Donnerstag, 20. November 2008

Geld ist nun praktisch gratis

Die Schweizerische Nationalbank senkt den Leitzins um ein ganzes Prozent. Trotz Zinssenkung bleibt die Börse unbeindruckt und tief im Minus.

Zum dritten Mal innerhalb von sechs Wochen reduzierte die Schweizerische Nationalbank (SNB) am Donnerstag das Zielband für den Dreimonatslibor, und zwar gleich um einen ganzen Prozentpunkt, auf einen mittleren Satz von 1.0 Prozent oder das tiefste Niveau seit Dezember 2005. Im Klartext: Geld ist nun praktisch gratis. Das bedeutet auch: Die SNB hat die letzten Bedenken bezüglich Inflation über Bord geworfen und setzt alles daran, der immer stärker abstürzenden Wirtschaft zu helfen.

Offiziell, ist die grösste Sorge der Nationalbank, die Geldentwertung (lach). Die explodierenden Rohstoffpreise, hauptsächlich das Erdöl, haben bis in den Sommer die Inflation angeheizt. Die SNB ist dadurch in ein Dilemma geraten: Soll sie die Zinsen erhöhen, um die Inflation zu bannen, oder soll sie die Zinsen senken, um den sich abzeichnenden Konjunkturabschwung zu dämpfen? Dieses Problem hat sich erledigt, die Rohstoffpreise sind kollabiert und die Inflationsgefahr angeblich nicht mehr vorhanden. Dafür hat sich die Lage der Konjunktur drastisch verschlechtert. Die schlimmste Rezession seit der Grossen Depression steht vor der Tür.

Trotz der Rettungspakete für die Banken, erleben neben der UBS und CS, auch die amerikanischen Banktitel schwere Verluste an der Börse. Citigroup -25.5 Prozent, Bank of America -10.6 Prozent, JPMorgan Chase -18.5 Prozent und Goldman Sachs -11.1 Prozent. Das Vertrauen in die Finanzinstitute ist komplett weg.

Die SNB hat mit der erneuten Leitzinssenkung ihr geldpolitisches Pulver jetzt verschossen. Obwohl, Minuszinsen hat's ja auch schon mal gegeben.

Chinesen kaufen möglicherweise GM und Chrysler

Wie die chinesische Finanzzeitung 21st Century Business Herald berichtet, haben die Autofirmen Shanghai Automotive Industry Corporation (SAIC) und Dongfeng Motor Corporation, die Möglichkeit und die Absicht, die kranken amerikanischen Autokonzerne zu kaufen.

Was alles passieren kann, General Motors und Chrysler bald in chinesischer Hand. Wer hätte das für möglich gehalten?

USA bitten um $300 Milliarden von den Golfstaaten

Die Vereinigten Staaten haben die vier ölreichsten Golfstaaten um Hilfe in Höhe von $300 Milliarden gebeten, um die finanzielle Kernschmelze zu vermeiden, berichtet die Zeitung Al-Seyassah aus Kuwait.

In dem sie "gut informierte Quellen" zitiert, schreibt die Zeitung, Washington hat Saudi Arabien um $120 Milliarden, die Vereinigten Emirate um $70 Milliarden, Katar um $60 Milliarden und Kuwait um $40 Milliarden gebeten.

Washington benötigt die Summe als "Finanzspritze", um die Auswirkungen der Finanzkrise bewältigen zu können. Ausserdem wurde Kuwait darum gebeten, die irakischen Schulden von $16 Milliarden zu streichen.

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