Im Vorfeld des G8 Gipfels, welcher ab 7. Juni in Rostock abgehalten wird, haben bekannte Rock- und Pop-Grössen sich unter der Führung des U2 Sängers Bono zusammengetan, um für die Entschuldung der Drittweltländer zu werben. Bono, Bob Geldof und deren deutscher Helfer Herbert Grönemeyer stellen konkrete politische Forderungen an die G8-Regierungschefs, dass die G8-Staaten jene Zusagen zur Entschuldung Afrikas einhalten, die sie anno 2005 im schottischen Gleneagles gemacht haben. Damals beschlossen die G8-Staaten, die Entwicklungshilfe bis 2010 auf 50 Milliarden Dollar (36,8 Milliarden Euro) im Jahr zu verdoppeln. Die Hälfte davon soll an Afrika gehen. Geldof und Bono hatten damals eine Reihe weltweiter Konzert auf die Beine gestellt, darunter auch in Berlin. Jetzt, rund um Heiligendamm, wollen Bono, Geldof und Grönemeyer darauf dringen, dass diese Versprechen auch eingehalten werden. Deshalb finded auch am 7. Juni in Rostock auf dem IGA Gelände eine grosse Kundgebung der Aktion "Deine Stimme gegen Armut" statt. Die Botschaft, die beste Art den armen Ländern schnell zu helfen ist die Schulden zu streichen. Jetzt ist es aber so, eine Entschuldung hat tatsächlich in der Vergangenheit stattgefunden, die reichen Industrieländer haben ihre Forderungen gegenüber den armen Ländern teilweise abgeschrieben. Trotzdem hat es nichts gebracht und das Problem der Verschuldung ist grösstenteils geblieben. Wie ist so etwas möglich? Was ist da passiert? Siehe den BBC Bericht hier als Antwort.
Wir sehen an Hand des Beispiels von Sambia, was mit einem armen Land in Afrika passiert. Im Jahre 1979 hatte Rumänien diesem Land einen Kredit gegeben um Traktoren zu kaufen. Im Jahre 1999 konnte Sambia diesen Kredit und die Zinsen daraus nicht mehr zurückzahlen. Im Rahmen des Entschuldungsprogramms gab es Verhandlungen und die beiden Länder einigten sich darauf, für eine Abschlagszahlung von $3 Mio. die Schuld zu streichen. Bevor aber diese Vereinbarung rechtskräftig wurde, schritt die Firma Donegal International ein, welche zum Teil im Besitz von Debt Advisory International ist, und kaufte den „Schuldschein“ für $4 Mio. Rumänien ab. Dann ging diese Firma her und verklagte das Land Sambia auf die Originalsumme der Schulden nebst Zinseszins von $42 Mio. vor einem Britischen Gericht.
Sambia wurde das Opfer eines so genannten Aasgeier Fonds oder Vultur Funds. Diese Firmen sind darauf spezialisiert die Schulden armer Länder billig aufzukaufen, kurz bevor sie abgeschrieben werden, um dann den vollen Schuldbetrag einzufordern. Damit werden gigantische Profite gemacht, wie am obigen Beispiel mit Sambia aufgezeigt. Diese Fonds erreichen dadurch, dass die angestrebten Vorteile des Schuldenerlasses für die Drittweltländer völlig aufgehoben werden und sie genau so verschuldet bleiben wie vorher. Ein Berater des Präsident von Sambia, Martin Kalunga-Banda, sagte dazu: „Wenn wir 42 Millionen Dollar zahlen müssen, dann entspricht das der gesamten Schuldenstreichung die wir letztes Jahr bekommen haben. Es würde einen ernsthaften Einschnitt in unser Schulsystem bedeuten, oder die benötigte Behandlung und die Medizin für über 100'000 Menschen in unserem Lande wäre nicht mehr möglich“.
Im Jahre 2002 sagte der damalige Schatzkanzler Gross Britanniens Gordon Brown vor der UNO, dass Aasgeier Fonds pervers und unmoralisch sind. „Wir verurteilen die Perversität der Aasgeier Fonds, die Schulden billig aufkaufen, einen riessen Profit daraus machen und von den Ländern den vollen Schuldbetrag einfordern. Das ist ein moralisch abscheulicher Vorgang“. Die Leiterin einer Entschuldungs-Kampagne, Caroline Pearce sagte, dass Aasgeier Fonds „einen Hohn“ aus der Arbeit der Regierungen machen würden, die Schulden der armen Länder abzuschreiben. „Das Profitdenken kann nicht mehr zynischer werden als durch diese Firmen“, sagte Pearce. „Sambia hatte geplant, dass freigewordene Geld durch die Entschuldung für dringend notwendige Investition im Bereich Ausbildung von Krankenschwestern, Lehrern und anderen Infrastrukturen auszugeben. Dafür ist die Entschuldung gedacht und nicht um die Taschen von habgierigen Geschäftsleuten aus reichen Industrieländern zu füllen“.
Mein Kommentar dazu, ich meine es wäre ein Einfaches für die Regierungen der reichen Länder dies gesetzlich zu regeln, um so eine Abzocke von armen Ländern zu verhindern. Tatsächlich gibt es diese Gesetzesvorlagen, aber sie werden blockiert, wie zum Beispiel von Präsident Bush. Die berechtigte Frage ist warum? Die Antwort ist ganz einfach, mit diesem perversen System wird zu viel Geld gemacht. Das Kasino muss weiter laufen. Diese Aasgeier Fonds sind die grössten Wahlkampfspender für die Republikanische Partei von George Bush. Da haben wir es wieder.
Die Politiker haben den gleichen Trick angewendet wie die Konzerne, sie lassen out-sourcen. In dem man ein Problem auslagert und nicht mehr in den Büchern hat, ist man den Druck der Öffentlichkeit los. Wie z.B. bei Kinderarbeit. Wenn die Medien etwas in Indien aufdecken, können die Konzerne sich als Heilige darstellen und sagen, damit haben wir nichts zu tun, das ist die Firma dort, dabei arbeitet sie ausschliesslich für den Konzern. Im Falle der Entschuldung haben die Politiker das Problem auf die Privatwirtschaft ausgelagert und können sagen, wir haben den armen Ländern ja geholfen und die Schulden gestrichen, was danach passiert geht uns nichts an. Dabei wird auf Kosten der Steuerzahler, welche die Abschreibungsverluste des Staates tragen, riessen Gewinne bei den Aasgeier Fonds eingefahren und die Schulden doch von den armen Ländern über Privatfirmen eingetrieben. Diese Gewinne teilen sich dann die Politiker mit den Gaunern über „Parteispenden“. Ist ein tolles Betrugsmodell welches bestätigt, die armen Länder können machen was sie wollen, sie bleiben immer arm.
Und was macht Angie als G8-Gastgeberin dagegen? Statt wirklich was für die armen Länder zu tun, dieses korrupte System zu beenden, die Aasgeier Fonds zu verbieten und ihrem Busenfreund die Leviten zu lesen, lässt sie sich mit Bono zur Show fotografieren, schwatzt was von "ja wir machen alles für die Armen"und kriecht diesem Verbrecher Bush nur wieder in den Arsch. Ekelhaft das ganze!
Donnerstag, 17. Mai 2007
Aasgeier Fonds - wie Länder in der Schuldenfalle bleiben
Eingestellt von Freeman-Fortsetzung um 10:29
Labels: Armut, Bush, Merkel, Wirtschaft
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