Freitag, 31. Oktober 2008

Was darf es sein, Pepsi oder Coca-Cola?

Alle vier Jahre dürfen die Amerikaner zu den Abstimmungslokalen gehen und wählen, ob sie lieber Pepsi oder Coke wollen. Es gibt nur Cola in zwei Varianten. Mehr Auswahl haben sie nicht. Andere Getränke wie Bier, Wein, Schnaps auf der einen Seite, oder Apfelsaft und Mineralwasser auf der anderen, stehen nicht auf der Karte, wird vorher schon gestrichen.

Selbstverständlich werden die Wähler mit dieser kleinen Auswahl mit der Zeit unzufrieden, wenn sie feststellen, Pepsi One war nicht so toll wie angepriesen und New Coke nicht so gut schmeckt wie der Vorgänger. Dann müssen die Werbefritzen her und ein neues Produkt auf den Markt bringen, welches Pepsi Jazz und Cola Zero heisst, um die Massen von vorne wieder zu begeistern und zu animieren ... wenigstens für die nächsten vier Jahre ... oder bis die Öffentlichkeit endlich realisiert, trotz des ganzen Glitzers, der Sprüche, der Show und der neuen Aufmachung, konsumieren sie, egal was sie nehmen, nicht mehr als nur braunes Wasser mit Kohlensäure drin.

Das politische System in Amerika entsprich genau dieser Analogie.

Es gibt keine grössere Auswahl an Kandidaten, welche ein breites Spektrum der Gesellschaft repräsentieren. Es gibt nur zwei monopolistische Konzerne die um Marktanteile kämpfen. Der einzige Unterschied zwischen den beiden ist die Werbung und was sie im Wahlkampf versprechen. Obama (Pepsi) verspricht „die Wahl der neuen Generation“, während McCain (Coca-Cola) behauptet, nur er wäre „das Echte“. Aber, obwohl beide Produkte etwas anders Schmecken, bestehen sie aus den selben Grundstoffen, werden beide von sich spiegelnden Grosskonzernen produziert.

Alles was die beiden Kandidaten an „Change“ offerieren, ist nur die Fortsetzung des bestehenden, sind nur zynische Versprechen, das was sie selber und ihre Vorgänger an Schaden angerichtet haben, wieder in Ordnung zu bringen. Nur verändern können sie und dürfen sie nichts.

Zum Beispiel, haben beide Kandidaten, Obama und McCain, in ihrer Wahlkampfwerbung laut verkündet, sie würden die „Subventionierung der Konzerne“ beenden, um Steuergeld zu sparen. Tönt ja schön, aber nur wenn die Wähler bereits vergessen haben, dass beide gerade mit Ja zu den Rettungsaktion abgestimmt haben, welche den Steuerzahler Hunderte Milliarden, wenn nicht Billionen kosten wird, um die Grosskonzerne wie AIG, Citi Group, Goldman Sachs, General Motors, Ford und Chrysler zu retten.

Beide Präsidentschaftskandidaten befürworten die Kriegstreiberei und den Imperialismus Amerikas auf der ganzen Welt. McCain sagt, die US-Truppen werden noch Hundert Jahre im Irak bleiben und die Besetzung eines Landes wäre völlig akzeptable und widerspreche nicht den amerikanischen Idealen. Während Obama ohne Skrupel die Erweiterung des Krieges in Afghanistan verlangt und die Bombardierung von Pakistan befürwortet. Beide denken nur an eines, was schützt die globalen Interesse der amerikanischen Konzerne.

Dabei sind ja nicht Obama und McCain selber das Problem, sondern sie sind nur das Produkt eines Systems, welches völlig pervertiert, bankrott und nicht mehr reparaturfähig ist. Ein Land welches so tut, wie wenn das Zweiparteiensystem eine Wahl darstellen würde und die Konzerndiktatur eine repräsentative Demokratie sei.

Trotzdem gehen alle vier Jahre Millionen von Amerikanern her und geben dieser Farce eine Legitimation und verlängern dessen Existenz. Sie entscheiden sich immer wieder nur dem zusammenfallenden Haus einen neuen Anstrich zu geben, eine neue Fassade, dabei sind die Fundamente und Mauern völlig marode und es droht jederzeit der Einsturz. Sie haben nicht den Mut eine grössere Auswahl und damit eine wirkliche Veränderung zu verlangen.

Unabhängige Kandidaten, wie Ron Paul oder Dennis Kucinich, die gut für das Land wären, bekommen keine Chance, um das Monopol der Demokraten und Republikaner mit etwas frischem und neuem aufzubrechen.

Die Amerikaner können nur zwischen Pepsi und Coke wählen und haben somit gar keine Wahl. Es wird ihnen die Einheitsbrühe Cola serviert. Egal für was sie sich entscheiden, es ist genau das selbe.

Politiker werden nicht eingesetzt um etwas zu verändern, ihre Aufgabe ist es im Namen der Macht den Status Quo zu erhalten.

Verwandte Artikel: Wer Washington wirklich regiert, Ron Paul - Geheimregierung zieht die Fäden

0 Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Hinweis: Nur ein Mitglied dieses Blogs kann Kommentare posten.