Freitag, 22. Mai 2009

Michael Moore kündigt neuen Film über die Finanzkrise an

Der bekannte Filmemacher und Oscar-Preisträger Michael Moore arbeitet an einer neuen Dokumentation über die globale Finanzkrise und hat verkündet, er wird den Film ab 2. Oktober 2009 in die Kinos bringen. Er sagt dazu:

Die Reichen entschieden ab einem gewissen Zeitpunkt, sie haben nicht genug Vermögen. Sie wollten mehr ... sehr viel mehr. Also haben sie sich drangesetzt systematisch dem amerikanische Volk ihr hart verdientes Geld abzuzocken. Nun, wie haben sie das getan? Diese Frage möchte ich mit meinem Film beantworten.

Moore arbeitet noch an seinem Film und hält den Inhalt in seiner typischen Manier eng unter Verschluss.

Der Film hat noch keinen Titel. Zuerst plante Moore im Inhalt Amerika umfangreicher als Imperium zu zeigen. Stattdessen hat er sich entschlossen die Gründe für die Kernschmelze im Finanzsystem zu entlarven.

Am 11. Februar veröffentlichte Moore einen Aufruf auf seiner Webseite, „... einige mutige Leute die an der Wall Street oder in der Finanzindustrie arbeiten doch vortreten sollen und mir ihr Wissen mitteilen ... sei ein Held und hilf mir den grössten Betrug in der amerikanischen Geschichte aufzudecken“.

Der 55-jährige Moore erlangte 1989 mit seinem Film „Roger and Me“ den grossen Durchbruch und damit weltweite Bekanntheit, als er die wirtschaftliche Zerstörung seiner Heimatstadt Flint Michigan durch die Outsourcing-Politik von General Motors in seinem Werk sehr eindrücklich beschrieb.

Der Niedergang von GM und der ganzen amerikanischen Autoindustrie, der sich schon über Jahrzehnte hinzieht, kommt mit dem bevorstehenden Konkurs zu einem bitteren Ende. Was in Flint begann und Moore bereits damals aufzeigte, passiert jetzt überall. Leidtragende sind wie immer die Arbeiter, deren Familien und die umliegenden Regionen der Standorte.

Im Jahre 2003 gewann er mit seinem Film „Bowling for Columbine“ den Oscar, in dem er die „Gewaltbesessenheit“ der amerikanischen Gesellschaft und die Folgen daraus aufzeigte.

Richtig eingeschlagen hat dann sein Dokumentarfilm „Fahrenheit 9/11“ im darauf folgenden Jahr, in dem er die Verbindung zwischen der Bush-Regierung und den Anschlägen von 11. September aufdeckte. Sein Ziel mit diesem Film, die Amerikaner aufzuwecken und damit die Wiederwahl von Bush zu verhindern, gelang ihm aber leider nicht, obwohl alleine in Amerika der Film $120 Millionen an Kinoeintritte brachte.

Seine letzter Film „Sicko“ aus dem Jahre 2007 zeigt die Unzulänglichkeit und Perversität des amerikanischen Gesundheitssystems auf und entlarvt die Konzerne, die damit riesige Profite auf Kosten der Patienten machen.

Dann können wir ja gespannt sein, was Michael Moore im Herbst auf seine unterhaltsame Art über das kriminelle Spielkasino genannt globales Finanzsystem erzählen wird. Nur wirklich in die Tiefe und wer tatsächlich dahinter steckt, werden wir von ihm nicht erfahren, dafür ist er zu eng mit dem Mainstream verbunden.

Update 9.7.09: Der Titel des Films lautet "Capitalism: A Love Story"

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