Mittwoch, 14. Oktober 2009

Mussolini war ein britischer Agent

Dokumente zeigen, der italienische Diktator konnte seine politische Karriere 1917 mit Hilfe des britischen Geheimdienst MI5 ausweiten, in dem sie ihm 100 Pfund pro Woche zahlten damit Italien weiter im ersten Weltkrieg gegen Deutschland kämpfte. Er war für ca. ein Jahr ein britischer Agent.

1917 war Benito Mussolini Chefredakteur der Zeitung Il Popolo d'Italia und als Verwundeter frühzeitig aus der Front des I. WK entlassen worden. Der britische Geheimdienst sah es als gute Investition an Mussolini damit zu animieren Propaganda für den weiteren Kampf Italiens neben den Alliierten gegen Deutschland in seinem Blatt zu verbreiten.

Die Zahlungen an Mussolini wurden von Sir Samuel Hoare genehmigt, ein Mitglied des britischen Parlaments und damals der MI5 Mann in Rom, der ca. 100 britische Agenten in Italien führte. In dieser Tätigkeit lernte er auch den Agitator Benito Mussolini kennen und so kam die Rekrutierung zustande.

Der Historiker Peter Martland der Cambridge Universität hat die Details der Vereinbarung mit dem zukünftigen Diktator entdeckt und sagt dazu: “Britanniens unzuverlässigster Alliierter im Krieg zu dieser Zeit war Italien nach dem das revolutionäre Russland aus dem Konflikt sich zurückzog. Mussolini bekam 100 Pfund die Woche von Herbst 1917 an für mindestens ein Jahr um die Propagandakampagne pro Krieg aufrecht zu erhalten – was ungefähr 6'000 Pfund pro Woche heute wäre.

Hoare der später Lord Templewood wurde erwähnte die Rekrutierung in seinen Memoiren 1954, aber Hartland stiess auf die Details der Zahlungen zum ersten Mal während er die Papiere von Hoare durchforstete.

Das letzte was Grossbritannien wollte waren Streiks für den Frieden welche die Fabriken in Mailand lahmlegten. Es war viel Geld zu der Zeit um es einen Journalisten zu zahlen, aber im Vergleich zu den 4 Millionen Pfund die der Krieg jeden Tag kostete nur Kleingeld,“ sagte Martland.

Neben der Kriegspropaganda war Mussolini auch bereit seine Schlägertrupps gegen Teilnehmer von Friedensdemonstrationen einzusetzen um sie zu „überzeugen“ lieber zu Hause zu bleiben.

Bereits bei der Gründung der als sozialistisch deklarierten Zeitung Il Popolo d’Italia im Jahre 1914 begann Mussolini mit der Werbung für den Eintritt Italiens in den Krieg an der Seite der Entente Cordiale, ein 1904 zwischen dem Vereinigten Königreich und Frankreich geschlossenes Bündnis. Seine Parteifreunde warfen ihm dann vor, ein von den Westmächten bestochener Verräter des Sozialismus zu sein und schlossen ihn am 25. November 1914 auch aus der Partei aus.

Die Finanzierung der neuen Zeitung wurde mit bedeutenden Geldmittel aus Frankreich ermöglicht, das am Kriegseintritt Italiens sehr interessiert war.

Nach Kriegsende begann der Aufstieg Mussolinis zur Macht in dem er durch Wahlbetrug und Gewalt seiner Schwarzhemden die faschistische Diktatur mitte der 20ger Jahre errichten konnte.

Seine kolonialen Ambitionen in Afrika brachten ihn wieder mit seinem alten Zahlmeister im Jahre 1935 zusammen. Hoare war dann britischer Aussenminister und unterschrieb den Hoare-Laval Pakt, welcher Italien die Kontrolle über Abessinien (Ethiopien) gab.

Es gibt keinen Grund zu glauben die zwei Männer waren Freunde, obwohl Hoare eine andauernde Liebesaffaire mit Italien hatte,“ sagte Martland, dessen Forschungsarbeit im neuen Buch von Christopher Andrew erwähnt wird, “The Defence of the Realm: The Authorised History of MI5“ welches die autorisierte Geschichte des britischen Geheimdienstes aufzeichnet und vergangene Woche veröffentlicht wurde.

Kommentar: Was lernen wir daraus? Die Geschichte ist nie so schwarz/weiss wie sie uns dargestellt wird. Die Verbindungen laufen kreuz und quer. Mussolini wurde genau so vom Westen finanziert wie auch Hitler. Geheimdienste bestechen Redakteure um gewünschte Propaganda zu verbreiten. Wer vorher ein Sozialist war wird zum Wendehals und ein Faschist. Was damals war ist heute genauso. Korruption, Verrat, Opportunismus und Machtgeilheit wo man hinschaut. Das Volk wird dauernd belogen und verarscht und bekommt ein Schauspiel vorgetragen. Es hat sich nichts geändert, im Gegenteil, es ist so schlimm wie nie zuvor.

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