Donnerstag, 30. Juli 2009

Zwei britische Tornados in Afghanistan abgestürzt und andere Verluste

Zwei Tornados der Royal Air Force sind an zwei Tagen in Afghanistan abgestürzt, ein katastrophaler Ausgang der Offensive gegen die Taliban.

Beim ersten Absturz konnten sich der Pilot und Navigator kurz nach dem Abbruch des Starts mit dem Schleudersitz retten. Sie hatten Glück nur mit Schnittverletzungen davon zu kommen, nach dem der Tornado GR4 voll beladen mit Bomben und Treibstoff in einem Feuerball am Ende der Startbahn in Kandahar explodierte.

Die zweite Mannschaft rannte um ihr Leben, als nach der Landung die Bremsen ein Feuer auslösten und die Maschine in Flammen aufging.

Damit sind nur noch vier GR4 im Einsatz, die letzen Monat nach Afghanistan verlegt wurden, um die uralten Harrier Senkrechtstarter zu ersetzen und an der Offensive teil zu nehmen.

Die Aufgabe der Kampfflugzeuge ist die Truppen zu unterstützen, in dem sie die Taliban bombardieren.

Ein Sprecher der RAF sagte: „Eine zu verlieren ist schlimm genug, aber zwei ist ein Desaster.

Insider berichten, die Tornados haben Schwierigkeiten mit der Hitze, den Staub und der dünneren Luft auf 1’100 Meter Höhe. Diese ungünstige Bedingungen erschweren den Auftrieb der schweren Maschinen. Die Unfälle ereigneten sich am 19. und 20. Juli.
Die RAF hat insgesamt ca. 137 Tornados des Typs GR4 im Einsatz, die auf den Air Force Basen Marham and Lossiemouth stationiert sind.

Eine Ersatzmaschine wird jetzt von Lossiemouth geschickt. Bei der anderen werden die Mechaniker versuchen sie zu reparieren.

Der Vizeluftmarschall Greg Bagwell sagte: „Die Mannschaften operieren unter extremen Bedingungen, was bedeutet, Unfälle können passieren.

Der britische Steuerzahler wird über diesen teueren Verlust sicher erfreut sein.

Das britische Vietnam

Aber die Briten haben noch mehr Verluste zu beklagen. Mit 22 toten Soldaten geht der blutigste Monat seit acht Jahren in Afghanistan vorbei. Offiziell gilt die „Offensive Pantherkralle“ als Erfolg, doch an der Heimatfront scheint dieser Krieg längst verloren. Die Mehrheit der Briten fordert den Rückzug der Truppen.

Britische Soldaten kämpfen seit 2001 am Hindukusch, doch ihr Einsatz ist selten so kontrovers diskutiert worden wie in diesem Monat. Sechs Wochen lang haben sie versucht, die südafghanische Provinz Helmand unter ihre Kontrolle zu bringen. „Was wir hier erreicht haben, ist bedeutend, und ich bin mir absolut sicher, dass die Operation ein Erfolg war“, behauptet Brigadegeneral Tim Radford.

Doch die Offensive hatte ihren Preis – die letzten vier der 22 getöteten Soldaten sind gestern zurück ins Königreich geflogen worden, wo jeder neue Konvoi von Särgen das Mantra des „Mission erfüllt“ in Frage stellt.

Afghanistan entwickelt sich für viele zum britischen Vietnam – 191 Männer sind seit 2001 am Hindukusch gefallen, mehr Soldaten als im Irak. Der Afghanistankrieg kann nicht mehr gewonnen werden, das glaubt mittlerweile die Mehrheit. Nach jüngsten Umfragen plädieren 52 Prozent sogar für einen schnellen Truppenabzug.

Wer aus der Geschichte nicht lernt, ist verdammt sie zu wiederholen.

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