Freitag, 11. Januar 2008

Regiert Goldman Sachs die Welt?

Die Goldman Sachs Bank ist die stärkste Investmentbank der Welt. Ist sie auch durch ihre ehemaligen Mitarbeiter, die in sehr hohen Führungspositionen sind, die heimliche Regierung der Welt?

Wenn wir uns anschauen wer die wichtigsten Chefpositionen im Banken- und Finanzbereich besetzt, dann ist es sehr oft ein ehemaliges Mitglied der Goldman Sachs Führungsetage. Diese sind es auch, welche für Präsidenten im Kabinett arbeiten, und wie jetzt im US-Wahlkampf dafür sorgen, dass ihre auserwählten Kandidaten es ins höchste Amt schaffen, um dann die grösste Macht der Welt ausüben zu können.

Mark Carney ist Gouverneur der kanadischen Zentralbank, ein ehemaliger Managing Director von Goldman.

Mario Draghi ist Chef der Zentralbank Italiens, auch ein ehemaliger Managing Director bei Goldman.

Dann der Premieminister Italiens Romano Prodi ist auch ein Ehemaliger von Goldman Sachs, er war von 1990 bis 1993 International Advisory Director der Bank.

Und Italiens Vizefinanzminister Massimo Tononi, ebenfalls ehemaliger Direktor von Goldmann Sachs.

Da so viele wichtige Positionen in Italien von Goldmänner besetzt sind, meinen die Italiener ihr Land wird tatsächlich von Goldman Sachs regiert, wie man hier lesen kann.

Dann gibt es natürlich den amerikanischen Finanzminister Hank Paulson, der ja Aufsichtsratsvorsitzender und CEO von Goldman Sachs war.

Vor Paulson, während der Clinton Regierung, war Robert Rubin der Finanzminister der USA, auch er 87 bis 90 Vize-Aufsichtsratsvorsitzender und Chief Operating Officer von Goldman, dann 90 bis 92 war auch noch Senior Partner bei Goldman.

Bis Juli 2006 gab es auch einen ehemaligen Goldman Mitarbeiter in der Bank von England, David Walton, der für das Monetary Policy Committee zuständig war, bis er mit 43 Jahren an einer mysteriösen Bakterienkrankheit verstarb.

Robert Zoellick der neue Chef der Weltbank, nachdem Paul Wolfowitz rausgeschmissen wurde, war Managing Director und Vorsitzender des Goldman International Advisory Department.

Ist es Zufall, dass so viele ehemalige Goldmänner zu diesen wichtigen Positionen kommen?

Das wissen wir nicht. Aber wie viel Einfluss sie haben, sieht man an folgenden Ereignis. Am 7. August 2007 hat die Federal Reserve Bank nicht wie erwartet die Zinsen gesenkt und der Markt war enttäuscht. Am nächsten Tag hat Robert Rubin den Chef der Fed Ben Bernanke angerufen und prompt 10 Tage später änderte dieser seine Meinung und die Zinsen wurden "wunschgemäss" herabgesetzt.

Diese Tatsache wurde durch einen Antrag auf Herausgabe der Akten durch Kenneth H. Thomas, Dozent an der Pennsylvania Universität, dann bekannt, obwohl Rubin auf Anfrage gesagt hat, er hätte Bernanke nur angerufen, um ihm zu sagen, er mache einen guten Job.

Ist es nicht auch interessant, fast alle Grossbanken müssen wegen des Hypothekenfiaskos gigantische Abschreiber in zweistelligen Milliarden machen und melden einen riesen Quartalsverluste nach dem anderen, nur eine Bank nicht, Goldman Sachs. Sie fahren unglaubliche Gewinne ein. Wieso sind sie so gut und alle anderen so schlecht?

Goldman Sachs berichtete zum Jahresende, höhere Gebühren im Investmentbankingbereich und eine clevere Strategie bei den Mortage-Backed-Bonds hätte ihnen geholfen ein besser als erwartetes Ergebnis für das 4. Quartal 2007 zu erreichen. Die Einnahmen für die drei Monate bis zum 30. November stiegen auf $10.74 Milliarden.

Wie konnten sie die ganzen gefährlichen Klippen im turbulenten Meer der Finanzen umfahren, an denen alle anderen zerschellen?

Liegt es daran, dass ehemalige Mitarbeiter bei den wichtigsten Zentralbanken der Welt und bei der Weltbank in Führungspositionen sitzen? Oder weil der frühere Chef der jetzige US-Finanzminister ist? Oder weil man auch noch den Chef der US-Notenbank jederzeit mitten in der grössten Krise anrufen und ihn „beraten“ kann, was er betreffend der Zins- und Geldpolitik tun soll?

Und was machen die Goldmänner jetzt? Es sieht aus, wie wenn sie Hillary Clinton auf den Einzug ins Weisse Haus vorbereiten. Schliesslich hat ihr Ehemann Bill sie vorher auch schon, als er Präsident war, in seinem Team gehabt.

So hat Finanzminister Paulson seinen ehemaligen Kollegen aus der Goldman-Zeit, Eric Mindich, zum Kopf des Asset Managers’ Committee of the President’s Working Group on Financial Markets ernannt. Mindich ist aber wiederum einer der obersten Wahlkampfspendeneintreiber der Demokraten.

Der Unterstaatssekretär Robert K. Steel aus dem Finanzministerium spielt auch eine wichtige Rolle im Wahlkampfspendenbereich für Hillary. Auch er ist ein pensionierter Vize-Aufsichtsratsvorsitzender von Goldman Sachs, der zusammen bei der Bank mit Rubin und Paulson arbeitete.

Insider in Washington meinen, Hillary Clinton baut sich langsam ihre Mannschaft für das wichtige Finanzresort auf, mit Hilfe von Goldman-Ehemaligen, die umgekehrt dafür sorgen, dass sie es ins Präsidentenamt schafft. Erwähnenswert ist noch, dass Wendy Paulson, die Ehefrau des Finanzministers, kräftig für die Demokraten gespendet hat, einschliesslich $11,000 an Hillary als Senatorin für New York und ihrem Political Action Committee.

Offensichtlich gibt es hier ein Netzwerk an ehemaligen Goldmännern, die ihre Alumni-Verbindung dazu benutzen um an den richtigen Stellen des Weltfinanzsystems und der Politik zu sein, um ihre auserwählte Kandidatin Hillary Clinton und damit sich selber an die Macht zu bringen, die mächtigste Position der Welt, das Präsidentenamt der Vereinigten Staaten.

Update: Das war der Stand im Januar 2008. Mittlerweile haben sich die Goldmänner anders entschieden und innerhalb der Demokratischen Partei auf das Pferd Barack Obama gesetzt, weil er als Verkäufer bei den Leuten besser ankommt, mit Hillary im zweiten Glied als Aussenministerin. Obama wurde das meiste Spendengeld zugesprochen damit er Präsident wird. Er ist jetzt in seinem Amt von Goldmännern umgeben, sein ganzes Kabinett besteht praktisch nur aus Vertretern der Wall Street Bankster. Er ist ihre Marionette und befolgt Befehle.

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