Montag, 21. September 2009

Obama sagt Blogs sind unseriös und bringen keine Fakten

Den Zeitungen und Zeitschriften in den USA geht es so schlecht, sie laufen jetzt auch zu Vaterstaat und wollen gerettet werden, haben den Kongress und Senat um Hilfe gebeten. Neben Anzeigenschwund durch die Wirtschaftskrise ist der Hauptgrund aber die Abwanderung der Leser ins Internet, sie holen sich lieber ihre Nachrichten von alternativen Nachrichtenseiten und Blogs. Warum? Weil sie der Meinung sind dort ist die Berichterstattung besser und die etablierten Medien bringen sowieso nicht was wirklich passiert.

Deshalb musste Obama eine Bresche für die etablierte Presse schlagen und die Internet-Medien kritisieren. In einem Interview welches er der Pittsburgh Post-Gazette und The Blade im Oval Office gab sagte er, „ich bin ein grosser Zeitungs-Junkie“ und betonte für wie wichtig er die Rolle des Journalismus und der Zeitungen in der amerikanischen Gesellschaft hält.

Journalistische Integrität, wissen sie, Berichterstattung basierend auf Fakten, ernstes investigatives Recherchieren, wie man diese Ethik in all diesen neuen Medien erhalten und wie man die Bezahlung sicherstellen kann ist wirklich eine Herausforderung,“ sagte Obama. „Es ist etwas was ich denke absolut kritisch für die Gesundheit unser Gesellschaft ist."

Dem kann ich nur zustimmen, nur das gibt es schon lange nicht mehr in den sogenannten Qualitätsmedien, deshalb verlieren sie immer mehr Leser an die alternativen Quellen im Internet. Wenn sich die Medien an das was Obama sich vorstellt halten würden, dann gebe es ja das Problem für sie gar nicht. Die Medien von heute betreiben doch keinen investigativen Journalismus, sondern sind nur noch gleichgeschaltete Meinungsmanipulatoren und Göbbels wäre stolz auf sie.

In den letzten Jahren haben tausende Journalisten in Amerika ihre Stelle verloren und viele Zeitungen sind eingegangen. So zum Beispiel The Rocky Mountain News in Denver, die Seattle Post-Intelligencer die nur noch im Internet veröffentlichen, und einige grosse Zeitungsverlage haben Konkurs anmelden müssen, wie die Tribune Co., Eigentümerin der Chicago Tribune und der Los Angeles Times.

Obama sagte er hat diesen Trend bemerkt. „Ich bin besorgt wenn die Nachrichten nur noch aus der Blogsphäre kommen, nur noch Meinung sind, ohne seriöser Überprüfung von Fakten, kein ernster Versuch die Geschichten im Kontext zu bringen, werden wir am Schluss nur noch Leute haben dies sich gegenseitig anschreien aber sich nicht verstehen.

So so, die alternativen Internetnachrichten sind unseriös und bringen keine Fakten. Genau das Gegenteil ist der Fall, wir sind bald die einzigen die wirklich die Fakten bringen, die brennenden Themen welche die Menschen beschäftigen behandeln und was wirklich passiert zeigen.

Ich hoffe die Leute werden bald kapieren, wenn man seine Zeitung übers Internet bekommt, dass es nicht gratis sein kann und es muss ein Weg für ein Geschäftsmodell gefunden werden welches das unterstützt,“ sagte der Präsident.

Ja da ist was dran, gute Nachrichten haben seinen Preis und ein Änderung der Einstellung, Internet = gratis, muss staatfinden. Gut und richtig informiert zu werden muss einem etwas wert sein.

In letzter Zeit sind einige Gesetzesvorlagen im Kongress eingereicht worden, um der Zeitungsindustrie zu helfen, einschliesslich ein Vorhaben des Senats welches den Zeitungsverlagen erlaubt sich als gemeinnützig zu restrukturieren, um in den Genuss von diversen Steuererleichterungen zu kommen. Obama hat sich bisher nicht zu den Gesetzen festgelegt aber er sagte dazu: „Ich habe die Details der Vorlagen noch nicht gesehen, aber ich werde sie mir gerne anschauen.

Die Presse ist an ihrem Sterben selber schuld, denn was sie sich in den letzten zehn Jahren geleistet haben ist eine Frechheit. Wer hat den Amerikanern völlig kritiklos den Krieg gegen den Irak verkauft? An erster Stelle war es die New York Times, das Qualitätsmedium und der Nachrichtenstandard schlecht hin und alle anderen Zeitungen folgten.

Jeder wusste die Bush-Regierung log wie gedruckt. Es gab keine Bedrohung durch Massenvernichtungswaffen, alles erstunken und erlogen, aber die Medien benahmen sich wie Hofberichterstatter, waren das Propagandaorgan der Kriegstreiber. Im Nachhinein hat sich die New York Times dafür sogar entschuldigt, nur was nützt es, der Krieg läuft immer noch und 1,3 Millionen Iraker sind tot.

Und bei den anderen Themen wie der 11. September, Krieg in Afghanistan, Krieg in Gaza, Klimaerwärmung, Virenpanik und Massenimpfung, Finanzkrise, die Kriegsdrohungen gegen den Iran, der Krieg gegen den Terror und die kontinuierliche Abschaffung von Freiheitsrechten und Einführung des Polizeistaates ist es genau so. Die Medien sind nicht kritisch oder klären über die wahren Hintergründe auf, sondern benehmen sich nur als Verkäufer und Apologeten dieser antidemokratischen und volksfeindlichen Politik.

Und dann wundert man sich wenn die Leser die Schnauze voll haben und die Desinformation und Lügen nicht mehr ertragen können und sich den alternativen Nachrichtenseiten und Blogs zuwenden. Das hat doch ein triftigen Grund. Weil der bezahlte Journalismus nicht mehr seinen Job macht müssen wir es tun.

Es gab mal Zeiten, da hat die Presse wirklich ihre Aufgabe als vierte Säule im Staat erfüllt. Zwei Jungs mit Schreibmaschine haben die Verbrechen der US-Regierung aufgedeckt und sogar diese gestürzt. Es waren Bob Woodward und Carl Bernstein von der Washington Post welche die Watergate-Affaire an die Öffentlichkeit brachten und Präsident Nixon zum Rücktritt zwangen. Aber diese Form des Journalismus ist schon lange vorbei, gar nicht mehr möglich und erlaubt.

Wenn Obama uns als unseriös beschreibt und wir würden keine Fakten bringen, dann hat er keine Ahnung von was er spricht, ist völlig realitätsfremd und Old-School. Millionen Leser auf der ganzen Welt sind anderer Meinung und es werden jeden Tag mehr.

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