Donnerstag, 3. Dezember 2009

Deutschland zahlt immer noch Kriegsschulden aus dem I. Weltkrieg

Die Finanzagentur der Bundesrepublik Deutschland GmbH oder die Firma welche die Schulden Deutschlands verwaltet sagt, sie zahlen immer noch Schulden aus dem I. Weltkrieg ab. Es handelt sich um einen Rest von 56 Millionen Euro die aus Kriegsreparationen stammen. Sie werden an Privatpersonen gezahlt die Schuldscheine besitzen, wie unter dem Versailler Vertrag vom 28. Juni 1919 vereinbart.

Der noch offene Betrag für Zins- und Tilgungsleistungen beläuft sich auf rund 56 Millionen Euro,” sagte der Sprecher der Agentur Boris Knapp.

Das sind die Schulden die immer noch ausstehen nach all den Jahren, aber Deutschland wird sie erfüllen.

Die Nachricht, das Deutschland immer noch Schulden aus dem Krieg zahlt, welcher die Grundlage für den nächsten war, wurde auf Anfrage einer Zeitung durch die Agentur schriftlich bestätigt.

Mit der Unterzeichnung des Versailler Vertrages akzeptierte Deutschland die Schuld für den Krieg der 9 Millionen Menschen das Leben kostete.

Artikel 231 der Friedensvertrages, der sogenannte “Kriegsschuldartikel“ bezeichnete Deutschland und die österreichungarische Monarchie für alle „Verluste und Schäden“ verantwortlich, welche die Alliierten während des Krieges erlitten haben und war die Basis für die Entschädigungszahlungen.

Dieser Vertrag wurde durch die Deutschen verachtet und führte zum Gefühl der Opferrolle, da sie sich als Sündenbock für die Verfehlungen der anderen europäischen Staaten vor dem Weltkrieg sahen.

Die anfängliche Summe auf die man sich 1919 für die Kriegsschäden einigte war 226 Milliarden Reichsmark, eine Summe die später auf 132 Milliarden reduziert wurde.

Frankreich, welches am schwersten durch den Krieg getroffen wurde, seine Landschaft durch die Schlachten verwüstet, viele Städte, Dörfer und Industrieanlagen zerstört, mit 3 Millionen Opfern, verlangte die grösste finanzielle Bestrafung Deutschlands.

Der oberste Vertreter des britischen Schatzamtes an der Friedenskonferenz in Paris, John Maynard Keynes, trat im Juni 1919 von seinem Amt aus Protest wegen der Grössenordnung der Forderungen zurück und warnte richtigerweise, das würde nur das Feuer für einen neuen Krieg in der Zukunft anfachen.

Deutschland wird nicht in der Lage sein eine korrekte Politik zu formulieren wenn es sich nicht finanzieren kann,“ warnte er.

Zwischen 1922 und 1923 strudelte die Nachkriegsdemokratie der Weimarer Republik in die Hyperinflation. Deutschland konnte nur noch durch die Notenpresse seine Schulden bezahlen. Im November 1923 entsprach der Kurs für 1 US-Dollar 4,2 Billionen Mark.

Bis 1952 hatte Deutschland 1,5 Milliarden Mark an Reparationen an die alliierten Länder bezahlt. Aber 1953 wurde der Schuldsaldo eingefroren, bis zu einer Wiedervereinigung von Ost- und Westdeutschland.

Am 3. Oktober 1990 sind die alten Schulden wieder wirksam geworden mit einer Tilgungszeit von 20 Jahren. Die Finanzagentur plant diese aus dem I. Weltkrieg stammende Last bis zum 3. Oktober 2010 abzutragen.

Im Vergleich, was waren 132 Milliarden Mark im Jahre 1919 zu heute? Das geschätzte Volkseinkommen des Jahres 1919 war 142 Milliarden Mark. Die Schulden aus den Reparationszahlungen an die Alliierten waren fast so hoch wie das gesamte Volkseinkommen Deutschlands. Heute liegt es bei ca. 2,5 Billionen Euro. Also entsprechen die Forderungen der Alliierten nach dem I. Weltkrieg damals ca. 2,2 Billionen Euro heute als grobe Schätzung.

Übrigens, die Gesamtverschuldung des Bundes zum 30.09.2009 beträgt 1.013.067.248.132,50 Euro oder über 1 Billion. Dafür musste der Bund 40,237 Milliarden 2009 an Zinsen zahlen. Das heisst, jeder Bundesbürger zahlt seinen Anteil von 492 Euro an Zinsen pro Jahr. Die Schulden und Zinsen der Bundesländer, Städte und Gemeinden kommen da noch dazu.

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