Dienstag, 22. Januar 2008

Die Zinssenkung bringt nichts

... denn damit werden die fundamentalen Probleme nicht gelöst.

Billionen an Vermögen wurden am schwarzen Montag und heute weltweit durch den massiven Kurssturz an den Börsen vernichtet.

Der Martin Luther King Feiertag gestern hat ihnen genug Zeit gegeben sich vorzubereiten. Bernanke hat als erstes heute Früh die Zinsen notfallmässig um 3/4 Prozent gesenkt und das Plunge Protection Team erhielt unbegrenzte Geldmittel, um mit Käufen den Markt zu stabilisieren.

Wird die Welt darauf reinfallen und die Manipulation sehen? Werden sie erkennen, dass hier nicht normale Marktkräfte im Spiel sind, sondern, dass alles gemacht wird um die grausame Wirklichkeit zu kaschieren?

Wahrscheinlich nicht, für die nächste Zeit, und an das Märchen der Erholung glauben.

Eigentlich hätte man erwartet, dass der Dow ähnlich wie an allen anderen Börsen der Welt, um 600 bis 700 Punkte fällt. Dies machte er auch gleich am Anfang, wurde aber dann sofort von gigantischen Stützungskäufen künstlich hochgepuscht.

Diese Rettungsaktion ändert aber nichts an der tödlichen Krankheit, welches das Finanzsystem plagt. Die Kriege sind damit nicht beendet, das Budgetdefizit nicht kleiner, die faulen Kredite nicht verschwunden, die Hypothekenkrise immer noch da, die Abschreiber der Banken werden trotzdem nötig sein, der Schuldenberg noch weiter wachsen, die Lebenshaltungskosten immer höher steigen, es wird damit nur noch schlimmer.

Alleine in den letzten 12 Monaten haben sich die Preise in Amerika für Milch um 29%, für Eier um 36% und für Tomaten um 31% erhöht.

Statt den Aktienmarkt fallen zu lassen, damit er sich natürlich regulieren kann, ziehen sie eine Show ab, um die Investoren in eine falsche Sicherheit zu wiegen. Der grosse Knall kommt sowieso, daran kann man nicht ändern, nur mit diesen Eingriffen verzögern.

Bernanke hat damit den Dow geflickt, aber dafür den Dollar noch mehr beschädigt.

Die falschen Propheten, die sogenannten Finanzexperten in den Medien, gehen bereits her und verkünden, jetzt kann man Schnäppchenkäufe machen und wieder einsteigen. Unglaublich, damit verliert man höchstens noch mehr.

Wir müssen der Wahrheit ins Auge sehen, Amerika ist in einer Rezession und wenn sich nichts grundlegendes ändert, wird eine Depression daraus. Der Dollar wird sich durch eine Hyperinflation in Luft auflösen.

Die Lehre die wir aus den zwei Tagen ziehen können, kein Land und kein Markt ist von diesem Niedergang ausgenommen. Ob Europa, Russland, China, Japan, Indien oder Australien, wir sind alle miteinander verbunden und werden alle darunter leiden, wenn Amerika abstürzt.

Es hat nur noch eines Wert, was man physisch in der Hand halten kann. Was lediglich auf Papier steht, wird demnächst wertlos sein. Fragt euch deshalb: "Was werde ich machen, wenn ich eines Morgens aufwache und sehe, das Bankensystem ist zusammen- gebrochen?" ... weil die Chancen dafür sind sehr hoch. Bereitet euch vernünftig darauf vor, ohne Panik, dann werdet ihr nicht zertrampelt wenn die Stampede ausbricht. Vertraut eurer Bank nicht, geht davon aus, die gibt es in 12 Monaten nicht mehr.

Das wichtigste jetzt ist Vorsorge. Siehe Notfallplan.

Hier ein Interview mit Georg Soros mit dem Standard:

Standard: Sind wir schon bald mit einer ernsthaften Finanzkrise konfrontiert?

Soros: Ja. Die Lage ist viel ernster als irgendeine Finanzkrise seit Ende des Zweiten Weltkriegs.

P.S. Ich liege mit einer Grippe im Bett und kann deshalb nicht so schreiben.

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