Samstag, 19. Januar 2008

Ich will mein Geld haben!

In Grossbritannien findet ein Panikverkauf der Fonds statt, aber die Menschen kriegen ihr Geld nicht wieder.

Der grösste Immobilienfonds Grossbritanniens hat sich gezwungen gesehen den Abzug von Geldern zu verhindern, nachdem ein Preissturz auf dem Immobilienmarkt einen Panikverkauf ausgelöst hat.

Diese Massnahme generiert neue Ängste über einen Northern Rock ähnlichen Sturm auf die Institution um die Milliarden an Pfund welche die Investoren als sichere Altersversorgung angelegt haben wieder zurückzubekommen.

Scottish Equitable sagte gestern, dass die 129’000 Kleininvestoren in ihrem 2 Milliarden Pfund Immobilienfonds nicht an ihr Geld für die nächsten 12 Monate rankommen und es solange nicht abheben dürfen.

Sie sagten, der Fond welcher stark in Büroflächen in London und in Einkaufszentren über ganz Britannien investiert ist, hat nicht genug Liquiditätsreserven um den Wunsch der Investoren nachzukommen, die ihr Geld wollen.

Der Wert der Gewerbeimmobilien, speziell in London, sind aufgrund der Angst über eine Rezession wegen dem globalen Credit Crunch stark gefallen.

Ende Dezember hat ein weiterer Versicherer, die Friends Provident, ebenfalls das Abheben von Geldern aus ihrem 1.2 Milliarden Pfund Fond angehalten. Und gestern gab es Gerüchte die Scottish Widows würde auch den Abzug von Geldern durch ihre Kunden verhindern.

Die Muttergesellschaft von Scottish Equitables, Aegon UK, wird voraussichtlich die Schliessung ihres Fond verkünden. Sie sagten gestern: „Aegon UK hat beschlossen Schritte zu unternehmen, um die Investoren zu schützen, nachdem eine grosse Zahl der Kunden ihre Gelder aus dem Immobilienmarkt abgezogen haben.“ Sie geben die Schuld dem „weltweiten Phänomen der Sorgen über den US-Hypothekenmarkt, höhere Zinsen und das Gerede über eine Rezession.“

Die Aufsichtsbehörde über die Finanzen sagte, sie würden die Situation genau beobachten und sie wären von Aegon über den Abhebestopp informiert worden.

Die Krise im Gewerbeimmobilienbereich in Grossbritannien ist die schlimmste seit 1990.

Die Kreditverknappung hat die Kosten Geld zu borgen verteuert und macht deshalb Investitionen in Immobilien nicht mehr attraktiv. Die betroffenen Finanzinstitutionen sind schon dabei ihre Belegschaft zu reduzieren und damit wird der Bedarf an Bürofläche in der City von London geringer, in dem aber die Immobilienfonds grösstenteils investiert sind. Auch der Rückgang der Kauflust der Konsumenten hat Investitionen in Einkaufszentren unattraktiv gemacht.

Viele Kleininvestoren wurden über die letzten Jahre gelockt und haben 15 Milliarden Pfund in Immobilienfonds eingezahlt, alleine 2006 über 5 Milliarden. Weitere Milliarden wurden von Pensionsfonds investiert, welche die Alterssicherung von Millionen von Angestellten darstellt. Sie wurden geködert mit dem Versprechen, die Immobilienfonds würden mehr Ertrag erwirtschaften als der Aktienmarkt und Staatspapiere.

Aber der Preisverfall seit Mitte 2007 ist brutal.

Die Aktien der grössten Immobilienfirma British Land sind um 50’% gefallen und der Wert der meisten Fonds fiel ebenfalls um 20% bis 40%.

Die Investoren rennen jetzt in Panik zum Ausgang, kriegen ihr Geld aber nicht zurück.

Kommentar:
Ihr wisst ja warum Immobilien Immobilien heissen.... weil man dadurch immobil wird ;-)

Ich habe schon lange alle meine Aktien, Fonds und sonstige Wertpapiere verkauft und das Geld gesichert. Wer es nicht rechtzeitig macht, erlebt dann das gleiche Problem wie die Menschen in Grossbritannien, es wird einem die Tür vor der Nase zugeschlagen und dann kommt man nicht mehr an sein Geld ran. Am Schluss kann es noch passieren, dass die Institutionen für immer schliessen und dann ist alles verloren.

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