Mittwoch, 23. Januar 2008

Warum die Krise erst anfängt

Bernanke hat den Wall Street Bankern mit der Zinssenkung nachgegeben, um sie vorübergehend zu retten, aber dafür die weitere Zerstörung des Dollars, was alle Amerikaner und die Welt betrifft, in Kauf genommen.

Je niedriger der Dollarzins, je niedriger wird der Kurs des Dollars gegenüber anderen Währungen. Damit steigen die Importpreise und alles wird teurer. Eine Inflation kann dann in einer Hyperinflation und massiven Geldentwertung enden. Deshalb ist diese Zinssenkung völlig falsch und nur ein vorübergehendes Flickwerk.

Kein einziges Problem wird damit gelöst.

Im Gegensatz zur Internetblase, die 2001 platzte, wo nur die Aktienkurse der Hightech-Firmen völlig überbewertet waren und eine Korrektur deshalb notwendig war, ist die jetzige Krise ganz anders. Damals waren die Banken in keiner Weise betroffen, jetzt aber schon. Sie sind in ihrem Fundament gefährdet, weil sie einen gigantischen Berg an faulen Krediten in ihren Büchern haben.

Wir müssen verstehn, was die Wirtschaft in Amerika die letzten acht Jahre angetrieben hat. Es war der Durchschnittsamerikaner mit seinem Konsum. Dieser Konsum beruhte nicht auf Einkommen oder Geld was man erspart hatte, sondern nur auf Schulden. Die Hausbesitzer haben durch die Wertsteigerung ihrer Immobilien diese beliehen und das Geld welches sie von der Bank bekamen, dann für Autos, Boote, Urlaub, Schmuck und anderen Krimskrams ausgegeben.

Jetzt wo die Immobilienpreise stark gefallen sind und wir eine Hypothekenkrise haben, ist dieser durch Schulden getriebene Konsum nicht mehr möglich. Deshalb läuft die amerikanische Wirtschaft unweigerlich in eine Rezession. Wenn die Amerikaner nichts mehr kaufen, dann kann die Welt ihnen nichts mehr exportieren.

Die amerikanische Familie hat keine reale Einkommenssteigerung in den letzten Jahren erlebt. Im Gegenteil, durch das Outsourcen sind Jobs ins Ausland exportiert worden und durch erleichterte Einreise von Ausländern werden sie mit Niedriglohn konkurrenziert. Jetzt kommt noch dazu, dass sie ihre Arbeitsstelle durch die Rezession verlieren können. Keine gute Aussicht um den Konsum zu ermöglichen, von dem aber die US-Wirtschaft völlig abhängig ist.

Die Zahlen zeigen es, die Bauindustrie macht 10% und der auf Immobilien aufgebaute Schuldenkonsum macht 70% des amerikanischen GDP aus. Wenn 80% des Wirtschaftsmotors wegbricht, dann muss eine Rezession oder schlimmers passiern. Das kann man nicht schönreden oder ignorieren.

Die Amerikaner sind bis über beide Ohren verschuldet, nicht nur mit ihren Hypotheken, sondern auch mit den Kreditkarten und Girokonten. Diese Schulden können nicht mehr bedient und erst recht nicht zurückgezahlt werden. Damit müssen die Banken sehr grosse Wertberichtigungen in ihren Bilanzen vornehmen, was ihre Kapitalbasis zerstört. Die Banken sind dadurch technisch gesehen bankrott und illiquide. Wenn dann noch ein Sturm auf die Schalter los geht und die Guthaben abgezogen werden, dann ist Feierabend und die Banken können schliessen.

Aber es ist nicht nur der Durchschnittsamerikaner überschuldet, sondern die Konzerne, die Städte, Gemeinden, Länder und der Staat. Wir stehen vor einer totalen Schuldenwirtschaft.

Die panikartige Zinsreduktion von gestern, die grösste seit 23 Jahren, zeigt wie schlimm die Situation wirklich ist. Damit hat man nur eine vorübergehende Beruhigung des Aktienmarktes bewirkt. Der Wert des Dollars ist aber damit weiter zerstört worden. Wenn aber der Dollar noch mehr fällt, werden die Preise in Amerika dramatisch weitersteigen, da das Land fast alles importiert, am meisten Öl.

Die Amerikaner habe jetzt schon kein Geld für Konsum, wenn dann die Preise steigen, wird es noch enger werden. Eine Spirale die brutal nach unten geht.

Der Lebensstandard in den USA muss zurückgehen. Sie haben viel zu lange völlig über ihre Verhältnisse auf Schulden gelebt. Jetzt wird die Rechnung präsentiert und die ist verdammt schmerzhaft. Da nützen diese kosmetischen Zinssenkungen überhaupt nichts.

Es gibt nur eine wirklich Lösung für die Krise. Die teuren Kriege müssen sofort beendet und das gigantische Verteidigungsbudget halbiert werden. Amerika kann es sich nicht mehr leisten 3 Milliarden Dollar pro Tag für Kriege und Waffen auszugeben, Geld das sie sich aus dem Ausland borgen müssen.

Nur diese Entscheidung zur Rettung Amerikas ist niemand bereit zu fällen. Kein Politiker hat den Mut sich mit dem Militärisch-Industriellen-Komplex anzulegen, ausser Ron Paul, deshalb wird sich nichts zum Positiven wenden und die Zerstörung der Gesellschaft und Überschuldung weitergehen.

Durch den Wertverlust des Dollars, welcher durch die Zinssenkung nun weiter angeheizt wird, wird die Rolle der Weltreservewährung immer kleiner. Da aber die globale Wirtschaft immer noch darauf basiert, Öl in Dollars verkauft wird, die Zentralbanken sehr grosse Dollarbestände haben, die Wirtschaft in Dollars rechnet und ihre Preise damit kalkuliert, wird der massive Kurverlust des Dollars die Weltwirtschaft zerstören.

Wir sind alle miteinander verbunden, wir leben in einer globalisierten Welt. Das Ausland hat die amerikanische Schuldenwirtschaft finanziert. Wenn sie aber die Kredite nicht mehr zurückzahlen können, dann ist dieses Geld verloren und wir sind die Dummen. Deshalb sind unser Banken genauso gefährdet, können unser Guthaben dort auch verloren gehen.

Und wie man aus Insiderkreisen in Washington hört, hat der FED Vorsitzende Ben Bernanke privat grossen Pessimismus geäussert. Hinter vorgehaltener Hand wird geflüstert, er hätte Leuten in seiner Umgebung gesagt, die Wirtschaftssituation wird viel schlimmer werden, als er in der Öffentlichkeit zugeben kann. (USNews)

Hier ein gutes Interview von Jim "Mad Money" Kramer mit Ron Paul:

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