Laut einer Untersuchung der Serious Organised Crime Squad (SOCA) oder des britischen Dezernat gegen Bandenkriminalität, gibt es “ernsthafte Gründe” anzunehmen, dass Israel für den Missbrauch von einem Dutzend britischer Pässe verantwortlich ist, die für den Dubai Mord vom israelischen Geheimdienst Mossad benutzt wurden. Deshalb hat das Aussenministerium einen israelischen Diplomaten, der angeblich der Stationschef des Mossad in London ist, des Landes verwiesen.
Der israelische Botschafter Ron Prosor wurde am Montag ins Aussenministerium zitiert und die Entscheidung der britischen Regierung mitgeteilt.
Der diplomatische Streit fand seinen neuen Höhepunkt, nachdem der britische Aussenminister Miliband dem Unterhaus am Dienstag berichtete, dass er von der israelischen Regierung verlangt hätte, dass britische Staatsbürger nie wieder in so eine Mordoperation reingezogen werden dürfen.
Er beschrieb die Passinhaber als “völlig unschuldige Opfer” und die Tatsache, das Israel ein “befreundetes Land” Grossbritanniens sei, würde das Ganze nur noch schlimmer machen.
Einen Diplomaten auszuweisen, ist einer der schärfsten Formen des Protests gegen ein Land. Miliband sagte auch seine Teilnahme an der Eröffnung der israelischen Botschaft für Dienstag ab, um den Neubau im Stadtteil Kensington zu feiern, wo er neben Oberabbiner Lord Jonathan Henry Sacks (Yaakov Zvi), als Ehrengast hätte teilnehmen sollen.
Miliband sagte: “Die Aufforderung einen Diplomaten des Landes zu verweisen und die Entscheidung Israels dem zuzustimmen, wurde von uns getroffen. Sie steht im Zusammenhang mit der Untersuchung die vorgenommen wurde.“
„Wir haben ganz klar den Israelis ausgedrückt, aus welchem Grund wir die Person auffordern zu gehen.“
Der Aussenminister berichtet den Parlamentariern, Grossbritannien hatte keine Vorkenntnis über die „sehr ausgefeilte“ Operation, um die Pässe zu duplizieren, während die Inhaber durch Israel und anderen Ländern reisten.
Die Untersuchung hätte ergeben, die Pässe sind kopiert worden, als die britischen Staatsbürger Flughäfen auf den Weg nach Israel passierten, wo israelisches Sicherheitspersonal diese einer "Prüfungen" unterziehen, die bis zu 20 Minuten in einem Hinterzimmer andauert, oder in Israel selber bei der Einreise.
Er fügte hinzu: “Da es sich um eine sehr ausgeklügelte Operation handelt, in dem Fälschungen höchster Qualität angefertigt wurden, meint die Regierung, ist es höchstwahrscheinlich, dass ein staatlicher Geheimdienst diese herstellte.“
“Zusammengenommen mit anderen Untersuchungen und der Verbindung welche die SOCA mit Israel herausfand, kommen wir zum Schluss, dass es zwingende Gründe gibt anzunehmen, Israel war für den Missbrauch der britischen Pässe verantwortlich.“
Obwohl Miliband es nicht sagte, ist damit logischerweise auch Israel für den Mord des Hamas-Funktionärs Mahmud al-Mabhuh in Dubai verantwortlich, denn die Mossad-Agenten haben die gefälschten britischen Pässe dafür benutzt.
Miliband sagte weiter: “Die Regierung nimmt diese Sache besonders ernst. So ein Missbrauch britischer Pässe ist untragbar,“ und er sagte, “ich habe verlangt, dass ein Mitglied der israelischen Botschaft entfernt werden muss und das passiert auch.”
Hier die Ansprache von Miliband vor dem Unterhaus:
Ein Sprecher des israelischen Aussenministeriums sagte dazu: „Die Beziehung zwischen Israel und Grossbritannien ist wechselseitig wichtig. Wir bedauern deshalb die britische Entscheidung.“
Neu Reisewarnung für Israel-Reisende
Als Konsequenz aus der Fälschung von britischen Reisepässen durch Israel, hat die britische Regierung am Dienstag eine neue Reisewarnung für alle Reisende nach Israel herausgegeben. Es wird empfohlen, seinen Pass an Dritte, einschliesslich israelischen Offiziellen, nur dann auszuhändigen, wenn es absolut notwendig ist. Die Gafahr, dass die Passangaben kopiert werden, während der Pass ausser Sichtweite ist, ist zu gross. Siehe Webseite des Foreign & Commomnwealth Office.
Die Briten sind antisemitische Hunde
Mitglieder des israelischen Parlaments haben die britische Regierung als „antisemitische Hunde“ bezeichnet und den Rauswurf des britischen Militärattachés aus Israel verlangt, nachdem sie in Rage über die Ausweisung des Mossad-Stationschefs aus London geraten sind.
“Ich glaube die Briten sind scheinheilig und ich will hier nicht Hunde damit beleidigen, denn einige zeigen echte Loyalität, aber wer hat den Briten das Recht gegeben, uns über den Krieg gegen den Terror zu verurteilen?” sagte Arieh Eldad, ein rechtsextremes Mitglied der Knesset.
Der Hundevergleich wurde von einem zweiten Parlamentarier der rechtsextremen National Union aufgenommen und Michael Ben-Ari sagte: “Hunde sind normalerweise loyal und die Briten mögen Hunde sein, aber sie sind nicht uns gegenüber loyal. Sie scheinen loyal gegenüber dem antisemitischen Establishment zu sein.”
“Wir haben gelernt, dass Hunde bei ihrem Namen genannt werden müssen. Das ist Antisemitismus, der sich als Antizionismus verkleidet,“ sagte Ben-Ari.
Kommentar: Schon ein starkes Stück, die Briten als Hunde zu bezeichnen und dann noch, wenn man Dreck am Stecken hat, einen Mord!
Sobald man Israel berechtigterweise kritisiert, wird man als Antisemit bezeichnet. Ach gähn ... die kommen auch immer mit der selben Leier, die völlig stumpf durch Überstrapazierung geworden ist. Das israelische Regime zu kritisieren ist genauso wenig antisemitisch, wie es antirussisch war, früher das Sowjetregime zu kritisieren. Das ist die übliche ausgelutschte Ausrede, um jede Kritik mundtot zu machen, die aber niemand mehr ernst nimmt.
Dann Ben-Ari ist schon öfters negativ aufgefallen. Er hat in einem offenen Brief an die israelische Staatsführung und an Politiker im Jahre 2009 geschrieben, der Besuch von Papst Benedict XVI nach Israel würde die Holocaust-Opfer beleidigen. Ausserdem wurde ihm vom US-Aussenministerium die Einreise in die Vereinigten Staaten im Jahre 2009 verweigert, weil er 2005 gegen den Abkoppelungsplan, den Abzug aus einigen der seit dem Sechstagekrieg israelisch besetzten Gebiete, protestiert hatte.
Nun ist es quasi amtlich, der Mossad hat den Mord in Dubai begangen und wenn man als Tourist nach Israel reist, kann es einem passieren, dass der Pass kopiert wird und ein Doppelgänger die eigene Identität übernimmt, um einen staatlich angeordneten Mord zu begehen.
Verwandte Artikel: Aufnahmen der Mörder von Mahmoud al Mabhouh in Dubai, 15 weitere Mörder von Dubai identifiziert
Dienstag, 23. März 2010
Grossbritannien verweist Mossad-Stationschef des Landes
Eingestellt von Freeman-Fortsetzung um 14:10
Labels: Grossbritannien, Mord, Mossad
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