetz eindringt und EURE Mitbürger fragen würde, sie sollen doch Informationen an diesen Dienst verkaufen? Nicht so toll oder? Eine Unverschämtheit, ein Eindringen in die Privatsphäre und Verletzung der Souveränität des Landes wäre das. Nur, genau das hat Israel gemacht. Ihre elektronischen Informationskrieger haben sich vor einigen Tagen ins syrische Telefonnetzwerk gehackt und Tausende SMS verschickt und Nachrichten auf den Comboxen hinterlassen.
In der Nachricht, die viele Syrer auf ihrem Handy vorfanden, hat Israel eine Belohnung von $10 Millionen Dollar versprochen, für Informationen über vermisste israelische Soldaten. Der syrische Geheimdienst sieht das etwas anders. Er meint, bei diesem Eindringen geht es um die Rekrutierung von Informanten und Spione für Israel.
Viele der Syrer wiederum meinten, es wäre der Versuch der Regierung, unloyale Bürger in den eigenen Reihen zu identifizieren. Egal, solche Angriffe der Israelis gegen seine Nachbarn sind jedenfalls nichts neues.
Seit vielen Jahren führt Israel einen Informationskrieg, in dem es sich ins Kommunikationsnetz der Nachbarländer einklinkt.
So hat Israel im Jahre 2006 die TV-Station von Hezbollah im Libanon gehackt und schockierende Fotos von Leichen am Bildschirm gezeigt und behauptet, der Führer der schiitischen Gruppe, Hassan Nasrallah, wäre ein Lügner.
Nicht gerade angenehm vor dem Fernseher zu sitzen und plötzlich unterbricht das Programm mit Schockbildern und Propaganda aus dem Ausland.
Eines der Bilder, welche im Al-Manar TV auftauchten, zeigte die Leiche eines Kämpfers. Darunter stand der arabische Text: “Dies ist das Foto eines Mitglieds der Hezbollah Spezialeinheit.”
“Nasrallah lügt: es sind nicht wir die unsere Verluste verheimlichen,” ging der Text weiter, welcher mitten in der Hauptnachrichtensendung erschien und mehrere Minuten auf dem Bildschirm stand.
Israel hat sich auch in Radiostationen gehackt und statt dem normalen Programm wurde die Sendung durch eine Propagandaansage unterbrochen.
“Hassan hat Männer geschickt, um gegen die israelische Armee zu kämpfen, ohne sie vorzubereiten. Hört für einen Moment auf, die patriotischen Hymnen zu hören, denkt nach und kommt auf den Boden zurück,” verkündete die Nachricht auf Arabisch.
Israel hat verschiedene elektronische Waffen eingesetzt, um einen psychologischen Krieg gegen Libanon zu führen. Sie haben auch Tausende Textnachrichten als SMS auf Handys verschickt und Anti-Hezbollah Tonaufzeichnungen hinterlassen.
Muss ja nicht gerade angenehm für die Bevölkerung sein, zu wissen, Israel kann sich ins Telefonnetz einklinken und es nach Belieben manipulieren und selbstverständlich dann auch abhören.
Ob diese Kampagnen einen Propagandawert haben ist fraglich. Was sie jedenfalls den "Feinden" Israels zeigen, dass die gleiche Methode um das Kommunikationsnetzwerk zu hacken, auch benutzt werden kann um es ganz auszuschalten. Und so wie es aussieht, können die arabischen Nachbarländer nicht viel dagegen machen.
Der Informations- und Internetkrieg wird sicher ein wichtiger Bestandteil eines zukünftigen Konflikts im Nahen Osten sein.
Auch gegen den Iran ist Israel in dieser Hinsicht aktiv. Die Regierung in Teheran hat zugegeben, dass der israelische Spion, welcher für seinen Verrat zum Tode verurteilt und gerade hingerichtet wurde, auch israelischen Technikern ermöglicht hat, Abhörgeräte in Computersysteme zu installieren. Einige der Computer wurden an Einrichtungen geliefert, die am angeblichen iranischen Waffenprogramm arbeiten.
So wie es aussieht, war es die Absicht Israels, über eine "Hintertür" am Computersystem, Einsicht ins iranische Nuklearprogramm zu bekommen ... und wenn notwendig, auch die IT-Systeme bei Gelegenheit zum Absturz zu bringen.
Ein einseitiger Krieg tobt schon lange zwischen Israel und seinen angeblichen Feinden, und wenn es ein Cyber-Krieg im Versteckten ist. Diese Attacken bestätigen jedenfalls den Eindruck in der arabischen Bevölkerung, Israel ist mit dem Teufel im Bunde und hat irgendwelche Zauberkräfte, wenn sie so einfach ihre Botschaften einspeisen können.
Donnerstag, 4. Dezember 2008
Israelische Cyber-Krieger wieder am Werk
Eingestellt von Freeman-Fortsetzung um 04:53
Labels: Naher Osten, Propaganda
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